Es sind wohl die Großmütter und Tanten, denen wir es zu verdanken haben, dass es Babyseifen, Babybadezusätze und -cremes gibt - immer öfter auch mit Parfüm. Denn Großmütter und Tanten herzen am liebsten duftenden und cremeglänzenden Nachwuchs. Doch nicht nur sie: Laut dem Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW) in Frankfurt haben es parfümfreie Erzeugnisse bei uns Verbrauchern prinzipiell schwer. Auch deshalb, weil der charakteristische Eigengeruch der Inhaltsstoffe nicht dem persönlichen Empfinden vieler Menschen entspricht. Vielleicht haben wir uns aber auch einfach daran gewöhnt, dass Babys immer häufiger nicht nach "Baby" riechen, sondern nach den Babypflegeprodukten der Marktführer.
Dabei sind sich Hebammen, Kinder- und Hautärzte einig: Babys benötigen weder Seifen noch Badezusätze. Und nicht nur für den Einsatz von Seifen oder Badezusätzen, auch beim Cremen gilt: Weniger ist mehr. Und gar nichts ist manchmal noch besser. Wem der Anblick "Baby in Leitungswasser ohne alles" am Badetag zu karg erscheint, dem raten Experten zu einem Schuss Pflanzenöl, einem Spritzer Sahne oder Muttermilch als Badezusatz.
Der Grund dafür, warum gerade bei der Babypflege vieles für einen stark reduzierten Einsatz von Pflegeprodukten spricht: Auch sehr milde waschaktive Substanzen können die empfindliche Haut strapazieren. Babys Haut ist nämlich fünfmal dünner als die der Eltern. Außerdem funktioniert die Produktion der Talgdrüsenfette, die die Haut vor dem Austrocknen schützen, nur eingeschränkt. Und der Säureschutzmantel hat sich noch nicht vollständig ausgebildet. Rund zehn Jahre dauert es, bis Kinderhaut zu einer ähnlich leistungsfähigen Schutzschicht zwischen Organismus und Umwelt geworden ist wie die Haut Erwachsener.
Weil die aber aufgrund von Umwelteinflüssen oder Allergien ebenfalls sehr empfindlich sein kann, hoffen die Hersteller von Babyseifen wohl auch auf den "ausgewachsenen" Verwender, der sich von einem milden Babyprodukt weniger Stress für die gereizte oder sensibilisierte Haut verspricht. Denn: Laut einer Nielsen-Verbraucheranalyse sind fast 60 Prozent der Verwender von Babypflegeprodukten älter als 15 Jahre.
Wir wollten wissen, ob die Babyseifen ihrem guten Ruf tatsächlich gerecht werden und haben 13 Produkte in die Labore geschickt. Mit dabei sind drei Seifen in zertifizierter Naturkosmetikqualität.
Das Testergebnis
Eine glatte Eins! Besser geht es nicht: 13 Produkte sind im Test, 13-mal haben wir ein "sehr gut" vergeben. Und zwar sowohl für die zertifizierten Naturkosmetika als auch für die konventionellen Produkte.
Die Masse enthält Parfüm. Nur zwei der 13 Babyseifen kommen ohne Parfüm aus: Klar's Kinderseife und die Bio-Kinder Schafmilchseife von Saling. Immerhin verzichten aber die elf anderen Anbieter, die Parfüm einsetzen, auf Substanzen, die als potenzielle Allergieauslöser gelten.
Preisunterschiede sind gewaltig. Das Testergebnis für die 13 Babyseifen ist...