Allzweckreiniger im Test: Wie gut sind Sagrotan, Frosch & Co.?

Magazin November 2020: So gesund ist Speiseöl | Autor: Jörg Döbereiner | Kategorie: Bauen und Wohnen | 29.10.2020

Allzweckreiniger im Test: Welche sind empfehlenswert?
Foto: ÖKO-TEST

Ein empfehlenswerter Allzweckreiniger sollte Schmutz ordentlich lösen und die Umwelt nicht übermäßig belasten. Diese Balance findet knapp die Hälfte der Putzmittel im Test. Einige kritisieren wir allerdings wegen problematischer Chemikalien.

  • Mit fünf "sehr guten" Allzweckreinigern bekommen Sie Ihr Zuhause sauber – ganz ohne Problemstoffe. 
  • Einige Allzweckreiniger im Test entfernen Fettschmutz nicht zuverlässig, manche hinterlassen starke Streifen auf einer Spiegelfliese. 
  • Drei Allzweckreiniger fallen vor allem aufgrund bedenklicher Inhaltsstoffe durch den Test. 

Allzweckreiniger sind die Allrounder unter den Putzmitteln. Sie sollen fertig werden mit allem, was eben so anfällt auf den Böden und Oberflächen eines Haushalts, sowohl großflächig aufgebracht als auch konzentriert für besonders hartnäckigen Schmutz. Wir haben 23 Allzweckreiniger getestet. Im Fokus: die Inhaltsstoffe und die Wirksamkeit gegen Schmutz.

Nicht alle Allzweckreiniger überzeugen im Praxistest

Fünf Mittel sind aus unserer Sicht eine "sehr gute" Wahl. Sie enthalten ihrem Zweck angemessene Inhaltsstoffe und zeigten im Praxistest eine stabile Leistung bei verschiedenen, üblichen Arten von Schmutz. Es gibt aber auch drei Produkte im Test, von denen wir abraten, insbesondere wegen eingesetzter Problemstoffe. Der Rest schneidet mittelmäßig ab.

Um unsere Praxisprüfung zu bestehen, mussten die Reiniger hartnäckigen Fettschmutz sowie Kalk- und Seifenreste auf Fliesen erkennbar entfernen. Außerdem sollten sie beim Trocknen keine starken Streifen hinterlassen. Die meisten Mittel schafften das.

Allzweckreiniger im Test: Wir haben insgesamt 23 Putzmittel überprüft.
Allzweckreiniger im Test: Wir haben insgesamt 23 Putzmittel überprüft. (Foto: New Africa/Shutterstock )

Sechs Allzweckreiniger hatten allerdings mit Fettschmutz größere Probleme als andere. Und vier hinterließen beim Trocknen starke Streifen auf einer Spiegelfliese. Bei zwei Produkten, die als ökologisch ausgelobt sind, kritisieren wir beide Mängel.

Kritik an Desinfektionsmittel in Allzweckreinigern 

Desinfektionsmittel sollten im Privathaushalt nur im Ausnahmefall und dann zielgerichtet verwendet werden, etwa wenn es medizinisch geboten ist. Selbst jetzt, während der Corona-Pandemie, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zu handelsüblichen Reinigern, die Fett und Schmutz lösen.

Mit Desinfektionsmitteln sei kein genereller hygienischer Nutzen verbunden, schreibt das BfR. Vielmehr könnten sie gesundheitliche Risiken bergen und zudem die Resistenz von Mikroorganismen gegen biozide Wirkstoffe erhöhen.

Bedenklicher Duftstoff in Allzweckreinigern im Test

Weil sie Desinfektionsmittel beinhalten, kritisieren wir zwei Allzweckreiniger im Test. Beim einen ist es Benzalkoniumchlorid, beim anderen Glutaraldehyd. Obendrein steckt der Duftstoff Lilial in beiden Produkten. Lilial hat sich in Tierversuchen als fortpflanzungsschädigend erwiesen. Laut Anbieter wird einer dieser beiden Allzweckreiniger inzwischen aber nicht mehr hergestellt.

Schwere Geschütze fährt auch ein weiteres getestetes Putzmittel auf. Es ist auf der Anbieter-Homepage als Allzweckreiniger ausgelobt. Als einziger im Test verursacht er laut Kennzeichnung schwere Augenschäden und Hautreizungen. Das liegt unter anderem an Aminoethanol, einem Stoff, der auch die Atemwege reizen kann.

