Wespen vertreiben: Diese Tricks halten Wespen fern – ohne ihnen zu schaden

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 04.09.2023

Wespen auf dem Kuchen oder dem Steak sind nervig. Doch mit einigen Hausmitteln lassen sie sich vertreiben.
Foto: footageclips/Shutterstock

Im Sommer könnte das Essen im Freien so schön sein – wären da nicht die lästigen Wespen. Doch es gibt einige Tricks, mit denen sich die Plagegeister effektiv und tierfreundlich vertreiben lassen.

  • Einige Wespenarten werden von dem Geruch von Süßem und Fleisch angezogen. Mit Ablenkungsmanövern können Sie die Insekten ganz einfach loswerden.
  • Drei Prozent der Menschen reagieren auf einen Wespenstich allergisch.
  • Wespen sind lästig – aber nützlich: Sie bestäuben Blüten und tragen damit zu einer guten Obsternte bei. Außerdem vertilgen sie Schädlinge im Garten.
  • Wer Wespen vertreiben möchte, sollte erstmal Ruhe bewahren, nicht um sich schlagen und die Wespen auf keinen Fall anpusten. 

Wer draußen Kuchen, Eis, süße Getränke oder gegrilltes Fleisch genießen will, muss im Hochsommer damit rechnen, dass bald die erste Wespe anfliegt. Ist das der Fall, geraten viele Menschen in Panik und schlagen wild um sich. Besser: Erst mal Ruhe bewahren. Und dann diese Tipps gegen Wespen beachten.

Wespen vertreiben: Was hilft gegen Wespen?

Ein Allheilmittel gegen die summenden Plagegeister gibt es nicht. Im Netz kursieren diverse Hausmittel gegen Wespen; nicht alle helfen wirklich. Wer weiß, was Wespen lieben – nämlich den Geruch von süßen oder eiweißhaltigen Speisen – tut sich leichter, sie wieder loszuwerden. Noch wirkungsvoller ist es natürlich, sie erst gar nicht anzulocken.

Sprühnebel als Hausmittel gegen Wespen

Wassernebel aus einer Sprühflasche vertreibt Wespen wirkungsvoll, so der Rat des Landesbunds für Vogelschutz (LBV). Die Flasche sollte aber unbedingt sauber sein und keine Rückstände von Reinigungsmitteln enthalten. Bei "Wespenalarm" reichen einige Sprühstöße in Richtung der Wespen, um sie zu vertreiben. Für die Tiere signalisiert die feuchte Luft: Achtung Regen, lieber schnell ins Nest!

Kaum ist das Eis in der Hand, lässt die erste Wespe nicht lange auf sich warten.
Kaum ist das Eis in der Hand, lässt die erste Wespe nicht lange auf sich warten. (Foto: Geiger/Shutterstock)

Wespen mit Trauben weglocken

Wenn Sie süße, reife Trauben aufschneiden und in ein paar Metern Entfernung platzieren, lenkt das die Tiere von den verlockenden Düften auf dem Tisch ab. Diese Abwehrmethode ist aber mit etwas Vorsicht zu genießen – Sie könnte nämlich den unangenehmen Nebeneffekt haben, dass noch mehr Wespen angeflogen kommen, weil die Trauben gar zu verführerisch duften …

Diese Düfte vertreiben Wespen

Ätherische Duftöle wie zum Beispiele Citrus-, Nelken- oder Teebaumöl sind bei Wespen nicht beliebt. Und auch Räucherstäbchen helfen, die lästigen Insekten zu vertreiben.

Auch einen Versuch wert: Knoblauch oder Basilikum

Zu Hausmitteln wie Knoblauch, brennendem Kaffeepulver oder bestimmten Pflanzen gibt es unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen. Sollte die Wespen-Verzweiflung allzu groß sein, sind folgende Hausmittel aber in jedem Fall einen Versuch wert:

  • Platzieren Sie frisch aufgeschnittene Knoblauchzehen oder einen Topf mit Basilikum in der Nähe.
  • Kaffeepulver soll helfen, wenn es leicht vor sich hin glimmt. Geben Sie das Kaffeepulver in ein feuerfestes Gefäß und zünden Sie es an. Der Qualm soll die Wespen fernhalten.
Wespennester im oder am Haus sollten Sie als Laie niemals selbst entfernen.
Wespennester im oder am Haus sollten Sie als Laie niemals selbst entfernen. (Foto: PixieMe/Shutterstock)

