Kalte Füße? Tipps gegen Eisfüße

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 04.12.2023

Kalte Füße? Tipps und Hausmittel gegen Eisfüße
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Kaum ist die kalte Jahreszeit da, haben viele Menschen kalte Füße. Vor allem Frauen klagen häufig über Eisfüße. Warum das so ist, und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie hier.

  • Kalte Füße sind lästig – meist aber völlig harmlos. In einigen Fällen können sie jedoch ein Hinweis auf Erkrankungen sein.
  • Frauen werden häufiger von kalten Füßen geplagt als Männer. Ein Grund: Sie haben durchschnittlich weniger Muskeln.
  • Mit warmen Socken, Fußbädern, Zehengymnastik und ausreichend Trinken können Sie Ihre Füße in der Regel wieder erwärmen.

Frauen klagen häufiger über kalte Füße als Männer und frieren auch schneller. Die Erklärung: Frauen haben anteilig (im Durchschnitt) weniger Muskeln als Männer. Muskeln verbrennen aber Energie und produzieren damit Wärme, die sich im Körper verteilt – was bedeutet, dass der weibliche Körper weniger "heizt" als der männliche.

Ein weiterer Grund: Der Körper sorgt dort für Wärme, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Das ist im Brust- und Bauchraum der Fall, wo die lebenswichtigen Organe (und bei Frauen: die Gebärmutter) liegen, die eine konstante Temperatur von 37 Grad benötigen. Füße und Hände dagegen sind am weitesten von der Körpermitte entfernt, werden deshalb schwächer durchblutet und erkalten so am schnellsten.

Erste Hilfe bei kalten Füßen: Warme Socken und Wärmflaschen.
Erste Hilfe bei kalten Füßen: Warme Socken und Wärmflaschen. (Foto: Shutterstock/New Africa)

Tipps gegen kalte Füße 

Statt die Heizung bis zum Anschlag aufzudrehen, können Sie auch mit diesen Hausmitteln schnell für wohlig warme Zehen sorgen.

1. Warme Socken

Die bekannteste und auch wirklich sinnvolle Maßnahme bei kalten Füßen: Warme Socken anziehen. Wollsocken sind besonders zu empfehlen. 

2. Wärmeflasche oder Kirschkernkissen

Wem warme Socken nicht ausreichen, der kann zusätzlich eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen an die Füße legen. 

3. Bewegung wärmt kalte Füße

Danach bitte eine Runde mit den Zehen wackeln. Zehengymnastik bewirkt schnell, dass die Durchblutung angeregt wird. Gehen Sie auf den Zehenspitzen, rollen Sie Ihre Zehen ein oder hüpfen Sie. Sport hilft übrigens dauerhaft, die Durchblutung zu verbessern.

Eine Massage mit einem Igelball kann kalte Füße wieder aufwärmen.
Eine Massage mit einem Igelball kann kalte Füße wieder aufwärmen. (Foto: Shutterstock/jurra8)

4. Igelball-Massage

Lassen Sie Ihre kalten Füße auf einem auf dem Boden liegenden Igelball rollen und kreisen. Das wärmt und stabilisiert nebenbei die Fußmuskulatur.

5. Kalte Füße: Essen und trinken hilft

Bei zu wenig Flüssigkeit im Körper dickt das Blut ein und zirkuliert nicht mehr richtig. Deshalb: Trinken Sie ausreichend. Für wohlige Wärme in der kalten Jahreszeit sorgt zum Beispiel Ingwertee

Wer etwas Heißes trinkt oder ein scharfes Gericht ist, aktiviert die Hitzerezeptoren im Körper. Als Folge vermelden sie Wärme, obwohl sich an der Kerntemperatur des Körpers nicht wirklich etwas getan hat.

Ralf Brandes, Professor für Physiologie an der Goethe-Universität in Frankfurt/Main, erklärt: "Wenn man etwas Heißes trinkt, bedeutet das nicht, dass sich der gesamte Körper aufwärmt, sondern nur, dass Wärmerezeptoren im Bauch angesprochen werden, unser Gehirn reizen und eine Reaktion auslösen." So bekommen wir das Gefühl, unser Körper sei warm. Doch in Wirklichkeit haben wir nur warme Flüssigkeit oder ein scharfes Curry im Magen.

6. Fußbad wärmt den ganzen Körper

Ein heißes Fußbad mit Eukalyptus, Arnika, Rosmarin oder Rosskastanie wirkt durchblutungsfördernd. Steigern Sie die Wassertemperatur alle ein bis zwei Minuten, indem Sie etwas heißes Wasser hinzugeben. Beginnen Sie bei 33 Grad und stoppen Sie bei maximal 40 Grad. Höhere Temperaturen sollten Sie Ihren Füßen nicht antun.

7. Richtige Sitzposition kann kalte Füße verhindern

Sitzen Sie nicht mit übergeschlagenen Beinen. Das hemmt die Blutzufuhr in den Beinen und kann ebenfalls für kalte Füße sorgen.

8. Das passende Schuhwerk 

Kaufen Sie neue Schuhe nicht zu klein. Wenn Sie die Zehen locker bewegen können, werden sie nicht so schnell kalt. Denn zu kleine Schuhe können auf die Blutgefäße und Nerven im Fuß drücken und so die Wärmezufuhr behindern.

9. Mit dem Rauchen aufhören

Regelmäßiges Rauchen kann zu chronischen Gefäßschädigungen führen, was die Blutzirkulation stört. Die Folge können kalte Füße sein. Also den Zigaretten besser aus lassen.

Machen kalte Füße krank?

Kalte Füße allein machen nicht krank. Was jedoch stimmt: Kalte Füße oder Hände können dazu führen, dass das Immunsystem geschwächt wird. Dadurch steigt das Risiko für eine Erkältung.

Darüber hinaus können kalte Füße ein Hinweis auf Krankheiten wie Durchblutungsstörungen, Gefäßerkrankungen oder einen zu niedrigen Blutdruck sein. Sollten Sie regelmäßig und auch bei warmen Temperaturen unter kalten Füßen leiden, sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.

Mehr erfahren Sie auch in unserem Artikel: Können kalte Füße krank machen?

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Mit Material von dpa.