Wir sind der Meinung, dass ein so ausgelobter Reiniger einen kindersicheren Verschluss haben sollte, auch wenn das rechtlich nicht vorgeschrieben ist. Davon abgesehen gehören natürlich auch alle anderen Allzweckreiniger keinesfalls in Kinderhände. Und Erwachsene sollten immer Handschuhe tragen, wenn sie mit ihnen hantieren.

Synthetische Polymere als Umweltproblem

Nicht gerade umweltfreundlich sind neun getestete Allzweckreiniger. Sie enthalten synthetische Polymere. Auch wenn diese Kunststoffverbindungen nicht unter die Definition von Mikroplastik fallen, kritisieren wir sie: Über den Klärschlamm können sie in die Umwelt gelangen. Wie genau sie dort wirken, ist bislang noch kaum erforscht.

Hersteller setzen sie nach eigenen Angaben unter anderem ein, damit die Allzweckreiniger besser trocknen. Aus unserer Sicht ist solches Flüssigplastik in Putzmitteln unnötig.

Auch das Phosphonat in einem Allzweckreiniger im Test sehen wir nicht gern. Laut Anbieter soll es Schlierenbildung verhindern. Doch Phosphonate sind sehr schlecht abbaubar. Gut, dass kein anderer Reiniger im Test sie einsetzt.

Von 23 Allzweckreinigern im Test schneiden fünf mit Bestnote ab.
Von 23 Allzweckreinigern im Test schneiden fünf mit Bestnote ab. (Foto: VIKTORIUS-73/Shutterstock)

Tenside als Schmutzlöser in Allzweckreinigern 

Tenside sind als Schmutzlöser essenziell für Reiniger. Viele Produkte enthalten synthetische Tenside basierend auf Erdöl, einige aber auch solche auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Ein Beispiel dafür wären Zuckertenside.

Doch ob pflanzlich oder synthetisch: Alle in Reinigungsmitteln eingesetzten Tenside müssen biologisch abbaubar sein, das ist rechtlich so vorgeschrieben. In unserer Bewertung unterscheiden wir zwischen ihnen deshalb nicht.

Allerdings sind Unterschiede aufgefallen. Die Reiniger mit pflanzlichen Tensiden taten sich mit dem hartnäckigen Fettschmutz in unserem Praxistest vergleichsweise schwer. Kalk- und Seifenreste fielen ihnen leichter. Wer es also zu Hause mit weniger starkem Schmutz zu tun hat, kann durchaus auch mit milden Produkten zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.

Tipps zur Nutzung von Allzweckreinigern

Wichtige Informationen über Allzweckreiniger zusammengefasst:

  • Allzweckreiniger gehören nicht in Kinderhände. Erwachsene sollten immer Handschuhe tragen, wenn sie die Reiniger benutzen.

  • Allzweckreiniger sparsam dosieren und mit kaltem Wasser putzen. Leere Flasche und Verschluss einzeln im Kunststoffmüll entsorgen.

  • Sind zuhause alle gesund, ist es auch während Corona nicht nötig, den eigenen Haushalt mit Desinfektionsmitteln zu säubern. Handelsübliche Reiniger reichen völlig.

Weiterlesen auf oekotest.de:

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

Wir haben 23 Allzweckreiniger eingekauft, geeignet zum Reinigen abwaschbarer Oberflächen wie Böden, Fliesen und Waschbecken, wenn möglich mit Zitronen- oder Limettenduft. Alle sind vor der Anwendung für normale Verschmutzung zu verdünnen. Mittel bekannter Marken haben wir ebenso berücksichtigt wie Produkte, die als besonders ökologisch ausgelobt sind. Pro Dosierung auf fünf Liter Wasser kosten die Reiniger zwischen 1 und 17 Cent.

Ein Schadstofflabor analysierte die Allzweckreiniger auf problematische Duftstoffe und auf allergieauslösende Konservierungsstoffe wie Isothiazolinone und Formaldehyd/-abspalter. Ein weiteres Labor prüfte auf halogenorganische Verbindungen, eine Gruppe von Stoffen, von denen viele umweltschädlich sind, etliche allergieauslösend und manche sogar krebserregend. Zu unserem Standard gehört der Test von Verpackungen auf umweltschädliche chlorierte Verbindungen. Darüber hinaus warfen wir einen genauen Blick auf die Inhaltsstoffe und weitere Deklarationen am Produkt wie etwa Hinweise zum umweltfreundlichen Reinigen.