Wespen auf keinen Fall anpusten

"Bloß nicht pusten, wenn eine Wespe im Anflug ist", rät Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung. "Denn das Kohlendioxid in der Atemluft macht die hungrigen Insekten erst recht aggressiv." Achten Sie darauf, dass Sie die Tiere auch nicht durch wildes Herumschlagen reizen. Aggressive Wespen stechen schnell.

Vom Kauf tödlicher Wespenfallen, die mit süßem Saft oder Bier gefüllt sind, rät der NABU ab. Die Tiere sterben in der Flüssigkeit einen qualvollen Tod. Zudem gehen vor allem ältere Tiere in die Falle. Das aktive Volk wird nicht dezimiert.

Lesen Sie dazu auch: Wespe töten: Unter diesen Umständen ist es erlaubt

So halten Sie Wespen fern

  • Wespen lieben es farbig. Ersetzen Sie bunte Kleidung und Tischdekoration in der Wespensaison lieber durch dezentes Weiß.
  • Verzichten Sie auf Deo, Cremes mit Duftstoffen und Parfüm.
  • Räumen Sie Essensreste nach dem Essen ab.
  • Decken Sie Fruchtsäfte, Obst, Marmeladen und Kuchen ab. Getränke sollten Sie verschließen, damit Sie nicht versehentlich beim Trinken eine Wespe verschlucken.
  • Sollten Sie Obstbäume oder Beerensträucher im Garten haben: Reifes Obst abernten und Fallobst aufsammeln.

Ein Zusatztipp vom Nabu Berlin: Bei Tisch wird man die Tiere am besten los, wenn man direkt schon am Anfang die erste Wespe daran hindert, sich auf das Essen zu setzen. "Wenn sich erst mal rumgesprochen hat, dass es etwas Leckeres gibt, dann ist die Situation schwieriger", so ein Nabu-Wespenexperte.

Was tun bei einem Wespennest?

Wespen bauen ihre Nester bevorzugt hinter Holzverkleidungen, in Rolläden oder im Dachstuhl. Wenn das Wespennest in ausreichender Entfernung zu Fenstern und Türen ist, sollten Sie versuchen, das Nest zu tolerieren. Schließlich sind Wespen nützliche Tiere und eigentlich nicht gefährlich. Wespen stehen und Artenschutz. Ihre Nester sind geschützt und dürfen nur mit Genehmigung entfernt werden.

Es gibt aber auch Fälle, in denen ein Wespennest entfernt werden muss, zum Beispiel, wenn die Tiere dauernd gestört und dadurch aggressiv werden oder wenn Allergiker im Haus leben. Anlaufstellen sind Imker, Kammerjäger und Wespenberater.

Gut zu wissen: Im Herbst verlassen die Wespen das Nest. Ein guter Zeitpunkt, um das Nest eigenständig zu entfernen – ohne rechtliche Probleme und ohne gefährliche Stiche.

Nicht vergessen: Wespen sind auch nützlich

Auch wenn sie uns beim Essen im Freien stören, sind Wespen äußerst nützliche Tiere: Sie helfen bei der Blütenbestäubung, halten uns andere Plagegeister wie Fliegen, Spinnen und Blattläuse vom Leib und dienen Vögeln als Futter. Aggressiv sind sie außerhalb ihres Nestbereichs nicht. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen.

Mit dem ersten Frost Ende September ist der Wespen-Spuk meist vorbei. Nur die Jungkönigin überlebt die Kälte und bereitet sich auf den nächsten Sommer vor.

Wie behandelt man einen Wespenstich?

Sollte eine Wespe doch mal stechen, hilft eine aufgeschnittene Zwiebel, ein Stück Gurke oder eine Zitronenscheibe. Die Schnittfläche auf die Einstichstelle drücken. Die ätherischen Öle lindern den Schmerz und die Schwellung.

Weiterlesen auf oekotest.de:

Mit Material von dpa