Alnatura-Pesto im Test: Nur "ungenügend" wegen Mineralöl und Weichmacher

Autor: Lena Wenzel | Kategorie: Essen und Trinken | 17.06.2020

Alnatura-Pesto im Test: Nur "ungenügend" wegen Mineralöl und Weichmacher
Foto: ÖKO-TEST

Pestos haben vor allem ein Problem mit Mineralöl – das zeigt unser Test von 20 Produkten. Knapp die Hälfte schneidet aufgrund von Schadstoffen "ungenügend" ab. Dazu gehört mit einem Produkt von Alnatura auch ein Bio-Pesto.

Das Ergebnis unseres Pesto-Tests ist enttäuschend: Mehr als die Hälfte der getesteten Produkte fällt durch. Neun bewerten wir mit "ungenügend", drei weitere mit "mangelhaft". Kein einziges Pesto kann gänzlich überzeugen, die "besten" Produkte sind "befriedigend".

Doch woran liegt das? Es sind vor allem aus unserer Sicht erhöhte Mengen an Mineralölbestandteilen und Pestizidrückstände, die für die insgesamt schlechten Gesamturteile sorgen. Besonders ärgerlich: Auch Bio-Produkte enttäuschen im Test. Dabei verbinden viele Menschen Bio mit guter Qualität.

Alnatura Pesto Verde fällt im Test durch 

Mit dem Gesamturteil "ungenügend" ist das Alnatura Pesto Verde das schlechteste unter den getesteten Bio-Pestos. Die Gründe in Kürze: Es stecken gesättigte und aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe sowie ein Weichmacher im Pesto von Alnatura.

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Verunreinigungen durch Mineralölbestandteile sind in allen Pestos im Test ein Problem. In einigen Pestosaucen sind die Gehalte an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen aus unserer Sicht sogar "sehr stark" erhöht. Das kritisieren wir auch am Alnatura-Pesto. Denn gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoga) reichern sich im menschlichen Fettgewebe und in den Organen an. Laut Herstellergutachten können Cyclohexane in Terpenen – das sind natürliche Inhaltsstoffe des Basilikums – zu höheren MOSH-Befunden beitragen.

Neben MOSH/MOSH-Analoga hat das von uns beauftragte Labor im Alnatura-Pesto auch aromatische Kohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Das Problem: Zur Gruppe der MOAH gehören auch Substanzen, die krebserregend sein können. Insgesamt sind sie in acht Pestos enthalten.

Pesto verfeinert Pasta: Aber bitte ohne Mineralölbestandteile!
Pesto verfeinert Pasta: Aber bitte ohne Mineralölbestandteile! (Foto: kopava/Shutterstock)

Und wie gelangen sie da rein? Das ist auf unterschiedliche Wege möglich – zum Beispiel durch Schmieröle an Produktionsanlagen oder über einzelne Zutaten. Denn viele Lebensmittel sind mit Mineralöl belastet. Das zeigen unsere Tests immer wieder. So haben wir in Tests im Jahr 2019 Mineralöl in den Pestozutaten Olivenöl und Parmesan gefunden. 

Fortpflanzungsgefährdener Weichmacher enthalten

Minuspunkte vergeben wir auch für einen Weichmacher, den das Labor im Alnatura Pesto Verde gefunden hat. Es handelt sich um den Weichmacher Diethylhexylphthalat (DEHP), der als fortpflanzungsgefährdend eingestuft ist. Damit hat er unserer Ansicht nach nichts in Lebensmitteln zu suchen – auch, wenn die Mengen, die Verbraucher mit dem Pesto davon aufnehmen, gering sind. Zum Vergleich: DEHP steckt nur in einem weiteren getesteten Produkt.

Am Geschmack haben wir nichts zu bemängeln. Laut der Sensorikexperten hat das Alnatura-Pesto eine starke Basilikum- und Käsenote sowie eine deutliche Olivenöl- und Nussnote. Zudem schmecke das Pesto leicht nach Knoblauch.

So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil MOSH, MOAH und DEHP enthalten sind, erhält das Alnatura Pesto Verde viele Minuspunkte. Damit lautet das Gesamturteil "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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