Ein Prüfinstitut ließ die Mittel in unverdünnter Anwendung auf hartnäckigen Fett-Staub-Schmutz los: Sie mussten ihn von Fliesen entfernen (siehe Fotos) und möglichst schnell anlösen. Verdünnt mussten die Reiniger Seifen- und Kalkschmutz entfernen, ebenfalls von Fliesen. Und die Prüfer testeten, ob nach dem Trocknen auf Spiegelfliesen Streifen zu sehen sind. Die Tester checkten außerdem, ob die Füllmenge der Deklaration entspricht, ob die Flaschen auslaufen, wie gut sich die Reiniger dosieren lassen und wie gut die Verschlüsse zu öffnen und zu schließen sind.

Allzweckreiniger sollen Schmutz zwar zu Leibe rücken – aber nicht auf Kosten der Gesundheit. Deshalb bildet die Inhaltsstoffanalyse die Grundlage des Gesamturteils. Auffällige Mängel im Praxistest, umweltschädliche Substanzen und Kritikpunkte an der Deklaration bewerten wir unter den Weiteren Mängeln. Sie können das Gesamturteil verschlechtern.

Bewertungslegende 

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) mehr als 15 mg/kg MIT; b) Benzalkoniumchlorid; c) Lilial; d) Isoeugenol am Produkt deklariert und im Labor nachgewiesen; e) Glutaraldehyd. Zur Abwertung um eine Note führt: Aminoethanol.

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zur Abwertung um jeweils zwei Noten: a) ein fehlender kindersicherer Verschluss bei einem Produkt, das gemäß Kennzeichnung schwere Augenschäden und Hautreizungen verursacht; b) im Putztest wenig oder sehr wenig Fettschmutz entfernt = Note 4 oder 5 in der Prüfung Fett-Staub-Schmutz entfernen auf einer Notenskala von 1 (sehr viel Schmutz entfernt) bis 6 (keinen Schmutz entfernt); c) Phosphonat; d) als Kunststoffverbindungen eines oder mehrere der folgenden synthetischen Polymere: Acrylcopolymer, Maleic Acid/Acrylic Acid Copolymer, modifiziertes Polymer, Polyacrylate Homopolymer, Polyetherpolyphosphat, Styrene/Acrylates Copolymer. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) im Putztest starke Streifenbildung = Note 4 in der Prüfung Trockenverhalten und Streifenbildung auf einer Notenskala von 1 (keine oder sehr wenig Streifenbildung) bis 6 (extrem starke Streifenbildung). b) Inhaltsstoffliste im Internet nur schwer unter der auf der Verpackung angegebenen Webseite zu finden; c) nicht verbraucherfreundliche Inhaltsstoffliste (kleines Fenster zum Scrollen, keine komplette Ansicht möglich); d) Hilfsmittel (z.B. Esslöffel) für Dosierung notwendig; e) Deklarationsmangel: unzureichende Hinweise zum umweltfreundlichen Reinigen auf der Verpackung (hier: nur Verweis auf das Internet, und/oder nur Piktogramme ohne Beschreibung und/oder nur Logo von Cleanright und/oder nur vereinzelte Hinweise); vorhanden sein sollte mindestens ein Hinweis darauf, die Dosieranweisungen zu beachten, die Verpackung richtig zu entsorgen und darauf, dass das Mittel auch mit kaltem Wasser verwendbar ist.

Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "mangelhaft" oder "ungenügend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um zwei Noten. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Gesamturteil um eine Note. Ein "gutes" Testergebnis Weitere Mängel verschlechtert das Gesamturteil nicht. Deklarationsmängel im Sinne der Bewertung sind Angaben der Hersteller auf der Verpackung, die wir – unabhängig davon, ob es sich um Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben handelt oder nicht – als fehlerhaft, unzureichend oder verwirrend für Verbraucher ansehen. Preisberechnung beruht, wenn nicht anders angegeben, auf der Dosierung für "normale" Verschmutzung.

