- Im Test: 25 WC-Reiniger mit Zitrusduft. Wir wählten ausschließlich zähflüssige oder gelförmige Produkte aus.
- Toilettenreiniger müssen keine besonders aggressiven Säuren enthalten. Es gibt auch Produkte im Test, die auf Zitronensäure setzen, und dennoch überzeugend reinigen.
- Wir kritisieren den Einsatz von Ameisensäure und Salzsäure. Auch quartäre Ammoniumverbindungen und Isothiazolinone als Desinfektions- oder Konservierungsmittel müssen aus unserer Sicht nicht sein.
- Empfehlenswerte Produkte bekommen Sie schon ab 0,95 Euro pro Liter.
- Dosieren Sie der Umwelt und Ihrem Geldbeutel zuliebe sparsam. Nur weil eine mehrmalige Anwendung die Woche auf einem Produkt steht, ist das nicht automatisch sinnvoll.
Die größten Feinde in der Kloschüssel? Kalk und Urinstein. Der Kalk aus dem Spülwasser kann nicht nur unschöne Ränder verursachen, sondern in einer chemischen Reaktion mit dem Urin auch zu Urinstein führen. Beides bekommt man nur schwer wieder weg. WC-Reiniger sollen da Abhilfe schaffen – zum Teil mit aggressiven Säuren.
Wir haben uns 25 WC-Reiniger mit Zitronenduft genauer angesehen und sie auf kritische Inhaltsstoffe sowie ihr Kalklösevermögen, Haft- und Benetzungsverhalten sowie Materialverträglichkeit überprüft. Das Ergebnis: Einige Produkte schneiden mit "gut" ab – und die günstigsten bekommt man schon ab 0,95 Euro pro Liter.
WC-Reiniger im Test: Aggressive Säuren sind unnötig
Starten wir mit den Säuren. Wir kritisieren den Einsatz von Ameisensäure und Salzsäure. Warum? Die organische Ameisensäure ist ätzend und reizt die Atemwege. Salzsäure sehen wir noch kritischer. Denn diese anorganische Säure kann schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden verursachen und die Atemwege reizen. Auch das Umweltbundesamt empfiehlt, auf WC-Reiniger mit anorganischen Säuren zu verzichten und lieber auf Reiniger auf Basis von Zitronensäure zu setzen.
Daneben gibt es weitere Inhaltsstoffe, die aus unserer Sicht besser nicht in einen WC-Reiniger gehören:
- Quartäre Ammoniumverbindungen: Sie werden als Desinfektions- oder Konservierungsmittel eingesetzt, reizen und verätzen Haut und Schleimhäute, und können die Augen schädigen. Bei vorgeschädigter Haut können sie in den Körper gelangen und Gewebe und Nerven schädigen. Außerdem sind sie sehr giftig für Wasserorganismen.
- Isothiazolinone werden ebenfalls zur Konservierung und Desinfektion eingesetzt, können Allergien auslösen und Augen und Haut reizen.
Zwar sollten Verbraucherinnen und Verbraucher bei korrekter Anwendung nicht damit in Kontakt kommen, wir ziehen aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes dennoch eine Note ab.
Übrigens: Es ist gesetzlich nicht verpflichtend, alle Inhaltsstoffe auf einem WC-Reiniger anzugeben. Aber nicht einmal die Säure auf das Produkt zu schreiben, finden wir aus Verbraucherschutzsicht einfach zu wenig. Daher kassieren einige WC-Reiniger im Test dafür Minuspunkte.
Verbraucherinnen und Verbraucher sollten auf der Flasche sehen können, was drin steckt, und dafür nicht im Netz nach einem Produktdatenblatt mit den Inhaltsstoffen suchen müssen.
Wie gut reinigen die WC-Reiniger im Test?
Wenn schon vergleichsweise starke Säuren wie Salzsäure eingesetzt werden, dann wird die Toilette ja wohl besonders gut von Kalk befreit, oder? Unser Test zeigt: Es ist kein Garant dafür.
Mindestens genauso wichtig wie die Fähigkeit, Kalk zu lösen, ist bei einem Reiniger, wie gut er die Kloschüssel benetzt und wie lange er am Rand haftet. Ein guter Reiniger sollte nicht zu zäh sein, um das Klo großflächig zu benetzen, aber auch nicht gleich wieder herunterlaufen, damit das Mittel gut einwirken kann. Diesen Spagat schaffen nicht alle WC-Reiniger im Test.
Insgesamt schneiden 13 Reiniger im Praxistest mit "sehr gut" oder "gut" ab. Darunter auch Produkte, die mit Zitronensäure eine mildere Säure in der Rezeptur haben.
Klo nicht zu oft reinigen und auf die Dosierung achten
Wie oft man seine Toilette in der Woche putzen sollte, darüber kann man sicherlich streiten. Aber dreimal oder sogar täglich? Das ist im Normalfall nicht nur mit Blick auf den Umweltschutz übertrieben.
Empfiehlt ein Hersteller, das Produkt mehrfach die Woche zu verwenden oder lobt aus, dass es für den täglichen Gebrauch geeignet ist – bemängeln wir das. Erst recht, wenn ein WC-Reiniger dazu mit quartären Ammoniumverbindungen umweltschädigende Substanzen enthält, die unserer Ansicht nach überhaupt nicht ins Klo gehören. Auch biologisch schwer abbaubare Phosphonate sollten nicht so häufig im Klo landen.
Ebenfalls aus Umweltschutzgründen werten wir es übrigens ab, dass auf den Produkten nicht darauf hingewiesen wird, sie sparsam zu dosieren.
Tipps zur sicheren Anwendung von WC-Reinigern
1. Handschuhe tragen
Tragen Sie beim Putzen am besten Haushaltshandschuhe, damit der WC-Reiniger nicht auf Ihre Hände und über diesen Weg möglicherweise in Ihr Gesicht gelangt.
2. Nicht mischen
Benutzen Sie immer nur ein Mittel und nicht mehrere. Mischt man beispielsweise säurehaltige Reiniger mit Produkten auf Chlorbasis, kann es zu gefährlichen chemischen Reaktionen kommen.
3. Waschen und ausspülen
Gelangt der Reiniger auf die Haut, dann die betroffene Stelle mit viel Wasser und Seife waschen. Bei Kontakt mit den Augen einige Minuten lang mit Wasser spülen. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte sie herausnehmen. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie sich an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt wenden.
4. Sicher aufbewahren
Auch wenn alle Reiniger im Test einen Sicherheitsverschluss haben: Bewahren Sie die Flaschen so auf, dass Kinder nicht drankommen. Um Verwechslungen vorzubeugen, sollten die Reiniger nie in andere Behälter umgefüllt oder neben Getränkeflaschen aufbewahrt werden.
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