Fußballprofis wie Mats Hummels, Jérôme Boateng und Neymar schaffen es mit ihren Leistungen auf dem Feld und mit Frisuren in die Schlagzeilen. Was die einen für gelungen halten, beschreiben andere als "Vogelnest". Wir sind eben alle ein bisschen Fußballtrainer und Styleberater. Wer mit einem kleinen Budget und ohne (Star-)Friseur zu hellen Haaren kommen will, findet Produkte für zu Hause im Drogeriemarkt. Aber wie schädlich sind Blondierungen? Und sollte man überhaupt selbst Hand anlegen? Wir haben die Fakten rund ums kühle Blonde.
Das ist drin: Eines haben alle Blondierungen im Laden oder beim Friseur gemein: Deutlich heller bekommt man Haare nur mit der Chemiekeule. Das lässt sich schon an den zahlreichen Warnhinweisen auf den Verpackungen erkennen. Zum Aufhellen kommt meist ein Cocktail aus Wasserstoffperoxid und Persulfaten zum Einsatz, den der Verbraucher kurz vor der Anwendung aus verschiedenen Komponenten zusammenmischt. Bis zu fünf Teile stecken in einer Packung. Ergänzend zu den Inhaltsstoffen, die für das blonde Wunder sorgen sollen, gibt es Pflegemittelchen wie Spülungen.
So wirken die Stoffe: Wasserstoffperoxid kennt kein Pardon. Es baut Melanin ab, zerstört also die natürlichen Farbpigmente des Haares. Gegebenenfalls verstärken Persulfate die Aufhellung. Das Haar verwandelt sich so zum Beispiel von hellbraun zu rot über orange und gelb zu blond. Bis zu neun Stufen heller versprechen die Anbieter von Blondierungen im Test. Allerdings empfehlen sie die Produkte meist nur für die natürlichen Haarfarben Hellbraun oder Blond. Von Pechschwarz auf Haare wie Marylin Monroe ist nicht drin. Die Bleichmittel haben in reiner Form schwere Nebenwirkungen. Wasserstoffperoxid beispielsweise ist in Reinform giftig, in Haarprodukten darf es deshalb nur in einer Konzentration von zwölf Prozent enthalten sein, in Produkten für den Heimgebrauch sind die Mengen in der Regel deutlich geringer.
So belasten sie die Haare: Die Blondierungen dringen tief ins Haarinnere und verändern es. Das strapaziert das Haar. Es ist nach der Blondierung rauer und spröder. Die Widerstandsfähigkeit und die Reißfestigkeit sind geringer. Und was die frischen Blondschöpfe auch merken: Beim Kämmen ziept es öfters. Weil das Bleichen die Haare so strapaziert, empfehlen viele Friseure nur Kurzhaarigen, den ganzen Schopf zu blondieren. Sonst setzen sie auf blonde Strähnchen. Und raten: Unbedingt Pausen einlegen und nicht schnell nach einer Dauerwelle oder chemischen Färbung erneut den Farbkick suchen. Bei geschädigtem Haar ist es besser, die Finger von der Chemiekeule zu lassen.
So unterscheiden sich Aufheller von Blond-Colorationen: Aufheller arbeiten mit Wasserstoffperoxid, Blond-Colorationen auch. Trotzdem ist es nicht dasselbe. Denn die Aufheller bleichen nur, die Colorationen bringen Farbe ins Haar. Sie enthalten zusätzlich Färbechemikalien. Die sogenannten Farbvorstufen sind kleine, farblose Moleküle, die in die ...