Schwarzer Tee: Labor findet in EU verbotene Pestizide im Tee

Magazin November 2023: Schwarzer Tee | Autor: Birgit Hinsch/Heike Baier/Katja Tölle/Lena Wenzel | Kategorie: Essen und Trinken | 24.10.2023

Schwarzer Tee: Welche Marken überzeugen?
Foto: ÖKO-TEST

Unser Test von schwarzem Tee zeigt: Manche Teeblätter enthalten einen ganzen Cocktail an Pestiziden. Einige davon sind bei uns im Anbau verboten oder nicht mehr zugelassen. Zudem auffällig: In vielen Produkten steckt Glyphosat. 

  • Im Test: 24 Schwarztees, darunter zehn Bio-Produkte. Bezahlt haben wir zwischen 1,13 Euro und 13,80 Euro für je 100 Gramm Tee.
  • Nur an zwei überprüften schwarzen Tees haben wir nichts auszusetzen – weder an den Inhaltsstoffen noch am Anbau. Sie schneiden mit "sehr gut" ab.
  • Pestizidrückstände sind ein Problem in Tees. Das von uns beauftragte Labor hat insgesamt zwölf verschiedene Spritzgifte gefunden. Das Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN) stuft viele von ihnen als "hochgefährlich" ein. 
  • Im Bio-Anbau sind chemisch-synthetische Spritzgifte verboten. Heißt: Auch die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Feldern kommen nicht mit den teils gefährlichen Giftstoffen in Kontakt.
  • Kritik gibt es auch für Verunreinigungen durch Chlorat und Pflanzengifte. 

Wie kann es sein, dass Tee in unseren Tassen landet, der Pestizide enthält, die in der EU verboten oder nicht mehr zugelassen sind? Nun ja, die Pestizide sind nur im Anbau verboten – Rückstände von eben diesen im Produkt sind erlaubt. Ziemlich bizarr. 

In anderen Ländern mit lascheren Vorschriften werden sie weiter gespritzt. Und so konsequent ist die EU eben nicht, dass sie auch den Import von Lebensmitteln verbietet, die mit exakt diesen Spritzgiften belastet sind. So kommen also auch immer wieder Pestizide, die unsere Landwirte hier längst nicht mehr spritzen dürfen, auf unsere Teller – oder in unsere Tasse.

Wir haben insgesamt 24 schwarze Tees überprüft.
Wir haben insgesamt 24 schwarze Tees überprüft. (Foto: fizkes/Shutterstock)

Kritik an Pestiziden in schwarzen Tees 

Von den insgesamt zwölf Spritzgiften, die das von uns beauftragte Labor in den 24 schwarzen Tees nachgewiesen hat, sind fast alle vom Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN) als "hochgefährlich" eingestuft. Sechs davon sind bei uns verboten oder nicht mehr zugelassen – und das aus gutem Grund.

Beispiele gefällig? Da ist das unter Krebsverdacht stehende und reproduktionstoxische Insektizid Thiacloprid. Und das hoch bienengiftige Insektizid Clothianidin. Oder das Spritzgift Propargit, das von der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) als "vermutlich krebserregend" beurteilt wird.

Zwar derzeit in der EU im Anbau erlaubt, aber hoch umstritten ist das Herbizid Glyphosat, das im Teeanbau offenbar flächendeckend gespritzt wird. Es steckt in jedem (!) hier geprüften konventionell angebauten Tee.

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Wechselwirkung verschiedener Pestizide kaum erforscht 

Alle gemessenen Pestizidrückstände bewegen sich weit unterhalb der Mengen, die gesetzlich zugelassen sind, wir bewerten sie als "Spuren". Sie sind nicht akut giftig.

Wir haben Pestizide in den Teeblättern prüfen lassen und nicht im Aufguss. Aufgrund der geringen Mengen, den vermutlich nicht vollständigen Übergängen in den Aufguss und der Verdünnung durch das Wasser in der Tasse dürften die Mengen, die Teetrinker aufnehmen, vergleichsweise klein sein. Allerdings ist die Wechselwirkung verschiedener Pestizidspuren bislang wenig erforscht.

Und: Viel fataler und toxischer als für uns sind diese Giftstoffe für diejenigen, die sie in den Anbauländern spritzen – in Indien, Sri Lanka oder Malawi etwa. Denn die Pestizide, die wir für uns hier im Anbau als zu toxisch, zu giftig für uns und/oder die Umwelt bewerten, die sprühen die Menschen in anderen Ländern häufig ganz ohne Schutzkleidung – dazu später mehr.  

Spitzenwert in diesem Test sind sieben verschiedene Pestizide in einem Produkt – darunter zwei, die in der EU im Anbau nicht zugelassen sind.

Schwarzer Tee: Chlorat und Pflanzengifte gefunden 

Neben Pestizidrückständen kritisieren wir weitere unerwünschte Inhaltsstoffe in Tees im Test: 

  • Chlorat: Das von uns beauftragte Labor hat einmal einen Gehalt an Chlorat gemessen, der den gesetzlichen Grenzwert deutlich überschreitet. Chlorat kann über gechlortes Trinkwasser oder Reinigungsmittel in Lebensmittel gelangen. Über einen längeren Zeitraum in zu hohen Gehalten aufgenommen, kann es die Aufnahme von Jod hemmen und die Schilddrüse schädigen. 
  • Pflanzengifte: Auch sie sind eine ungewollte Verunreinigung. Die Pyrrolizidinalkaloide gelangen über Beikräuter, die versehentlich mitgeerntet werden, in den Tee. Zwei überprüfte Produkte schöpfen den gesetzlichen Grenzwert um mehr als 50 Prozent aus. 

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Im Anbau von Tee gibt es massive Probleme 

Chlorat, Pflanzengifte und Pestizide im morgendlichen Tee können einem schon einmal die Laune verderben. Das größte Problem sind aber nicht die möglichen Rückstände in unserer Tasse, sondern die Bedingungen, unter denen viele der Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Plantagen, etwa in Indien, Sri Lanka oder Kenia, arbeiten.

Denn die Spritzgifte, die bei uns aus gutem Grund im Anbau verboten sind, die spritzen viele von ihnen ohne Schutzkleidung. Die Folgen können Vergiftungserscheinungen sein, bis hin zum Tod – 11.000 Menschen sterben weltweit jährlich an Pestizidvergiftungen.

Hinzu kommt: Die Arbeiterinnen pflücken häufig im Akkord und bekommen am Ende des Tages oft so wenig Geld, dass sie noch nicht einmal die Kosten für Unterkunft und Lebensmittel decken können. Von existenzsichernden Löhnen, die auch Ausgaben für Bildung, medizinische Versorgung und Beförderungsmittel sowie Rücklagen für Notsituationen umfassen, sind diese Beträge weit entfernt.

Akut giftig sind selbst die am stärksten belasteten Tees für uns nicht – aber für die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Feldern, die sie spritzen.
Akut giftig sind selbst die am stärksten belasteten Tees für uns nicht – aber für die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Feldern, die sie spritzen. (Foto: imago images/Imaginechina-Tuchong)

Fünf schwarze Tees im Test fallen durch

Deswegen wollten wir von den Anbietern im Test genau wissen, wie es um ihre Bemühungen in Sachen faire Arbeitsbedingungen steht. Wir haben ihnen einen umfangreichen Fragebogen geschickt, den sie beantworten sollten – und jede Antwort sollten sie natürlich glaubhaft belegen.

Dafür müssen die Anbieter erst einmal eins: ihre komplette Lieferkette im Blick haben und offenlegen. Das hat mehr als die Hälfte der Anbieter im Test getan. Immerhin, das ist gut. Denn Transparenz in der Lieferkette ist der grundlegende erste Schritt für bessere Arbeitsbedingungen.

Auf ganzer Linie haben uns aber nur zwei Anbieter überzeugt. Sie schneiden im Testergebnis Teeanbau und Transparenz mit "sehr gut" ab.

Das Fazit des Tests: Unerwünschte Inhaltsstoffe und fehlende Transparenz in Sachen Lieferkette und Teeanbau haben zur Folge, dass fünf schwarze Tees im Test mit "ungenügend" durchfallen. Viele Sorten schneiden außerdem mittelmäßig ab – und nur zwei erhalten die Bestnote. 

Wissen: Was können Fairtrade und Co.? 

