O'Keeffe's Working Hands fällt im Test durch – bedenkliche Stoffe entdeckt

Autor: Hannah Pompalla/Christine Throl/Heike Baier | Kategorie: Kosmetik und Mode | 08.12.2021

Vom Produkt O'Keeffe's Working Hands Handcreme Intensive Pflege raten wir ab: Es enthält problematische Inhaltsstoffe.
Foto: ÖKO-TEST

Ob Bauarbeiter oder Krankenschwester: Die Handcreme O'Keeffe's Working Hands richtet sich an Menschen, die den ganzen Tag über mit den Händen arbeiten. Damit wirbt der Hersteller Gorilla Glue Europe auf seiner Website. Wir raten aber von der Creme ab: In ihr stecken bedenkliche Stoffe.

Wir haben 53 Hautcremes im Labor untersuchen lassen. Das Ergebnis ist erfreulich: Wir können viele positive Zeugnisse ausstellen. Das trifft jedoch nicht auf die O'Keeffe's Working Hands Handcreme Intensive Pflege zu. Mit der Note "ungenügend" gehört sie, wie vier weitere Handcremes, zu den Testverlierern.  

Die Handcreme von O'Keeffe's sticht im Test besonders negativ hervor: Sie ist das einzige Produkt, in dem die Laborexperten Formaldehyd/-abspalter nachgewiesen haben – und das in einer nicht geringen Höhe. Es stammt vermutlich aus dem Konservierungsstoff der Creme, Diazolidinyl Urea. Dieser kann Formaldehyd freisetzen.

Wir kritisieren Formaldehyd/-abspalter, weil Formaldehyd schon in geringen Mengen die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen kann. Dabei wird die getestete O'Keeffe's Working Hands unpassenderweise als "hypoallergen", also wenig allergieauslösend, beworben. 

Neue Rezeptur für O'Keeffe's Working Hands geplant

Formaldehyd/-abspalter sind kein neues Problem in der Handcreme von O'Keeffe's. Schon im Handcreme-Test 2019 ist es hauptsächlich wegen dieser Substanzen mit "ungenügend" durch den Test gefallen. Doch nach dem neuesten Testergebnis möchte der britische Hersteller Gorilla Glue Europe offenbar etwas ändern: Er hat uns angekündigt, den Konservierungsstoff künftig ersetzen zu wollen. 

Die Handcreme O'Keeffe's Working Hands richtet sich an Menschen mit stark beanspruchter Haut. Umso ärgerlicher ist es, dass wir im Test Problemstoffe gefunden haben.
Die Handcreme O'Keeffe's Working Hands richtet sich an Menschen mit stark beanspruchter Haut. Umso ärgerlicher ist es, dass wir im Test Problemstoffe gefunden haben. (Foto: cunaplus/Shutterstock)

Dem Anbieter wird wohl auch nichts anderes übrig bleiben, wenn er den Warnhinweis "enthält Formaldehyd" auf seiner Tube vermeiden möchte. Denn die EU-Kommission plant, den Gehalt, ab dem Kosmetika diesen Hinweis tragen müssen, drastisch abzusenken: Von bislang 500 Milligramm freiem Formaldehyd pro Kilogramm Endprodukt auf künftig 10 Milligramm.

Problemstoffe in O'Keeffe's Working Hands

Es gibt aber noch weitere Kritikpunkte. So weist die O'Keeffe's Working Hands auch PEG-Verbindungen auf. Diese dienen in der Kosmetikindustrie als Emulgatoren, um etwa Wasser und Fett zu verbinden. Wir bemängeln sie aber, weil sie die Haut durchlässiger für Fremd- und Schadstoffe machen können.

Wir finden, dass es auch ohne PEG-Verbindungen geht. Schließlich gibt es viele Handcremes, die darauf verzichten und mit "gut" oder "sehr gut" abschneiden. Zum Vergleich: PEG-Verbindung stecken in drei weiteren Handcremes im Test.

Jetzt kaufen: Das neue ÖKO-TEST Magazin 12/2021

Synthetische Polymere als Umweltproblem

Zudem gibt es Punktabzüge aus Umweltgründen: In der getesteten O'Keeffe's Working Hands stecken synthetische Polymere. Diese Kunststoffverbindungen gelangen beim Duschen oder Baden in die Umwelt und bauen sich dort teils nur schwer wieder ab. Wir beanstanden die Stoffe auch in 13 anderen geprüften Produkten.

Auch die Verpackung kann nicht mit Klimafreundlichkeit glänzen: Die Tube der O'Keeffe's Working Hands enthält, wie die meisten Handcremes im Test, kein recyceltes Plastik.  

So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Ein Teilergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ausfällt, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note.

Für enthaltene Formaldehyd/-abspalter in der O'Keeffe's Working Hands Handcreme Intensive Pflege ziehen wir vier Noten ab. Zwei weitere Minuspunkte gibt es für die PEG-Verbindungen. Somit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend".

Für die Weiteren Mängel – synthetische Polymere in der Creme und kein Rezyklat in der Verpackung – ziehen wir jeweils eine Note ab. Damit ist das Teilergebnis Weitere Mängel "mangelhaft".

Die Note "ungenügend" im Teilergebnis Inhaltsstoffe und die Note "mangelhaft" im Teilergebnis Weitere Mängel ergeben das Gesamturteil "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

Der Test zeigt: Unter 53 Handcremes im Test schneiden 35 mit der Note "sehr gut" ab. Manche Handcremes enthalten jedoch auch allergieauslösende Inhaltsstoffe oder sind mit Mineralöl verunreinigt. Checken Sie jetzt gratis die Testergebnisse: Handcreme-Test. Bekannte Marken fallen durch.

Weiterlesen auf oekotest.de: