Hund leckt Gesicht ab: Süß – aber kann auch gefährlich sein

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 24.08.2023

Wenn Hunde Menschen abschlecken, kann das gefährlich werden
Foto: Shutterstock / Nuva Frames

Hunde zeigen "ihrem" Menschen durch Abschlecken der Hände oder des Gesichts ihre Begeisterung, Zuneigung und Vertrauen. Der Speichel von Hunden kann allerdings Bakterien auf den Menschen übertragen. So schützen Sie sich.

Wer nicht viel mit Tieren zu tun hat, findet die Vorstellung, von einem Hund übers Gesicht geschleckt zu werden, befremdlich bis unappetitlich.

Für Hundefreunde gehört das Abschlabbern hingegen zum Zusammenleben dazu: Kaum kommt man nach Hause, schleckt der vierbeinige Mitbewohner Herrchen und Frauchen begeistert ab. Das Abschlecken gehört zur normalen Kommunikation von Hunden und heißt in den meisten Fällen: "Schön, dass es dich gibt!" Auch beim Streicheln beginnen Hunde oft, ihr Frauchen oder Herrchen abzuschlecken, drücken so ihre Zuneigung und ihr Vertrauen aus.

Hundeschnauzen sind aber leider alles andere als sauber, sondern ein Eldorado für Krankheitserreger, die Menschen gefährlich werden können.

Hundekuss: Ist es ungesund, sich vom Hund abschlecken zu lassen?

Auch wenn es ganz normal ist, dass Hunde ihren Besitzer oder Menschen, die sie mögen, über Hände und Gesicht schlecken – ungefährlich ist das nicht. Die Zunge von Hunden kommt den ganzen Tag mit vielen unterschiedlichen Erregern in Berührung.

Hunde säubern sich mit der Zunge den After, sie schnuppern und schlecken beim Spaziergang an den Hinterlassenschaften anderer Hunde. Dabei nehmen sie auch Keime auf, die für Menschen gefährlich werden können, so zum Beispiel E.-coli-Bakterien, Salmonellen und Campylobacter. Besonders gefährlich ist das Bakterium Capnocytophaga canimorsus.

Vor allem kleine Kinder, ältere Menschen, Menschen mit schwachem Immunsystem und Schwangere sind durch Infektionen mit Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten gefährdet.

    Hunde haben ihre Schnauze überall – und kommen dabei mit allerlei für Menschen gefährlichen Keimen in Kontakt.
    Hunde haben ihre Schnauze überall – und kommen dabei mit allerlei für Menschen gefährlichen Keimen in Kontakt. (Foto: Shutterstock / Reddogs)

    Gefährliche Bakterien im Hundespeichel

    Das Bakterium Capnocytophaga canimorsus befindet sich im Maul von Hunden und Katzen und wird allermeist durch einen Hundebiss oder Kratzer übertragen. Für Hunde ist das Stäbchenbakterium völlig unproblematisch.

    Eine Infektion beim Menschen ist zwar äußerst selten – sie kann aber dazu führen, dass sich Wunden entzünden. Im schlimmsten Fall kann es beim Menschen zu einer lebensbedrohlichen Infektion wie Wundbrand, einer Blutvergiftung oder Hirnhautentzündung kommen.

    Vor allem Kinder, ältere Menschen und Schwangere sollten bei Hundeküssen vorsichtig sein.
    Vor allem Kinder, ältere Menschen und Schwangere sollten bei Hundeküssen vorsichtig sein. (Foto: Shutterstock / Sergey Lavrentev)

    Hygiene-Tipps für Hundebesitzer: So schützen Sie sich

    Das Abschlecken ist vor allem riskant, wenn die Krankheitserreger über die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen aufgenommen werden. Eine Infektion über die Haut gilt als unwahrscheinlich.

    Wenn Sie das Infektionsrisiko eines "Hundekusses" minimieren möchten, dann lassen Sie Ihren Hund am besten nur Ihre Hände ablecken. Waschen Sie sie danach gründlich mit warmem Wasser und Seife. Außerdem gilt:

    • Lassen Sie Ihren Hund regelmäßig entwurmen und impfen.
    • Leichter gesagt als getan: Halten Sie Ihren Hund möglichst von den Exkrementen anderer Hunde fern.
    • Meiden Sie direkten Kontakt mit dem Kot Ihres Tieres.
    • Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund Babys nicht abschleckt.
    • Vermeiden Sie, dass Ihr Hund über offene Hautwunden leckt.
    • Waschen Sie Ihre Hände gründlich und regelmäßig.

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