  1. Fairtrade kennzeichnet Waren, bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten werden. Ziel ist eine nachhaltige Veränderung der Wertschöpfungsketten. Trotz Fairtrade-Mindestpreis und Fairtrade-Prämie sind die Löhne auch bei Fairtrade noch nicht existenzsichernd. Um das zu ändern, arbeitet Fairtrade seit 2017 an einer Strategie für eine bessere Bezahlung.
  2. Naturland zertifizierte Betriebe müssen nicht nur strengere Anforderungen erfüllen als EU-Bio-Betriebe, sondern auch die Naturland-Sozialrichtlinien befolgen. Diese sehen unter anderem die Einhaltung der Menschenrechte, angemessene Unterkünfte, Arbeitssicherheit, Sozialleistungen und medizinische Versorgung vor.
  3. Der Rainforest-Alliance-Standard steht ebenfalls für die Einhaltung bestimmter ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Kriterien. Die Zertifizierung soll die Teebauern dabei unterstützen, den Anbau profitabler und langfristig widerstandsfähiger zu gestalten. Wer nachhaltiger produziert, kann einen Mehrpreis erhalten. An einer Strategie für existenzsichernde Löhne arbeitet auch die Rainforest Alliance.

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Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Für unseren Test haben wir 24 Schwarztees eingekauft, darunter zehn Bio-Produkte. Bezahlt haben wir zwischen 1,13 Euro und 13,80 Euro für je 100 Gramm Tee. Ein Labor untersuchte die Produkte auf ein breites Spektrum an Pestiziden. Auf dem Prüfplan standen zudem Anthrachinon und Nikotin. Beide waren ursprünglich als Pestizide zugelassen, gelangen nach aktueller Studienlage aber über andere Wege auf die Teeblätter. Bei dem möglicherweise krebserregenden Anthrachinon deuten die Nachforschungen auf Rückstände aus der Kohleverbrennung beim Trocknen des Tees, während Nikotin mit dem Tabakanbau in den Teeregionen zusammenhängen könnte. Unsere Untersuchungen fanden beide Kontaminanten allenfalls in Spuren.

Eine weitere Analyse betraf Pyrrolizidinalkaloide. Diese natürlichen Pflanzengifte können die Leber schädigen und sind zudem potenziell krebserregend und erbgutschädigend. Auch nach Chlorat ließen wir fahnden. Reste könnten aus Reinigungsprozessen in der Teeverarbeitung stammen. Kunststoffteile an Verpackungen ließen wir auf PVC/PVDC/ chlorierte Verbindungen prüfen.

 Wir sehen die Teeanbieter zudem in der Pflicht, sich um die Bedingungen zu kümmern, unter denen der Tee angebaut wurde. Wir wollten daher von den Unternehmen wissen, was sie tun, um die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen auf den Plantagen zu verbessern und haben umfangreiche Fragebögen verschickt und Belege angefordert. Die Antworten und Belege haben wir nach einem Punktesystem bewertet. Legen die Anbieter ihre Lieferkette bis zum Anbau offen? Gibt es Regeln für faire und sichere Arbeitsbedingungen? Viele Anbieter setzen auf den Einkauf zertifizierter Ware – etwa nach den Standards von Fairtrade, Rainforest Alliance oder Naturland, die für die Einhaltung bestimmter sozialer Kriterien stehen. Wirkungsvoll kann auch der direkte Kontakt zu den Teeproduzenten im Ursprungsland sein. Auch für Nachweise darüber konnten die Anbieter Punkte sammeln.

Bewertungslegende 

Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt.

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um fünf Noten: ein gemessener Gehalt an Chlorat, der den gesetzlichen Rückstandshöchstgehalt von 0,05 mg/kg für Chlorat in Tee überschreitet. Zur Abwertung um jeweils zwei Noten führen: a) drei bis vier als besonders bedenklich eingestufte Pestizide in gemessenen Gehalten von jeweils mehr als 0,01 mg/kg. Als besonders bedenklich werden Pestizide eingestuft, wenn sie PAN-gelistet sind (in Gruppe 2 oder Gruppe 3 als bienentoxisch oder sehr bioakkumulierend und sehr persistent in Wasser, Böden oder Sedimenten) und/oder nach EU-Datenbank oder CLP-Verordnung (ECHA) als kanzerogen oder reproduktionstoxisch eingestuft sind (hier: Glyphosat, Propargit, Thiacloprid, Thiamethoxam, Dicofol, Deltamethrin, Cypermethrin, Clothianidin, Bifenthrin); b) ein gemessener Gehalt an Pyrrolizidinalkaloiden (Spektrum gemäß EU-Verordnung 2020/2040), der den gesetzlichen Grenzwert von 150 μg/kg in Tee zu mehr als 50 Prozent ausschöpft; c) sieben bis zehn in Spuren nachgewiesene Pestizide. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) ein bis zwei als besonders bedenklich eingestufte Pestizide in gemessenen Gehalten von jeweils mehr als 0,01 mg/kg; b) der Nachweis von einem in der EU nicht zugelassenen Pestizid in einem gemessenen Gehalt von mehr als 0,01 mg/kg (hier: Propargit, Thiacloprid, Thiamethoxam, Dicofol, Clothianidin, Bifenthrin); c) drei bis sechs in Spuren nachgewiesene Pestizide. Steht bei konkret benannten Analysenergebnissen "nein", bedeutet das unterhalb der Bestimmungsgrenze oder Nachweisgrenze der jeweiligen Testmethode.

Bewertung Testergebnis Teeanbau und Transparenz: Das Testergebnis Teeanbau und Transparenz beruht auf einer maximal vergebenen Punktzahl von 29,5 Punkten. Bei 29,5 bis 27 Punkten lautet das Testergebnis Teeanbau und Transparenz "sehr gut"; bei 26,5 bis 22 Punkten "gut", bei 21,5 bis 16 Punkten "befriedigend"; bei 15,5 bis 10 Punkten "ausreichend"; bei 9,5 bis 4 Punkten "mangelhaft; bei weniger als 4 Punkten "ungenügend". Im Einzelnen wurden folgende Punkte vergeben: Lieferkette für die getestete Charge bis zum Anbau: ausreichend belegt ("ja") = 5 Punkte; teilweise belegt ("teilweise") = 2 Punkte; wenig belegt ("wenig") = 1 Punkt; keine Angabe ("nein") = 0 Punkte. Unternehmerische Sorgfaltspflichten: ausreichend belegt ("ja") = 7,5 oder mehr Punkte; "überwiegend" belegt = 7 bis 5,5 Punkte; "teilweise" belegt = 5 bis 3,5 Punkte; "wenig" belegt = 3 bis 1 Punkt; unzureichend/nicht belegt ("nein") = weniger als 1 Punkt. Darin enthalten: a) mindestens ein Verhaltenskodex für Lieferanten vorgelegt, der mindestens den ILO-Kernarbeitsnormen entspricht: mit mindestens einer Unterschrift eines Lieferanten = 2 Punkte; ohne Unterschrift = 1 Punkt; kein Verhaltenskodex vorgelegt = 0 Punkte; b) Risiken für Menschenrechtsverstöße in den entsprechenden Herkunftsländern genannt und bewertet sowie die zugrunde liegende Methode zur Ermittlung der Risiken und/oder Quellen angegeben: ausreichend erfüllt = 2 Punkte; teilweise erfüllt = 1 Punkt; keine Risiken genannt = 0 Punkte; c) geschützte und unabhängige Beschwerdemechanismen für die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Teeplantagen in Zusammenhang mit der Produktcharge vorhanden: ausreichend belegt durch unabhängige Prüfungen vor Ort, etwa im Rahmen von Zertifizierungen = 2 Punkte; Beschwerdeverfahren genannt, aber nicht unabhängig belegt = 1 Punkt; kein Beschwerdeverfahren angegeben = 0 Punkte; d) ausreichend belegte Maßnahmen in den entsprechenden Herkunftsländern, die den Aufbau partnerschaftlicher, langfristig angelegter Handelsbeziehungen zum Ursprung fördern können und/oder sich positiv auf die Arbeits- und Lebensbedingungen in den Teegärten / den Plantagen auswirken können und/oder den Aufbau von fördernden Netzwerken in der Region unterstützen können: Jeweils 1 Punkt wurde vergeben für: Projektarbeit, langjährige Handelsbeziehungen mit Teeproduzenten/ Händlern im Ursprung, eigene Lieferantenaudits, partnerschaftliche Preisverhandlungen (open costing). Jeweils 0,5 Punkte wurden vergeben für: Kontakt zu NGOs und Gewerkschaften vor Ort, Mitgliedschaft in der Ethical Tea Partnership (ETP), Transparenz durch Angabe der Teegärten auf der Packung. Strategie für existenzsichernde Löhne: ausreichend belegt ("ja") = 2 Punkte; "teilweise" belegt oder keine konkrete Strategie für den Rohstoff Tee angegeben, jedoch ein chargenbezogenes Fairtrade- oder Rainforest Alliance-Zertifikat vorgelegt = 1 Punkt; keine Strategie genannt oder keine Angabe hierzu: "nein" = 0 Punkte. Faire und sichere Arbeitsbedingungen für die Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Teeplantagen in Zusammenhang mit der Produktcharge: ausreichend belegt ("ja") = 7,5 oder mehr Punkte; "überwiegend" belegt = 7 bis 5,5 Punkte; "teilweise" belegt = 5 bis 3,5 Punkte; "wenig" belegt = 3 bis 0,5 Punkte; keine Angaben ("nein") = 0 Punkte. Darin enthalten: a) persönliche Schutzausrüstung (PSA) zum Schutz vor Pestiziden auf konventionell arbeitenden Plantagen vorhanden oder kontrolliert ökologische Produktion; b) Regelungen für eine fristgerechte Bezahlung der Entlohnung; c) Vereinbarungen zu Arbeitszeitbegrenzungen und Pausenregelungen; d) keine Lohnabzüge für Sachleistungen auf ein Niveau unter dem gesetzlichen Mindestlohn. Für diese Kriterien wurden jeweils 2 Punkte vergeben, wenn sie mit Zertifikaten für Sozialstandards, die diese Anforderungen beinhalten (zum Beispiel Rainforest Alliance, Fairtrade) ausreichend belegt wurden. Jeweils 1 Punkt wurde vergeben, wenn andere Belege, etwa ein unterschriebener Verhaltenscodex, vorgelegt wurden. Wurden keine Angaben gemacht, wurde mit jeweils 0 Punkten bewertet. Für die Angabe von mindestens einer Gewerkschaft oder Arbeitervertretung wurde zusätzlich 1 Punkt vergeben. Pestizide verboten: "ja" = 4 Punkte (alle Bio-zertifizierten Produkte); "teilweise" = 1 Punkt (konventionelle Produkte mit Rainforest-Alliance-Zertifizierung); "nein" = 0 Punkte (konventionelle Produkte ohne weitere Angaben oder fehlende Belege oder keine Angabe hierzu).

