Aktualisiert am 25.10.2019; Einkauf Testprodukte März 2019 | Bei Sonnenschein im Sommer holen sich viele Menschen schnell einen Sonnenbrand. Daher gehört Sonnencreme auf die Haut. Bei jedem längeren Sonnenbad, bei jedem Ausflug an der frischen Luft. Wir haben für Sie sensitive Sonnenschutzmittel getestet.
Sensitiv-Sonnencreme im Test: 20 Produkte im Vergleich
Zu viel Sonnenlicht schadet jeder Haut. UVB-Strahlen verursachen Sonnenbrand, im schlimmsten Fall Hautkrebs. Die UVA-Strahlen der Sonne lassen die Haut vorzeitig altern und sorgen für mehr Falten. Auch sie spielen bei der Entstehung von Krebs eine Rolle. Menschen mit heller Haut sind von Natur aus nur wenige Minuten geschützt. Für sie wichtig: Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor. Wenn die Haut empfindlich reagiert, bieten sich Sensitiv-Varianten an, vor allem auch für Allergiker, bei Sonnenallergie oder Mallorca-Akne.
Sonnencreme enthält UV-Filter-Substanzen. Manche Filter halten nur UVA-Strahlen ab, andere nur UVB-Strahlen, einige wirken gegen beide. Sensitive Produkte zeichnen sich laut der Anbieter zudem durch hohen Lichtschutz und leichte, nicht fettende Rezepturen aus. Sie enthalten kein Parfüm, dafür aber Feuchtigkeit spendenden und beruhigende Zutaten. Verbraucher erhoffen sich von sensitiven Sonnencremes vor allem starken Schutz, gute Pflege und möglichst wenig hautreizende Inhaltsstoffe. Kann das aktuelle Angebot diese Erwartungen erfüllen?
Nur wenige Sensitiv-Sonnenmilch empfehlenswert
In den 20 sensitiven Sonnencremes im Test bemängeln wir weder allergieauslösende Konservierer noch allergene Duftstoffe. Die meisten Varianten sind sogar parfümfrei. Trotzdem können wir nur drei Cremes mit "sehr gut", eine mit "gut" empfehlen. Die Hälfte der Cremes ist "befriedigend", sechs fallen durch. Woran liegt das?
In fast Dreiviertel der Sonnencremes stecken bedenkliche UV-Filter, die unter Verdacht stehen, hormonell zu wirken. Zudem bemängeln wir unter anderem den Einsatz von Polyethlyenglycolen und chemisch verwandte Stoffe (PEG), Paraffinen, Silikonen und weiteren problematischen Kunststoffen.
Umstrittene UV-Filter in Rezepturen von Cremes
In vielen Produkten im Test kommen chemische UVB-Filter zum Einsatz, die im Verdacht stehen, wie ein Hormon zu wirken. Überwiegend handelt es sich um Octocrylen. Noch deutlichere Hinweise auf eine Hormonwirkung liegen für den Filter Ethylhexylmethoxycinnamat vor. Er steckt in der Daylong Cetaphil Sun Sensitive Gel-Creme und in der Lancaster Sun Sensitive Sonnenmilch.

Beim Schwimmen landet ein Teil des Sonnenschutzes von der Haut direkt im Wasser. Experten gehen davon aus, dass UV-Filter wie Ethylhexylmethoxycinnamat für das Korallensterben mitverantwortlich sind.
In unserem Test enthalten drei Sonnenschutzmittel ausschließlich die mineralischen UV-Filter Titandioxid und Zinkoxid. Es besteht der Verdacht, dass Titandioxid Krebs erzeugen kann, wenn man es einatmet. In Sonnencremes bewertet wir den Stoff aufgrund der Studienlage weiterhin als unproblematisch.
PEG, Paraffine und Silikone in Sonnenmilch
Wegen der möglichen Auswirkung auf die Umwelt sehen wir auch synthetische Polymere in den Cremes kritisch. Die Kunststoffverbindungen sind zum Teil schwer abbaubar.
Minuspunkte vergeben wir außerdem für PEG, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können, sowie für Silikone und Paraffine. Diese künstlichen Stoffe fügen sich nicht so gut ins natürliche Gleichgewicht der Haut wie natürliche Öle.
Sensitiv-Sonnencreme dick auftragen
ÖKO-TEST rät: Tragen Sie die sensitive Sonnencreme dick auf. Um den ausgelobten Schutz zu erreichen, muss man sich etwa sechs Teelöffel auf die Haut schmieren.
Haben Sie sich doch einmal in der Sonne verbrannt, können After-Sun-Produkte die Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Doch welche der Produkte sind empfehlenswert? Wir haben 26 getestet: After-Sun im Test: Bekannte Cremes und Lotionen überzeugen nicht.
Sie nutzen keine sensitive Sonnencreme, sondern greifen lieber zu einfachen Sonnenschutzmitteln? Auch diese Produkte haben wir getestet: Sonnencreme im Test: Welchen Sonnenschutz wir für die Haut empfehlen.
Diesen Test haben wir erstmals im ÖKO-TEST Magazin Juni 2019 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch 2020, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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