Testmethoden 

Deklarationspflichtige Duftstoffe, Moschus-Verbindungen/Cashmeran, Diethylphthalat: Extraktion mit TBME, GC-MS.

Formaldehyd/-abspalter: saure Wasserdampfdestillation, Derivatisierung mit Acetylaceton, Ausschütteln mit n-Butanol, Photometrie.

Isothiazolinone: Extraktion mit Essigsäure-Methanol-Gemisch, HPCL-DAD bzw. LC-MS.

Halogenorganische Verbindungen:1. Heißwasserextraktion, Zentrifugation und Membranfiltration, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts. 2. Extraktion mit Essigester, Verbrennung des Extraktes im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts.

PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Praxisprüfung:

1. Fett-Staub-Schmutz entfernen

Prüfung in Anlehnung an IKW-Empfehlung zur Qualitätsbewertung der Produktleistung von Allzweckreinigern 2014.

1.1 Fett-Staub-Schmutz herstellen und Anschmutzung von Fliesen

Fett-Staub-Schmutzmischung bestehend aus: 75 % Erdnussöl, 23 % Kaolin, 2 % Ruß.

Die Mischung wird 30 Minuten lang gerührt und anschließend für 3 Wochen in einem geschlossenen Gefäß bei Raumtemperatur 20°C +/– 2°C ohne Lichteinfluss gelagert.

Zur Anwendung werden 20 % Schmutz unter 24-stündigem Rühren mit 80 % Isopropylalkohol verdünnt. Der verdünnte Schmutz wird mittels Pipette und Pinsel in gleichmäßiger Schicht auf eine hellgraue, unglasierte, wenig poröse Bodenfliese (Feinsteinzeug) aufgebracht. Die Fliese ist in drei gleich große Bahnen (7 x 25 cm) aufgeteilt. Aufgebrachte Schmutzmenge 2 ml pro Bahn. Nach Verdunstung des Isopropylalkohols (ca. 60 Minuten) Trocknung der eingeschmutzten Fliese für 24 Stunden bei 100 °C im Umluft-Trockenschrank. Anschließend Lagerung der Fliesen für 24 Stunden bei Umgebungstemperatur 20 °C +/– 2 °C.

1.2 Reinigung der Fliesen

Einweichen der gesamten Schmutzbahn durch aufliegende, mit unverdünntem Reiniger getränkten Vliestüchern (20 ml pro Tuch, drei Tücher pro Schmutzbahn). Nach 3 Minuten werden die aufliegenden Tücher von der Schmutzbahn genommen. Das an der Oberkante der Schmutzbahn aufliegende Tuch verbleibt auf der Bahn. Das Tuch wird mit einem 500-g-Gewicht beschwert und 15-mal über die Schmutzbahn gezogen. Dann Trocknung der Fliesen für mindestens 16 Stunden. Danach visuelle Beurteilung der Reinigungsleistung durch zwei Laborprüfer, Mittelwert aus 3 Durchgängen (s.u.: "Bewertungsschema Praxisprüfung").

2. Fett-Staub-Schmutz anlösen

Eine gemäß 1.1 angeschmutzte Fliese wird an sechs Stellen mit unverdünntem Reiniger betropft (pro Stelle 0,1 ml). Nach Einwirkzeiten von 30, 60, 90, 120, 180 und 300 Sekunden wird die jeweilige Stellen mit einem Papier-Küchentuch abgetupft. Visuelle Beurteilung durch zwei Laborprüfer, nach welcher Einwirkzeit sich der Schmutz erkennbar löst und Gesamtbetrachtung der sechs Anlöse-Ergebnisse (s.u.: "Bewertungsschema Praxisprüfung").

3. Wasser-Seifen-Schmutz entfernen

3.1 Herstellung der Wasser-Seifen-Mischung und Anschmutzung der Fliesen

0,25 l Wasser (14 °dH) werden 8 ml flüssige Schmierseife hinzugegeben. Die Wasser-Seifen-Mischung wird per Pipette als Punktemuster auf eine glasierte schwarze Wand-/Bodenfliese (Feinsteinzeug) aufgetragen. Aufteilung der Fliese in drei gleich große Bahnen (8 x 60 cm). Aufgebrachte Schmutzmenge 2 ml pro Bahn. Lagerung der eingeschmutzten Fliesen für 24 Stunden bei Umgebungstemperatur 20 °C +/– 2 °C.