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führt zur Abwertung um zwei Noten: ein Pestizid in einem Bio-Tee, wenn der Gehalt unter Berücksichtigung eines Trocknungsfaktors von 4 mehr als 0,01 mg/kg beträgt. Zur Abwertung um eine Note führen: PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung.

Das Gesamturteil beruht zu gleichen Teilen auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe und dem Testergebnis Teeanbau und Transparenz. Es wird kaufmännisch gerundet. Das Gesamturteil kann nicht besser sein als das Testergebnis Inhaltsstoffe. Ist das Testergebnis Teeanbau und Transparenz "mangelhaft" oder "ungenügend", kann das Gesamturteil nicht besser als "ausreichend" sein. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" ist, verschlechtert das Testergebnis Inhaltsstoffe um eine Note.   

Testmethoden 

Aluminium: im Aufguss nach DIN EN ISO 17294-2:2017-01; Herstellung eines Teeaufgusses nach Packungs- bzw. Herstellerangabe.
Anthrachinon: GC-MS/MS.
Chlorat/Perchlorat: LC-MS/MS.
Glyphosat: LC-MS/MS.
Nikotin: LC-MS/MS.
Oberflächenbehandlungsmittel: GC-MS/MS. Analyse auf o-Phenylphenol, Biphenyl, Diphenylamin.
Pestizide: LC/MS/MS und GC-MS/MS.
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): GC-MS/MS. Analyse auf Benzo[a]anthracen, Benzo[a]pyren, Benzo[b]fluoranthen, Chrysen.
Pyrrolizidinalkaloide: nach §64 LFGB 00.00-115:2018:10 (QuEChERS) modifiziert.
PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Einkauf der Testprodukte: Juli bis August 2023 

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