Corona oder Heuschnupfen? So erkennen Sie den Unterschied

Autor: Benita Wintermantel / Lena Pritzl | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 07.03.2023

Allergiker wissen: Die Heuschnupfen-Saison ist schon wieder im Gange – aber wie unterscheiden sich Heuschnupfen und Coronavirus?
Foto: Shutterstock / michaelheim

Die Pollen-Saison ist schon wieder in Gange. Derzeit fliegen die Pollen von Hasel und Erle umher. Wer im Frühling hustet, schnieft oder niest, fragt sich, ob das Heuschnupfen-Symptome sind – oder vielleicht doch eine Corona-Infektion. Wir zeigen, wie Sie eine allergische Reaktion von einer Corona-Infektion unterscheiden können.

  • Derzeit fliegen die Pollen von Hasel und Erle umher. Gleichzeitig gibt es auch noch Corona-Infektionen. 
  • Bei Covid-19 gibt es einige Symptome, die auch bei Heuschnupfen auftreten können, z.B. eine laufende Nase, Niesen, Husten und Atemprobleme.
  • Bei Heuschnupfen, einer allergischen Reaktion, treten hingegen vor allem tränende Augen, Schnupfen, ein starker Niesreiz und ein Kratzen in Hals und Gaumen auf. Die gute Nachricht: Eine Maske kann helfen.

    Viele Allergiker sind verunsichert und fragen sich: Wie unterscheide ich Heuschnupfen bzw. eine Pollenallergie von einer Corona-Infektion? Einige Symptome sind hier ganz eindeutig, andere wiederum nicht.

    Heuschnupfen: Die typischen Symptome

    Bei Heuschnupfen handelt es sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion unseres Körpers gegen Pollen (Blütenstaubteilchen) von Bäumen, Sträuchern, Gräsern oder Getreide. Mit dem Wind verbreiten sich die Pollen schnell und können bei Betroffenen allergische Reaktionen verursachen.

    Typische Symptome bei Heuschnupfen sind:

    • tränende und/oder juckende Augen (ggf. geschwollene Lider)
    • starker Schnupfen (oft Fließschnupfen)
    • Niesreiz, Niesanfälle
    • Kratzen im Hals und am Gaumen
    • Hautreaktionen

    Gelegentlich leiden Allergiker auch unter Husten, der sich auch zu allergischem Asthma entwickeln kann. Weniger häufig bei Heuschnupfen sind Kopfschmerzen, Erschöpfung und Schlafstörungen.

    Lesen Sie auch: Heuschnupfen? Das hilft bei juckenden Augen und Co.

    Die Pollen im März bedeuten für Allergiker oft tränende Augen, eine laufende Nase und Halskratzen.
    Die Pollen im März bedeuten für Allergiker oft tränende Augen, eine laufende Nase und Halskratzen. (Foto: Shutterstock/Jacqueline van Kerkhof)

    Die häufigsten Symptome bei Covid-19

    Eine Corona-Erkrankung kann sehr unterschiedlich verlaufen: Das Spektrum reicht von symptomlosen Verläufen bis zu lebensbedrohlichen Lungenentzündungen mit Lungenversagen.

    Die häufigsten Symptome einer Corona-Infektion sind laut Robert Koch-Institut (RKI):

    • Halsschmerzen, Heiserkeit
    • Husten, produktiv und unproduktiv
    • Fieber
    • Schnupfen

    Derzeit gibt es viele milde Coronaverläufte mit gar keinen oder nur leichten Symptomen wie Fieber bis 38 Grad und ein paar Tage leichten Husten und Schnupfen.

    Coronavirus und Heuschnupfen unterscheiden

    Die Symptome einer Pollenallergie, einer Erkältung und einer Coronaviraus-Infektion können sich ähneln. "Bei genauerer Beurteilung jedoch ist auch für die Betroffenen eine Unterscheidung recht zuverlässig möglich", erklärt Prof. Ludger Klimek, Präsident des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen.

    • Wer am Coronavirus erkrankt ist, kann Fieber bekommen, bei Heuschnupfen tritt Fieber dagegen selten auf.
    • Pollen-Allergiker leiden sehr oft unter einem starken Niesreiz und Fließschnupfen, bei dem die Nase ständig läuft. Bei Corona-Patienten kommt das selten vor.
    • Auch das typische Augenjucken bei Allergiegeplagten tritt bei einer Corona-Erkrankung in der Regel nicht auf.

    (Trockener) Husten und Atemnot sind kniffliger zu beurteilen – diese treten bei beiden Erkrankungen auf, wenn auch häufiger beim Coronavirus.

    Heuschnupfen oder Corona: eine Testung hilft

    Wichtig zu wissen: Eine hundertprozentige Sicherheit kann nur ein Test liefern. Wenn Sie unsicher sind, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Allergietests führen zum Beispiel Hausärzte, Hautärzte, Internisten und Kinderärzte durch.

    Ein Corona-Schnelltest oder -Selbsttest kann bei einer ersten Einschätzung helfen, ob es sich um eine Coronavirus-Infektion handelt.

    Pollenallergie sorgt nicht für schwere Covid-19-Verläufe

    Nach Aussage von Medizinern haben Pollenallergiker und Asthmatiker kein erhöhtes Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Sollten sie sich anstecken, ist ihr Risiko für einen schweren Verlauf einer Corona-Infektion nicht erhöht.

    Eine Behandlung mit Allergiemedikamenten sollte nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin abgesetzt werden, rät der Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrums München.

    Lesen Sie auch: Corona und Asthma: Was Asthmatiker beachten sollten

    Mund-Nasen-Schutz schützt auch vor Pollen

    Ein Mund-Nasen-Schutz schützt nicht nur vor Viren, sondern zusätzlich auch vor Pollen. Tragen Heuschnupfen-Geplagte eine Maske, erreichen die Pollen die Schleimhäute in Mund und Nase nicht mehr. Dann können sie dort auch keine Symptome wie Juckreiz oder Niesen auslösen. 

    Dabei macht es keinen Unterschied, ob es sich um eine einfache OP-Maske oder eine FFP2-Maske handelt, erklärt Karl-Christian Bergmann, Autor einer Studie zur Wirkung von Masken bei Covid-19 und einer Pollenallergie: "In der Praxis besteht kein wesentlicher Unterschied in der Wirkung beider Maskentypen - sie sind gleichermaßen hoch wirksam und sind beide zu empfehlen."

    Wer stark an Heuschnupfen leidet und viel niesen muss, sollte die Maske regelmäßig wechseln. Eine durchfeuchtete Maske bietet nur noch einen sehr geringen Schutz – vor Pollen und vor Coronaviren.

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