3.2 Reinigung der Fliesen

Ansetzen der Reinigungslösung nach Dosierangaben für normale Verschmutzung (Wassertemperatur 30 °C). Ein mit 1,5 ml der Reinigungslösung getränktes Vliestuch wird mit einem 500-g-Gewicht beschwert, 15 Sekunden auf die Oberkante der Fliesenbahn aufgelegt und einmal über die Fliesenbahn gezogen. Trocknung der Fliese für mindestens 16 Stunden. Visuelle Beurteilung der Reinigungsleistung durch 2 Laborprüfer, Mittelwert aus 3 Durchgängen (s.u.: "Bewertungsschema Praxisprüfung").

4. Wasser-Kalk-Schmutz entfernen

4.1 Herstellung von aufgekalktem Wasser und Anschmutzung der Fliesen

Verrühren von 0,5 l Wasser und 8 g Calciumcarbonat für 10 Minuten, 16 Stunden Standzeit. Aufteilung der Fliese in drei gleich große Bahnen (7 x 50 cm). Aufgebrachte Schmutzmenge 4 ml pro Bahn. Aufbringung des Schmutzes per Pipette als Punktemuster (8 Punkte zu je 0,5 ml). Vor dem Aufziehen der Pipette Rühren der Mischung für je 15 Sekunden. Trocknung für 16 Stunden.

4.2 Reinigung der Fliesen

Ansetzen der Reinigungslösung nach Dosierangaben für normale Verschmutzung (Wassertemperatur 30 °C). Ein mit 1 ml der Reinigungslösung getränktes Vliestuch wird mit einem 500-g-Gewicht beschwert, 15 Sekunden auf die Oberkante der Fliesenbahn aufgelegt und einmal über die Fliesenbahn gezogen. Trocknung für mindestens 16 Stunden. Visuelle Beurteilung der Reinigungsleistung durch zwei Laborprüfer, Mittelwert aus drei Durchgängen (s.u.: "Bewertungsschema Praxisprüfung").

5. Trockenverhalten und Streifenbildung

Ansetzen der Reinigungslösung nach Dosierangaben für normale Verschmutzung (Wassertemperatur 30 °C). Auftragen von 5 ml der Reinigungslösung auf ein Vliestuch. Das Tuch wird mit einem 500-g-Gewicht beschwert und zweimal über eine Spiegelfliese gezogen. Trocknung für mindestens 16 Stunden. Visuelle Beurteilung der Streifenbildung durch zwei Laborprüfer, Mittelwert aus drei Durchgängen.

Bewertungsschema Praxisprüfung

1. Bewertung Schmutz entfernen

Note 1 (sehr gut) = sehr viel Schmutz entfernt

Note 2 (gut) = viel Schmutz entfernt

Note 3 (befriedigend) = erkennbar Schmutz entfernt

Note 4 (ausreichend) = wenig Schmutz entfernt

Note 5 (mangelhaft) = sehr wenig Schmutz entfernt

Note 6 (ungenügend) = keinen Schmutz entfernt

 

2. Bewertung erforderliche Einwirkzeit für das Anlösen von Fett-Staub-Schmutz

Note 1 (sehr gut) = bis 60 Sek.

Note 2 (gut) = ab 60 Sek.

Note 3 (befriedigend) = ab 180 Sek.

Note 4 (ausreichend) = ab 300 Sek.

Note 5 (mangelhaft) = ab 420 Sek.

Note 6 (ungenügend) = kein Anlösen innerhalb von 600 Sek.

 

3. Bewertung Trockenverhalten und Streifenbildung

Note 1 (sehr gut) = keine beziehungsweise sehr wenig Streifenbildung

Note 2 (gut) = wenig Streifenbildung

Note 3 (befriedigend) = erkennbare Streifenbildung

Note 4 (ausreichend) = starke Streifenbildung

Note 5 (mangelhaft) = sehr starke Streifenbildung

Note 6 (ungenügend) = extrem starke Streifenbildung

Einkauf der Testprodukte: Juni bis September 2020 

Tests und deren Ergebnisse sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags dürfen keine Nachdrucke, Kopien, Mikrofilme oder Einspielungen in elektronische Medien angefertigt und/oder verbreitet werden.