Wir wollten genau wissen, woher das Fleisch für unsere Chicken Nuggets stammt, wie die Hühner gelebt haben und ob das Fleisch etwa mit antibiotikaresistenten Keimen oder Fettschadstoffen belastet ist. Deswegen haben wir 14 Proben ins Labor geschickt und von den Herstellern einen umfangreichen Fragebogen beantworten lassen.
Das Gesamturteil
Chicken Nuggets? Lieber nicht: Antibiotikaresistente Keime, Fettschadstoffe, Mineralöl, außerdem miserable Bedingungen, unter denen die meisten Hühner gelebt haben: Kein einziges Produkt schafft es auf ein "sehr gut" oder "gut". Die besten Produkte schneiden, was die Inhaltsstoffe betrifft, mit einem "befriedigend" ab, können das aber - bis auf ein Bio-Produkt - im Gesamturteil nicht halten, weil das Testergebnis Tierhaltung und Transparenz so katastrophal schlecht ausfällt.
Das Testergebnis Tierhaltung und Transparenz
Auf ein "gut" in Sachen Tierhaltung und Transparenz schafft es nur eins der beiden Bio-Produkte im Test. Alle konventionellen Produkte rasseln durch, nur für ein einziges "ausreichend" hat es gereicht. Der Grund: Neben den miesen Bedingungen, unter denen die Hühner in den engen Megaställen irgendwo auf der Welt gelebt haben, war nur einer der konventionellen Hersteller bereit, die Karten wirklich offen auf den Tisch zu legen. Zwar antworteten viele, einige auch sehr konkret, auf unseren langen Fragebogen zu den Haltungsbedingungen. Als es aber darum ging, die Angaben zu belegen und für uns transparent zu machen, schreckten fast alle zurück - obwohl wir absolute Vertraulichkeit zugesichert hatten. Viele wollten nicht einmal die Namen der Mästereien nennen, was aber nun einmal eine Grundvoraussetzung zur Überprüfung der Angaben ist. Dass das Lidl-Produkt als einziges mit "ausreichend" abschneidet, liegt wohlgemerkt an der Transparenz, nicht an der Tierhaltung.
Kentucky Fried Chicken und Burger King täuschten nicht einmal ein Interesse an den Fragen zur Haltung der Hühner vor. Die Fastfoodketten schickten uns lediglich nichts bis wenig sagende Pressemitteilungen, ohne konkret auf unsere Fragen einzugehen. Ganz nach oben auf die Agenda scheinen es die Themen Tierwohl und Transparenz weder bei KFC noch bei Burger King geschafft zu haben. Mc Donald's hat zumindest konkret geantwortet. Belege blieb uns aber auch diese Fastfoodkette schuldig. Auch das ist zu wenig; zumal McDonald's vollmundig damit wirbt, "das Tierwohl von Hähnchen verbessern" zu wollen und zudem auf Gentechnik im Futtertrog bereits zu verzichten. Nachweise dafür? Fehlanzeige.
Die meisten Hersteller haben zumindest konkret auf unsere Fragen geantwortet. Das ist natürlich nicht viel, zeigt aber, dass sie das Thema wahrnehmen. Die zweite gute Nachricht gleich hinterher - einfach, weil es danach keine mehr gibt: Den Masthähnchen werden die Schnäbel in der Regel nicht gekürzt. Der Grund dafür ist die Überleitung zu den schlechten Nachrichten - die Tiere leben ...