- Vier Reismarken im Test können wir mit "sehr gut" empfehlen, die meisten schneiden mittelmäßig ab.
- Es gibt zwei Testverlierer: Sie fallen mit "ungenügend" durch.
- Reis enthält oft krebserregendes Arsen, weitere giftige Schwermetalle und Mineralöl.
Reis ist für rund die Hälfte der Weltbevölkerung Grundnahrungsmittel Nummer eins. Zudem gelten die kleinen Körner – vor allem in der Vollkornvariante – als sehr gesund. Doch neben wertvollen Nährstoffen stecken in Reis häufig auch krebserregendes Arsen, weitere giftige Schwermetalle und Mineralöl.
Reis im Test: Arsen als großes Problem
Für die Neuauflage unseres Reis-Tests haben wir 21 Produkte untersucht: jeweils siebenmal Basmati-, Parboiled-Langkorn- sowie Vollkornreis. Wer demnächst Reis auftischen will, kann allerdings nur unter vier "sehr guten" Marken wählen. Die meisten Produkte schneiden mittelmäßig ab, zweimal haben wir das Gesamturteil "ungenügend" vergeben.
Eine der Hauptbelastungen von Reis ist anorganisches Arsen. Den krebserregenden Stoff hat das beauftragte Labor in allen Reismarken im Test nachgewiesen, in den Basmatisorten jedoch nur in Spuren. Hauptsächlich sind Natur- und Parboiled-Reis damit belastet.
Arsen kommt natürlicherweise im Boden vor, gelangt aber auch durch Klärschlamm oder Phosphatdünger ins Grundwasser. Reis nimmt besonders viel Arsen auf, da er überwiegend nass – also mit den Wurzeln unter Wasser – angebaut wird. Die Pflanze reichert den Stoff vor allem in den Randschichten an – ein Grund, weshalb geschälter Reis in der Regel weniger belastet ist als ungeschälter Naturreis.
Bei Parboiled-Reis sorgt möglicherweise die Vorbehandlung mit hohem Druck dafür, dass Giftstoffe wie Arsen ins Innere des Reiskorns gelangen können.
Mineralöl in zehn Reissorten im Test

Neben Arsen ist auch Mineralöl ein Problem in Reis. Denn zehn Reismarken sind mehr oder weniger stark mit Mineralöl belastet, zwei der Basmatireise sogar mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH). Unter den MOAH können auch krebserregende Verbindungen sein.
Anhand der Laboranalysen lässt sich nicht feststellen, woher das Mineralöl stammt. "Verdächtig" sind Jutesäcke, in denen der Reis traditionell transportiert wird, aber auch Kartonverpackungen und mineralölbasierte Druckfarben.
Kritik an Cadmium und Pestizidspuren in Reis
Was ist außerdem im Reis-Test aufgefallen?
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In zwei Reismarken hat das Labor aus unserer Sicht erhöhte Mengen an Cadmium nachgewiesen. Es kommt natürlich im Boden vor und gelangt über die Wurzeln in die Körner. Das Problem: Bei Cadmium handelt es sich um ein giftiges Schwermetall. Über längere Zeit in hohen Dosen aufgenommen, führt Cadmium zu Nierenschäden und ist als krebserzeugend für den Menschen eingestuft. Bei Tieren haben inhalierte Cadmiumverbindungen eindeutig Krebs erzeugt.
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Einer der beiden Testverlierer enthält Rückstände des Pestizids Deltamethrin in von uns als erhöht eingestuften Mengen. Der Stoff ist giftig für Bienen und aus unserer Sicht besonders bedenklich. Seine Wirkung wird durch Piperonylbutoxid verstärkt, dass das beauftragte Labor ebenfalls in dem Reis nachgewiesen hat. In vier weiteren Reismarken kritisieren wir Spuren besonders bedenklicher Pestizide.
- Weil Basmatireis eine Spezialität ist, die nach dem britischen Code of Practice on Basmati höchstens sieben Prozent fremde Reissorten zulässt, haben wir die DNA der Basmati-Reissorten im Test prüfen lassen. Ausgerechnet ein fairgehandelter Reis patzt an dieser Stelle: Sein Fremdreisanteil liegt bei 20 Prozent.

So schmeckt der Reis im Test
Sensorisch ist der Reis weitgehend in Ordnung. Die professionellen Verkoster erkannten nur einige leichte Abweichungen in Geschmack oder Geruch. So mancher Reis schmeckte ihnen leicht dumpf, einer zudem leicht bitter. Kritik gab es ansonsten in einem Fall für eine leichte Papiernote.
Darauf sollten Sie beim Reis essen achten:
Wir haben zwei wichtige Tipps für Sie:
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Vollkorn- und Parboiled-Reis haben zwar mehr Vitamine und Mineralstoffe, speichern aber meist auch mehr anorganisches Arsen. Wenn Sie Naturreis genießen wollen, dann nur in Maßen.
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Um die Schadstoffgehalte etwas zu reduzieren, sollten Sie Reis vor dem Kochen gründlich waschen und diesen mit mindestens einem Liter Wasser garen.
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