Kakao im Test: "Ungenügend" für Kaba und Nesquik

Jahrbuch Kinder und Familie für 2024 | Autor: Bianca Puff/Marieke Mariani/Lena Wenzel | Kategorie: Essen und Trinken | 07.12.2023

Im Test 15 Kakaopulver, darunter namenhafte Produkte wie Nesquik und Kaba.
Foto: ÖKO-TEST

Die Probleme in unserem Test von Kakaopulvern sind vielfältig: Schadstoffe, Zucker, Aromastoffe und viel Luft nach oben in Sachen fairer Handel. Auffällig: Ausgerechnet die bekannten Marken Nesquik und Kaba sind nur "ungenügend".

  • Wir haben 15 Kakaopulver getestet, darunter sechs Bio-Produkte. Dabei haben wir Packungen ausgewählt, die sich mit ihrer Produktaufmachung gezielt an Kinder richten.
  • Ergebnis: Das von uns beauftragte Labor hat in einigen Kakaopulvern die bedenklichen Mineralölbestandteile MOSH nachgewiesen. Auch in der Kritik: das Schwermetall Cadmium. 
  • Neun Kakaopulver im Test enthalten zudem mehr als 80 Prozent Zucker. 
  • Weiterhin ein Thema: Problematische Anbaubedingungen und Menschenrechtsverletzungen.

Aktualisiert am 7.12.2023 | Das hinterlässt mehr als nur einen faden Beigeschmack: Wieder mal sind es die großen Marken, die in unserem Test versagen. Ausgerechnet Nesquik und Kaba rasseln komplett durch.

Kakao-Test: Kaba und Nesquik sind Testverlierer 

Die Probleme von Nesquik: zu viel Zucker, Mineralölbestandteile, zusätzliche Aromastoffe, aus unserer Sicht problematische Werbung und ein nur ausreichendes Teilergebnis Kakaoanbau und Transparenz. Zwar versucht sich Hersteller Nestlé mit seinem eigenen Cocoa Plan-Programm in bunten Broschüren und blumigen Worten als Vorreiter in Sachen fairer und nachhaltiger Kakaoanbau zu präsentieren. Doch bei genauerem Hinsehen steckt dahinter aus unserer Sicht wenig.

Auch der Kaba Das Original Kakao, dessen Name so bekannt ist, dass er für viele synonym für Kakaopulver steht, schneidet "ungenügend" ab. Das liegt zum einen ebenfalls am unverhältnismäßig hohen Zuckergehalt und dem zugesetzten Aroma, zum anderen daran, dass Hersteller Carambar unsere mehrfachen Kontaktversuche komplett ignorierte, in denen wir um Informationen zur Lieferkette und den Anbaubedingungen des Kakaos baten.

Kinder lieben Kakao. Das Problem: In den meisten Kakaopulvern steckt zu viel Zucker.
Kinder lieben Kakao. Das Problem: In den meisten Kakaopulvern steckt zu viel Zucker. (Foto: Pixel-Shot/Shutterstock)

In der Kritik: Schadstoffe in Kakaopulvern 

So viel zu den Testverlierern. Kommen wir zu den Schadstoffen, auf die wir im Test gestoßen sind. Es geht um gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) und Cadmium. Betroffen sind vor allem Bio-Produkte.

Warum sind die Stoffe bedenklich? 

  • MOSH reichern sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber an. Sie sind die wohl größte Verunreinigung im menschlichen Körper  – und stecken in sieben Kakaopulvern im Test. 
  • Das Schwermetall Cadmium, das in vier Pulvern enthalten ist, reichert sich besonders in Leber und Niere an und kann die Organe über längere Zeit schädigen.

Kakaopulver im Test: Zucker ist Hauptzutat

Die Hauptzutat aller Produkte ist nicht etwa Kakao, sondern Zucker – und das mal wieder in einer Produktgruppe, deren Marketing sich vornehmlich an Kinder richtet. Mit nur einer einzigen Portion mancher Kakaopulver im Test nehmen Kinder bereits mehr Zucker zu sich als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Tag empfiehlt.

Dass gezuckerte Getränke aus Sicht der WHO grundsätzlich gar nicht für Kinder beworben werden sollten, ignorieren alle Hersteller beim Verpackungsdesign gekonnt. Wir finden auch: Nesquik und Co. dürften schon wegen ihres extremen Zuckergehalts nicht einmal den Anschein erwecken, sich an Kinder zu richten.

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Problematische Werbung für Nesquik-Kakao

Häschen, Äffchen und anderes putziges Getier auf der Verpackung sprechen aber eine andere Sprache. Darüber hinaus wirbt Nestlé dreist damit, ein Glas Nesquik könne "als Milchportion" neben allerlei gesunden Lebensmitteln "einen Beitrag zu einem ausgewogenen Frühstück" leisten.

Dass der Mehrwert dabei lediglich auf die Milch und nicht auf die kakaohaltige Zuckerbombe zurückzuführen ist, unterschlagen die Werbetexter. Diese aus unserer Sicht problematische Werbung werten wir unter den Weiteren Mängeln ab.

Menschenrechtsverletzungen und Anbaubedingungen

Kakao wird in Ländern des Globalen Südens angebaut. Das macht die Lieferkette besonders anfällig für problematische Anbaubedingungen und Menschenrechtsverletzungen. Zertifikate von Fairtrade und Rainforest Alliance sind zwar inzwischen Mindeststandard der Kakaopulver im Test. Doch trotz guter Ansätze haben beide Zertifizierungen Graubereiche.

Einzelne Anbieter, die seit jeher ihre Firmenpolitik auf faire, transparente und nachhaltige Lieferketten auslegen, verdeutlichen durch ihr hohes zusätzliches Engagement zudem, dass es für andere Hersteller viel Luft nach oben gibt.

Lieferkette von Kakao bleibt oft undurchsichtig 

Die Lieferkette für die von uns getestete Charge haben uns die wenigsten Hersteller vollumfänglich belegt. Lediglich zwei Mal erhielten wir Nachweise bis zu den Kleinbauern, anhand derer wir die Lieferkette lückenlos nachvollziehen konnten. Andere belegten sie nur bis zum Kakaolieferanten.

Übrigens: Selbst bei Fairtrade-zertifiziertem Kakao ist es nicht immer möglich, die Lieferkette bis zu den Kleinbauern nachzuverfolgen: Grund ist der Mengenausgleich. Hier kommt im verarbeitenden Betrieb Kakao von zertifizierten und von nicht zertifizierten Plantagen an und kann bei der Verarbeitung vermischt werden. Anbieter kaufen die Mischung und zahlen für die bezogene Menge Kakao den Fairhandelspreis.  

Mindestpreis häufig nicht ausreichend 

Ein wichtiger, wenn nicht der wichtigste Punkt in Sachen faire Arbeitsbedingungen ist, dass die Arbeiterinnen und Arbeiter angemessen bezahlt werden. Der Mindestpreis, der bei Fairtrade festgeschrieben ist und um eine Prämie ergänzt wird, soll das finanzielle Auskommen der Bauern sichern.

In der Theorie ist das gut und besser geregelt als bei Rainforest Alliance, die zwar auch eine geringe Prämie, aber keinen Mindestpreis vorsieht. In der Realität zeigt sich aber, dass selbst der Mindestpreis vielerorts längst nicht ausreicht.

Ein Großteil des weltweit gehandelten Kakaos stammt aus Westafrika.
Ein Großteil des weltweit gehandelten Kakaos stammt aus Westafrika. (Foto: Eddvlp/Shutterstock )

Existenzsichernde Löhne garantiert kein Siegel. Etwas besser sind Produkte mit Bio-Zertifizierungen – durch sie gibt es weitere Prämien. Die Messlatte hängen auch hier einzelne Anbieter hoch, die sich freiwillig zu weiteren, hohen Sonderzahlungen verpflichten.  

Wie sind die Arbeitsbedingungen im Kakao-Anbau?

Außerdem wollten wir wissen: Ist die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen entlang der Lieferkette verpflichtend? Diese Normen sollen menschenwürdige Arbeitsbedingungen und ausreichenden Arbeitsschutz gewährleisten. Bis auf die einen Anbieter, der unsere Anfrage komplett unbeantwortet ließ, haben das alle bestätigt.

Darüber hinaus interessierte uns, wie die Hersteller verbotene Formen von Kinderarbeit verhindern und wie sie dies überprüfen. Oft beriefen sich die Hersteller darauf, dass die Zertifizierungsstandards Kinderarbeit ausschließen. Echte Belege blieben aus. Die Realität zeigt, dass die Kontrollmechanismen häufig scheitern.  

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Kommen giftigen Pestiziden zum Einsatz? 

Giftige Pestizide belasten die Gesundheit der Kakaobauern und die Umwelt. Wir erwarten daher, dass die Anbieter zumindest den Einsatz der hochgiftigen Pestizide aus der Liste des Pestizid-Aktions-Netzwerks (PAN) ausschließen.

Doch von den 338 Substanzen decken sowohl Fairtrade als auch Rainforest Alliance gerade einmal weniger als die Hälfte ab. Auch hier sind Bio-Produkte im Vorteil, da im Bio-Anbau die allermeisten Pestizide verboten sind.

Für den Kakao-Anbau werden Wälder illegal gerodet 

Ein weiteres Problem: Illegale Rodungen wertvoller Wälder für Kakaobäume. Die sind keine Seltenheit. Ein geplantes Gesetz für rodungsfreie Lieferketten von in der EU gehandelten Waren könnte bald eine Basis schaffen. Man sollte aber meinen, dass die Zertifizierer das Problem längst aktiv angehen.

Fairtrade und Rainforest Alliance schreiben zwar, dass ihre Standards die Abholzung von Regenwald ausschließen, doch lange haperte es an funktionierenden Kontrollmechanismen. Einen Überblick ermöglichen seit einigen Jahren GPS-basierte Kartierungssysteme, die jedoch erst nach und nach angewendet werden.

Rainforest Alliance hat hier die Nase vorn: Es besteht bereits ein Entwaldungverbot und der Zertifizierer setzt die Satellitenkartierung zur Überwachung ein. Fairtrade ist noch nicht ganz so weit. Kartierungssysteme werden bislang nur in Pilotprojekten eingesetzt und ein Abholzungsverbot greift erst ab 2024.  

Zahlen zum Kakao-Anbau in Westafrika 

  • 3,4 Millionen Tonnen und damit knapp 70 Prozent des 2020/21 weltweit gehandelten Kakaos stammen aus Westafrika – das meiste aus der Elfenbeinküste und Ghana, gefolgt von Kamerun und Nigeria.
  • 347 Dollar beträgt die monatliche Lücke zwischen dem tatsächlichen Einkommen (196 Dollar) eines Kakaobauern in der Elfenbeinküste und dem existenzsichernden Einkommen von 543 Dollar. In Ghana liegt die Einkommenslücke bei 204 Dollar.
  • 1,56 Millionen Kinder zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten in Ghana und der Elfenbeinküste im Kakaoanbau.
  • 90 Prozent des Waldes der Elfenbeinküste und 65 Prozent des Waldes in Ghana sind in den vergangenen 30 Jahren verloren gegangen. Sechs Prozent der weltweiten Entwaldung sind auf den Kakaoanbau zurückzuführen.

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 5/2023 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2024 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

Weiterlesen auf oekotest.de:

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Für unseren Test haben wir 15 kakaohaltige Getränkepulver eingekauft, darunter sechs Bioprodukte. Dabei haben wir Packungen ausgewählt, die sich mit ihrer Produktaufmachung gezielt an Kinder richten. Wir bezahlten dafür, der Vergleichbarkeit halber umgerechnet auf 400 Gramm, zwischen 1,30 und 6,49 Euro.

In umfangreichen Laborprüfungen ließen wir den Zucker- und Fettgehalt, Methylxanthine (Theobromin, Coffein) und den Kakaopulveranteil bestimmen, außerdem wurden Cadmium und Mineralöl analysiert. Auch die Belastung mit Keimen wie Enterobacteriaceen, E.coli, Salmonellen und Schimmel wurde gemessen. Darüber hinaus bestimmte das Labor mithilfe eines standardisierten Löffels ein Löffelgewicht, anhand dessen sich die Portionsgröße berechnen ließ, wenn der Hersteller selbst hierzu keine Angaben auf der Verpackung machte. Zudem prüften wir die Produkte auf Deklarationsmängel bei der Referenzmenge der Nährwerte, der angegebenen Portionsgröße oder dem Nutri-Score.

Mittels eines umfangreichen Fragebogens zur Corporate Social Responsibility (CSR) haben wir die Hersteller um Auskunft zur Transparenz entlang ihrer Lieferkette, zu vorliegenden Zertifizierungen, zu existenzsichernden Einkommen, der Zahlung von Mindestpreisen und Prämien sowie der Möglichkeit der Vorfinanzierung für die Kooperativen gebeten. Darüber hinaus wollten wir wissen, ob und wie sie sicherstellen und kontrollieren, dass grundlegende Menschenrechte in ihrer Lieferkette eingehalten und verbotene Formen der Kinderarbeit verhindert werden. Zu den Umweltaspekten beim Kakaoanbau fragten wir ab, ob der Einsatz hochgiftiger Pestizide verboten ist und wie sichergestellt wird, dass für den Kakaoanbau kein Wald illegal gerodet wurde.

Bewertungslegende 

Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt.

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) ein gemessener Gehalt an gesättigten Kohlenwasserstoffen (MOSH/POSH) der Kettenlängen C17 bis C35 von mehr als 2 bis 4 mg/kg (in Tabelle: "MOSH/POSH erhöht"); b) ein gemessener Gehalt an Zucker, der die WHO-Empfehlung von 15 Gramm Zucker täglich mit einer Portion überschreitet (in Tabelle: "Zucker stark erhöht"). Zugrunde gelegt wurde der Richtwert für eine durchschnittliche Energiezufuhr von 1.200 Kilokalorien eines etwa dreijährigen Kindes pro Tag. Der Zuckergehalt bezieht sich allein auf das Kakaopulver. Die in der Milch enthaltene Laktose wurde nicht hinzugerechnet. Für die Berechnung der Portion wurden die Empfehlung der Hersteller, wie viele Löffel Pulver verwendet werden sollen, und das im Labor gemessene Gewicht eines Teelöffels Pulver zugrunde gelegt. Wurden zwei verschiedene Empfehlungen (etwa: "1–2 Löffel") gemacht, wurde die höhere Anzahl Löffel zugrunde gelegt.

Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) ein gemessener Gehalt an gesättigten Kohlenwasserstoffen (MOSH/MOSH-Analoge) der Kettenlängen C17 bis C35 von mehr als 1 bis 2 mg/kg (in Tabelle: "MOSH leicht erhöht"); b) ein gemessener Gehalt an Zucker von mehr als 7,5 Gramm Zucker pro Portion, Annahmen wie oben (in Tabelle: "Zucker erhöht"); c) ein gemessener Gehalt an Cadmium von mehr als 0,30 mg/kg. Dies schöpft den EU-Richtwert der Verordnung (EU) Nr. 1881/2006 für Cadmium in Kakaopulver, das an die Endverbraucher verkauft wird, oder als Zutat in gesüßtem Kakaopulver, das an die Endverbraucher verkauft wird, (Trinkschokolade) zu mehr als 50 % aus; d) natürliches Aroma.

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führt zur Abwertung um zwei Noten: an Kinder gerichtete Produktaufmachung, obwohl nach Einschätzung und in Anlehnung an das Nährwertprofil-Modell der WHO Europa Produkte, die Kakao enthalten, gar nicht für Kinder beworben werden sollten. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) die Angabe der Referenzmenge für Nährwerte für einen durchschnittlichen Erwachsenen auf einem Produkt, das sich an Kinder richtet; b) eine zu kleine Portionsgröße zur Berechnung der Nährwerte (hier: 100 Milliliter Milch und 7 Gramm Kakaopulver); c) ein gemessener Gehalt an Fett, der vom jeweils deklarierten Gehalt um mehr als +1,5 g/100g bzw. – 1,5 g/100g abweicht. Diese Bewertung basiert auf dem EU-Leitfaden für Toleranzen zur Nährwertdeklaration für die Lebensmittelüber wachung; d) ein gemessener Gehalt an Zucker, der vom jeweils deklarierten Gehalt um mehr als +8 g/100g bzw. –8 g/100g abweicht. Diese Bewertung basiert auf dem EU-Leitfaden für Toleranzen zur Nährwertdeklaration für die Lebensmittelüberwachung; e) auch auf Nachfrage keine Angabe des Ballaststoffgehalts in der Nährwertdeklaration, sodass sich der angegebene Nutri-Score nicht überprüfen lässt; f) Werbung mit den gesunden Inhaltsstoffen von Milch auf Kakaopulver, das überwiegend aus Zucker besteht (hier: Nährstoff Calcium in Nährwerttabelle deklariert, obwohl Calcium überwiegend nicht aus dem Produkt stammt "Ein Glas Nesquick kann als Milchportion […] einen Beitrag zu einem ausgewogenen Frühstück leisten.").

Bewertung Testergebnis Kakaoanbau und Transparenz: Das Testergebnis Kakaoanbau und Transparenz beruht auf einer maximalen Punktzahl von 30 Punkten. Bei 27 bis 30 Punkten lautet das Testergebnis "sehr gut"; bei 23 bis 26,5 Punkten "gut", bei 17 bis 22,5 Punkten "befriedigend"; bei 11 bis 16,5 Punkten "ausreichend"; bei 7 bis 10,5 Punkten "mangelhaft"; bei 0 bis 6,5 Punkten "ungenügend".

Unter dem Teilaspekt Lieferkette wurden maximal 6 Punkte vergeben: "ja" = 6 Punkte; "weitgehend" = 4-5 Punkte; "teilweise" = 1-3 Punkte. Darin enthalten: Lieferkette bis zu den Kakaobauern belegt = 4 Punkte, bis zur Kooperative belegt = 3 Punkte, bis ins Ursprungsland belegt = 2 Punkte, bis zum Lieferanten belegt = 1 Punkt; Angabe der prozentualen Verteilung der Ursprungsländer und Nachweis Zertifizierungen = je 1 Punkt.

Unter dem Teilaspekt Garantierter Fairtrade-Mindestpreis wurden maximal 10 Punkte vergeben: "ja, zzgl. weiterer Prämien" = 9-10 Punkte; "ja" = 8 Punkte; "nein" = 0-7 Punkte. Darin enthalten: Zahlung des Fairtrade- Mindestpreises = 6 Punkte; Zahlung der Fairtrade-Prämie = 2 Punkte; Zahlung der Bio-Prämie und zusätzlicher Prämien = je 1 Punkt; Angabe des gezahlten Preises für alle Ursprungsländer der getesteten Charge, der unterhalb des Fairtrade Mindestpreises liegt = 2 Punkte; Angabe des gezahlten Preises für mehr als 50% der Ursprungsländer der getesteten Charge, der unterhalb des Fairtrade Mindestpreises liegt = 1 Punkt; Angabe der gezahlten Prämie, der unterhalb der Fairtrade Prämie liegt = 0,5 Punkt; gezahlten Preis nicht mitgeteilt = 0 Punkte.

Unter dem Teilaspekt Verbot hochgefährlicher Pestizide wurden maximal 3 Punkte vergeben: "ja" = 3 Punkte; "weitgehend" = 2 Punkte; "teilweise" = 1 Punkt; "kaum" oder "nein" = 0 Punkte. Darin enthalten: Einhaltung des Bio-Standards = 3 Punkte; Verbot von mehr mindestens 66% der PAN-gelisteten Pestizide = 2 Punkte; Verbot von mehr als 33% bis 65% der PAN-gelisteten Pestizide = 1 Punkt, Verbot von 33% und weniger der PAN-gelisteten Pestizide ("kaum") = 0 Punkte, kein Verbot ("nein") = 0 Punkte. Bei der Beurteilung haben wir uns an der Liste für Highly Hazardous Pesticides von August 2021 des Pestizid-Aktions-Netzwerks (PAN Germany) orientiert.

