- Mit Bestnote können wir zehn Bastelkleber im Test empfehlen, darunter sind sowohl Klebestifte als auch Flüssigkleber.
- Acht überprüfte Kleber kritisieren wir aufgrund problematischer Inhaltsstoffe.
- ÖKO-TEST rät: Achten Sie beim Kauf am besten darauf, dass die Bastelkleber für Kinder lösemittelfrei sind und Isothiazolinone nicht deklariert sind.
Klebstoffe ohne hohe Lösemittelgehalte sind für Kinder die beste Wahl. Warum? Lösemittel halten den Klebstoff in seinem Behältnis einsatzbereit, ohne ihn chemisch zu verändern. Beim Basteln verdunsten sie, und der Kleber wird fest. Der Haken: Was sich da verflüchtigt, kann im Extremfall brennende Augen, Halskratzen oder Unwohlsein verursachen.
Vor allem Kinder sollten deshalb nicht mit lösemittelhaltigem Kleber hantieren. Solche Klebstoffe sind am Gefahrenpiktogramm mit der lodernden Flamme zu erkennen, da handelsübliche Lösemittel brennbar sind.
Bastelkleber-Test: Pritt, Uhu & Co. im Vergleich
Klar, streng genommen ist auch Wasser ein Lösemittel. Aber normalerweise ist mit "lösemittelfrei" gemeint: frei von flüchtigen organischen Lösemitteln, wie zum Beispiel Alkohol. Bis auf einen sind alle Bastelkleber im Test als "lösemittelfrei" ausgelobt, und auch dieser basiert auf Wasser. Insgesamt haben wir 20 Kleber überprüft, darunter Klebestifte und Flüssigkleber.

Die Laboranalyse zeigt: Die meisten Bastelkleber enthalten allenfalls Spuren flüchtiger Substanzen – das ist in Ordnung. Allerdings sind unserer Meinung nach die Alkoholgehalte in zwei Klebern im Test etwas zu hoch, um diese Produkte als "lösemittelfrei" zu bezeichnen.
Gesundheitliche Gefahren sind bei normaler Anwendung nicht zu befürchten. Aber wo "lösemittelfrei" drauf steht, sollte auch möglichst wenig Alkohol drin sein. Laut den Anbietern setzen sie den Bastelklebern keinen Alkohol zu. Es handele sich vielmehr um Verunreinigungen beziehungsweise werde der Alkohol erst bei der Herstellung gebildet.
Zehn Bastelkleber im Test sind "sehr gut"
Insgesamt gibt es wenig Probleme bei den Bastelklebern im Test. Zehn von zwanzig Klebern schaffen die Bestnote "sehr gut", sechs weitere bewerten wir mit "gut" – bei dem Ergebnis spricht nichts dagegen, sofort loszubasteln. Allerdings gibt es auch vier Kleber, die nur mit "befriedigend" abschneiden. Was macht den Unterschied?
Zwei Mal heißt der Grund: Formaldehyd. Diese stechend riechende Substanz reizt die Schleimhäute, sie kann Allergien auslösen und sogar Krebs erzeugen, wenn sie eingeatmet wird. In beiden Bastelklebern wies das von uns beauftragte Labor auffällige Gehalte an Formaldehyd/-abspaltern nach.
Sie liegen zwar im Rahmen dessen, was rechtlich erlaubt ist. Aber wir meinen: Formaldehyd selbst und auch Stoffe, aus denen Formaldehyd entstehen kann, haben in Klebern nichts verloren. Erst recht nicht, wenn damit zu rechnen ist, dass auch Kinder die Produkte in die Finger bekommen. Denn erfahrungsgemäß landet beim Kleben schnell der eine oder andere Tropfen auf der Haut.
Weitere Mängel an Klebern im Test
Welche Inhaltsstoffe sind es noch, die wir im Bastelkleber-Test bemängeln?
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Caprolactam ist ein Stoff, den wir seit vielen Jahren insbesondere in Klebstoffen kritisieren, unter anderem weil er Haut und Schleimhäute reizt. Er steckt aber immer noch in zwei Bastelklebern im Test. Laut des einen Herstellers wird Caprolactam zur Einstellung der klebtechnischen Eigenschaften verwendet, laut des anderen fördert der Stoff den leichten Abrieb des Produktes und vereinfacht dadurch die Handhabung.
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In zwei weiteren Klebern fielen halogenorganische Verbindungen auf. Viele Substanzen aus dieser Stoffgruppe gelten als allergieauslösend, fast alle reichern sich in der Umwelt an.

Kritischer Konservierungsstoff in Bastelklebern
Wir haben für diesen Test ausschließlich Klebstoffe berücksichtigt, die als "lösemittelfrei" beziehungsweise auf Wasser basierend ausgelobt sind. Um sie vor Schimmel und Bakterien zu schützen, setzen die Hersteller Konservierungsstoffe ein. Die machen zwar das Produkt haltbar, können es aber ganz schön in sich haben.
Eine bei Herstellern beliebte Gruppe an Konservierungsstoffen, die wir seit Langem immer wieder thematisieren, sind Isothiazolinone. Besonders kritisch sehen wir Chlormethylisothiazolinon und Methylisothiazolinon, kurz CIT und MIT. Sie können Allergien auslösen sowie Augen und Haut reizen.
Wie schon bei Formaldehyd gilt auch hier: Rechtlich gesehen dürfen Hersteller sie einsetzen. In Produkten, die in Kinderhände gelangen könnten, sind solche Stoffe aus unserer Sicht aber fehl am Platz.
Auf zwei Klebern für Kinder fehlt eine Warnung
Wir ziehen in zwei Fällen Noten für auffällige Gehalte ab. Und weil obendrein keines der beiden Produkte auf der Verpackung davor warnt, dass Isothiazolinone Allergien auslösen können, landen beide unter dem Strich nur bei "befriedigend" – für uns nicht empfehlenswert.
Als Alternative zu Isothiazolinonen verwenden manche Hersteller Phenoxyethanol. Diesen Konservierer setzen auch Kosmetikhersteller ein, zum Beispiel in Feuchttüchern. In Fingermalfarben gilt er bis zu einem Gehalt von einem Prozent als unproblematisch. Keines der Produkte im Test liegt über diesem Wert.

Bastelkleber für Kinder kaufen: Was gibt's zu beachten?
Das Wichtigste zusammengefasst:
- Für das normale Basteln mit Kindern immer Klebstoffe ohne hohe Lösemittelgehalte verwenden. Im Test finden Sie 16 empfehlenswerte Kleber.
- Etwas Kleber ist auf der Kleidung gelandet? Halb so schlimm: Die meisten Klebstoffe im Test sind mit Wasser auswaschbar, bevor sie trocknen.
- Besonders Allergikern empfehlen wir darauf zu achten, ob Isothiazolinone auf der Verpackung deklariert sind. Diese Konservierungsstoffe können Allergien auslösen.
Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.
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