Welchen Lichtschutzfaktor (LSF) braucht meine Sonnencreme?

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 05.06.2024

Sonnencreme: So finden Sie den richtigen Lichtschutzfaktor heraus.
Foto: Shutterstock/Vladeep

Welchen Lichtschutzfaktor (LSF) brauche ich? 20, 30 – oder besser gleich 50? Hier erfahren Sie, was der LSF ist und wie Sie den passenden Lichtschutzfaktor für sich und Ihre Familie finden.

Beim Kauf von Sonnencreme kommt es auf eine gute Hautverträglichkeit an – und darauf, dass die Creme frei von Schadstoffen ist. Wichtig ist aber auch der Lichtschutzfaktor, der auf jeder Sonnencreme aufgedruckt ist.

Kurz erklärt: Der Lichtschutzfaktor (LSF), auch Sonnenschutzfaktor (SSF) oder sun protection factor (SPF), gibt an, wie lange eine Sonnencreme die Haut vor UV-Strahlung schützt. Das heißt, wie lange wir uns – über unsere ganz individuelle Eigenschutzzeit (dazu unten mehr) hinaus – in der Sonne aufhalten können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.

Der Lichtschutzfaktor wird weltweit gleich, nämlich nach der "Internationalen Methode zur Bestimmung des Lichtschutzfaktors", festgelegt.

Welchen Lichtschutzfaktor brauche ich?

Eine wichtige Rolle bei der Wahl des passenden LSF spielen:

  1. Hauttyp,
  2. Eigenschutzzeit,
  3. der Ort, an dem Sie sich der Sonne aussetzen.

Generell gilt:

  • Je höher der Lichtschutzfaktor, desto länger schützt die Creme vor Sonnenschäden wie Sonnenbrand oder Hautalterung.
  • Hellere Hauttypen benötigen meist einen höheren Schutzfaktor als dunklere Hauttypen, da ihre Haut sonnenempfindlicher ist.
  • Wer sich hoch in den Bergen, am Wasser oder im Schnee aufhält, sollte unbedingt ein Sonnenschutzmittel mit sehr hohem Lichtschutzfaktor (50+) verwenden.
  • Auch der höchste Lichtschutzfaktor bietet keine volle Sicherheit. Selbst bei Lichtschutzfaktor 50 dringt noch ein Rest UV-Strahlung in die Haut ein und kann die Haut schädigen und Hautkrebs begünstigen.

20, 30, 50: Was bedeuten die Zahlen beim LSF?

Es gibt vier unterschiedliche Lichtschutzfaktor-Kategorien:

  • LSF 6–10: Basis-Schutzniveau
  • LSF 15–20: mittleres Schutzniveau
  • LSF 30–50: hohes Schutzniveau
  • LSF 50+: sehr hohes Schutzniveau

Lichtschutzfaktor berechnen

Wenn Sie den für Sie passenden Lichtschutzfaktor berechnen wollen, sind folgende Faktoren wichtig:

  • Wie viel Zeit wollen Sie in der Sonne verbringen?
  • Welche Eigenschutzzeit hat Ihre Haut?

Die LSF-Formel lautet: Sonnenzeit (in Minuten) geteilt durch Eigenschutzzeit ergibt den Lichtschutzfaktor. 

Ein Beispiel: Sie haben helle Haut und blonde Haare (Hauttyp 2) und damit eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten (mehr dazu weiter unten). Wenn Sie sich ungefähr 300 Minuten (d.h. 5 Stunden) sicher sonnen möchten, geht die Rechnung folgendermaßen: 300 Minuten / 10 Minuten = LSF 30

Oder andersrum: Wenn Sie eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten haben und Creme mit Lichtschutzfaktor 30 verwenden, können Sie sich ungefähr 300 Minuten (10 x 30) in der Sonne aufhalten.

    Lichtschutzfaktor: Dauer nicht voll ausschöpfen

    Das BfS (Bundesamt für Strahlenschutz) rät allerdings: "Die entsprechend dem Lichtschutzfaktor theoretische Schutzdauer sollte höchstens zu 60 Prozent ausgeschöpft werden." In unserem Beispiel bedeutet das: Mehr als 180 Minuten (oder drei Stunden) Sonne sollten es nicht sein.

    Wichtig: Regelmäßiges Nachcremen ist vorausgesetzt. Denn nur so können Sie sicherstellen, dass die Schutzdauer auch wirklich erreicht wird.

    Lichtschutzfaktor: Das sollten Sie wissen

    • Verlängern lässt sich die maximale Dauer, die Sie sich in der Sonne aufhalten können, selbst bei fleißigem Nachcremen nicht. Hier hilft nur ein höherer Lichtschutzfaktor.
    • Ob LSF 15 oder 50: Mindestens alle zwei Stunden nachcremen.
    • Wenn Sie schwitzen oder baden, müssen Sie den Sonnenschutz danach erneut auftragen.
    • Der zusätzliche Sonnenschutz wächst nicht proportional zum Lichtschutzfaktor. Absorbiert ein Mittel mit LSF 20 immerhin 96 Prozent der UV-B-Strahlung, sind es bei LSF 50 nur wenig mehr, nämlich 98 Prozent.
    • Sonnenschutzmittel sollten nicht nur einen Schutz vor UV-B-, sondern auch vor UV-A-Strahlung bieten. Auf Produkten ist das deutlich lesbar aufgedruckt.
    • Sparen Sie nicht an Sonnencreme: Erwachsene benötigen drei bis vier Esslöffel, um sich von Kopf bis Fuß einzucremen. Nur mit einer solchen Menge an Sonnencreme lässt sich der ausgelobte Lichtschutzfaktor erreichen.
    • Außerdem wichtig: Rechtzeitig eincremen – am besten 20 bis 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne.  

    Eigenschutzzeit für verschiedene Hauttypen im Überblick

    • Hauttyp 1 (nordischer Typ): 3 bis 10 Minuten
    • Hauttyp 2 (keltischer Typ): 10 bis 20 Minuten
    • Hauttyp 3 (mittlerer Typ): 20 bis 30 Minuten
    • Hauttyp 4 (mediterraner Typ): 45 bis 60 Minuten
    • Hauttyp 5 (dunkler Typ): 60 bis 90 Minuten
    • Hauttyp 6 (schwarzer Typ): über 90 Minuten 

    Welchen LSF benötigen Kinder?

    Kleinkinder sollten streng genommen gar keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden, ihre Haut ist viel empfindlicher als die Haut von Erwachsenen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt für Kinder einen hohen LSF von mindestens 30.

    Bitte beachten Sie: Jeder reagiert unterschiedlich auf Sonnenlicht. Bei allen Berechnungen und Tipps in diesem Artikel handelt es sich deshalb nur um Anhaltspunkte.

    Weiterlesen auf oekotest.de: