Wer Spinat kauft, kauft ihn meist tiefgekühlt. Die Qualität steht und fällt mit den Inhaltsstoffen. Da kann Spinat auf der Habenseite eine Vielzahl an wertvollen Nährstoffen für sich verbuchen, allen voran Provitamin A, Vitamin E, Eisen, Calcium, Kalium und Magnesium. Dem stehen Schadstoffe wie Nitrat und Cadmium gegenüber, die sich in Spinat in besonderem Maße anreichern können. Landwirte und Frostereien prüfen das Gemüse daher in den Tagen vor der Ernte regelmäßig - nicht selten mit unliebsamen Überraschungen. So können die Nitratwerte noch kurzfristig nach oben schießen. Aber auch die Belastung mit Cadmium lässt sich nicht ohne Weiteres vorhersagen.
Wir wollten wissen, wie es um die Schadstoffbelastung von Tiefkühlblattspinat bestellt ist und haben 16 Produkte im Labor prüfen lassen.
Das Testergebnis
In acht Proben steckt zu viel Cadmium. Sie erfüllen zwar die gesetzlichen Anforderungen, enthalten aber immer noch relativ viel, wenn die von Experten empfohlene maximale Aufnahmemenge und eine Tagesportion von 200 Gramm zugrunde gelegt werden. So viel Spinat essen zwar die wenigsten täglich. Doch die Cadmiumaufnahme summiert sich, da das Schwermetall auch in Getreideprodukten und anderen Gemüsen enthalten ist.
Ein Grund für die Belastung der konventionellen Spinatsorten mit Nitrat kann der höhere Düngemitteleinsatz sein. Zudem ist mineralischer Dünger leichter verfügbar, sodass die Pflanzen punktuell mehr Nitrat aufnehmen. Die Ergebnisse von Penny und Aldi Süd zeigen aber, dass auch Bio-Spinat ein Nitratproblem haben kann.
Im Flanders Best Blattspinat steckt außergewöhnlich viel Nitrit. Die Substanz entsteht durch Umwandlung aus Nitrat, wenn Bakterien oder Enzyme einwirken. Wärme fördert den Prozess. Hohe Nitritwerte deuten demnach auf Hygienemängel oder eine zu lange Lagerung des Spinats vor dem Frosten hin. Aus Nitrit entstehen im Körper zudem schädliche Nitrosamine. Bei Säuglingen kann die Substanz den Sauerstofftransport im Blut stören.