Unter dem Teilaspekt Ausschluss Entwaldung wurden maximal 2 Punkte vergeben: "etabliert" = 2 Punkte, "in Umsetzung" = 1 Punkt. Darin enthalten: Kartierung zur Kontrolle sowie GPS-Überwachung etabliert = 2 Punkte; Kartierung zur Kontrolle sowie GPS-Überwachung geplant/noch in Umsetzung = 1 Punkt.

Unter dem Teilaspekt Einhaltung weiterer sozialer Mindeststandards (ILO) wurden maximal 2 Punkte vergeben: "ja" = 1-2 Punkte, "nein" = 0 Punkte. Darin enthalten: Einhaltung aller ILO-Kernarbeitsnormen inkl. Kontrolle und Sanktionen mitgeteilt = je 1 Punkt.

Unter dem Teilaspekt Ausschluss verbotener Formen der Kinderarbeit wurden maximal 4 Punkte vergeben: "ja" = 4 Punkte, "nein" = 0-2 Punkte. Darin enthalten: Sicherstellung, dass Kinderarbeit nicht Teil der Lieferkette ist, belegt = 4 Punkte; Kontrolle von Kinderarbeit und Child Labour Monitoring and Remidiation System etabliert = 2 Punkte; Kontrolle von Kinderarbeit = 1 Punkt.

Unter dem Teilaspekt Transparenz wurden maximal 4 Punkte vergeben: "hoch" = 3 Punkte, "teilweise" = 2 Punkte; "unzureichend" = 0 Punkte. Darin enthalten: Fragebogen ausführlich beantwortet = 3 Punkte; Fragebogen teilweise beantwortet = 2 Punkte; Fragebogen unzureichend oder gar nicht beantwortet = 0 Punkt. Es erfolgte keine Punktevergabe, wenn zu den Fragen keine Angaben gemacht wurden (in der Tabelle: "keine Angabe"). Das Gesamturteil beruht zu je 50 Prozent auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe und dem Testergebnis Kakaoanbau und Transparenz. Es wird kaufmännisch gerundet.

Das Gesamturteil kann nicht besser sein als das Testergebnisse Inhaltsstoffe. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Testergebnis Inhaltsstoffe um eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "mangelhaft" oder "ungenügend" ist, verschlechtert das Testergebnis Inhaltsstoffe um zwei Noten.  

Testmethoden 

Mineralölbestandteile: nach DIN EN 16995:2017 mod.; die Modifikation betrifft die Verseifung und eine andere Matrix; Messung mittels LC-GC/FID.
Zuckergehalt: Bestimmung Gesamtzucker nach Luff-Schoorl (Titrimetrisches Verfahren). Wassergehalt: Karl-Fischer-Titration.
Fettgehalt: Gravimetrisches Verfahren nach Säureaufschluss.
Methylxanthine Theobromin/ Coffein: HPLC.
Cadmium: Aufschluss nach DIN EN 13805:2014. Messung mit ICP-MS nach DIN EN 15763:2010.
Löffelgewicht: Gravimetrisches Verfahren.
Gesamtkeimzahl, aerob: nach DIN EN ISO 4833-2:2014-05.
Enterobacteriaceen: nach ASU L 00.00-133/2:2019-12.
Escherichia coli: nach ASU L 00.00-132/2:2021-03.
Schimmelpilze: nach ISO 21527-2:2008-07.
Salmonellen: nach ASU L 00.00-20:2021-07.
Aromen: per Deklaration bzw. im Falle von ausgelobter Bourbon-Vanille Bestimmung der Vanille-Inhaltsstoffe und Aromastoffe per UPLC-PDA-MS/MS nach Extraktion, ASU L 00.00-134 mod.

Einkauf der Testprodukte: Januar 2023 

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 5/2023 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kinder und Familie für 2024 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

Tests und deren Ergebnisse sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags dürfen keine Nachdrucke, Kopien, Mikrofilme oder Einspielungen in elektronische Medien angefertigt und/oder verbreitet werden.

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