Zimmerpflanzen im Winter pflegen: 5 Fehler, die Sie leicht vermeiden können

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 11.12.2025

Zimmerpflanzen im Winter richtig pflegen
Foto: Shutterstock/axeiz

Wenig Licht, warme Heizungsluft, geringe Luftfeuchtigkeit: Der Winter ist für die meisten Zimmerpflanzen eine Herausforderung. So pflegen Sie Ihre Zimmerpflanzen in der kalten Jahreszeit optimal.

In den Wintermonaten benötigen Zimmerpflanzen besonders viel Fingerspitzengefühl bei der Pflege und ein aufmerksames Auge, damit Probleme und Krankheiten schnell erkannt werden. Denn der Lichtmangel im Winter – in Kombination mit trockener Heizungsluft, Zugluft und falschem Gießen – machen einigen Pflanzen schwer zu schaffen. Diese Punkte sind bei der Pflege von Zimmerpflanzen im Winter wichtig.

Typische Winterprobleme – und was dagegen hilft

Gelbe oder braune Blattspitzen, Blattverlust, Schimmelbildung: Die Probleme, mit denen Zimmerpflanzen im Winter zu kämpfen haben, sind vielfältig. Meist ist nicht nur ein einzelner Grund dafür verantwortlich, sondern eine Kombination aus Lichtmangel, trockener Heizungsluft und einem problematischen Standort

Dass viele Zimmerpflanzen im Winter nicht wachsen, ist allerdings völlig normal. Wenn die Winterruhe Ende Februar vorbei ist, bilden die Pflanzen meist von ganz alleine wieder neue Triebe, Blätter und Blüten. Dann dürfen Sie die Pflanzen auch wieder düngen und wie gewohnt gießen.

Fehler, die Sie ganz einfach vermeiden können

1. Lichtmangel

Kurze Tage, trübes Wetter: Im Winter bekommen Zimmerpflanzen viel weniger Licht als im Rest des Jahres – und deutlich weniger als ihnen guttut. Dass Pflanzen im Winter ein paar Blätter verlieren, ist als Folge des winterlichen Lichtmangels also ganz normal. Die Sonne herbei hexen ist schwierig – ein bisschen helfen können Sie Ihren Zimmerpflanzen aber im Winter trotzdem. Jetzt für mehr Licht zu sorgen, ist die wichtigste Maßnahme:

  • Stellen Sie Ihre Pflanzen im Winter an einen möglichst hellen Platz, am besten an ein West- oder Ostfenster, wo sich kein Hitzestau entwickelt, wenn die Sonne scheint.
  • Auf den ersten Blick einladend ist ein Platz direkt auf der Fensterbank. Allerdings nur unter bestimmten Bedingungen: Nicht auf die Fensterbank: Pflanzen, die keine Heizungsluft vertragen.
  • Ziehen Sie, zumindest so lange es draußen hell ist, die Vorhänge nicht zu.
  • Auch Pflanzenlampen sorgen für zusätzliches Licht. 
  • Stauben Sie Zimmerpflanzen regelmäßig ab. Bei großblättrigen können Sie das unkompliziert mit einem Mikrofasertuch erledigen, kleinblättrige können Sie mit einem weichen Strahl und lauwarmem Wasser in der Dusche abbrausen.
  • Als Faustregel gilt: Je weniger Licht eine Pflanze bekommt, desto kühler sollte sie stehen.

    2. Die falsche Temperatur

    Auch in Sachen Temperatur macht es der Winter den Zimmerpflanzen schwer. Diese stammen häufig aus tropischen und damit warmen Ländern. Wärme ist damit erst mal willkommen. Aber: Da unsere Zimmerpflanzen im Winter in einer Art Ruhephase sind und ihren Stoffwechsel herunterfahren, mögen sie es in dieser Zeit lieber kühl.

    Die meisten Zimmerpflanzen fühlen sich bei Temperaturen ab etwa 16 Grad Celsius wohl. Ausnahmen sind zum Beispiel Azalee, Kamelie oder Alpenveilchen, die auch mit 12 bis 16 Grad klarkommen.

    Deshalb: Besser als ein Platz neben der Heizung ist für die meisten Pflanzen ein kühler Raum.

    • Kälte von unten sollten Sie aber vermeiden. Bei einem kalten Fußboden oder einer kalten Fensterbank bekommen auch Pflanzen schnell "kalte Füße".
    • Eine einfache Unterlage aus Kork oder Holz unter dem Topf schützt die Wurzeln zuverlässig vor Kälte.
    • Bei einer Fußbodenheizung ist das Gegenteil der Fall: Hier kommt zu viel Wärme von unten. Es helfen dieselben Maßnahmen wie bei Kälte: Isolationsmaterial.

    3. Zu viel Wasser

    Im Winter benötigen die meisten Zimmerpflanzen weniger Wasser als im Sommer. Den meisten genügt es, wenn sie einmal die Woche gegossen werden. Kakteen benötigen nur ungefähr alle drei Wochen ein bisschen Wasser. Steht die Pflanze allerdings auf der Fensterbank über der Heizung, sollten Sie sie häufiger gießen.

    • Wichtig im Winter: Nur gießen, wenn die Erde ausgetrocknet ist.
    • Optimal zum Gießen (nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr über) ist zimmerwarmes, abgestandenes Wasser. Am besten ist Regenwasser, das ist besonders kalkarm.
    • Achten Sie darauf, dass sich kein Wasser im Untersetzer sammelt – entfernen Sie es nach kurzer Zeit, damit die Wurzeln nicht faulen.
    • Gießen Sie lieber seltener, aber dafür gründlich – die Erde sollte gleichmäßig feucht, aber nicht dauerhaft nass sein.

    4. Zu viel "Wind" für die Pflanze

    Wind in Form von Zugluft bekommt den Zimmerpflanzen gar nicht. Deshalb: Beim Lüften die Pflanzen aus dem Zug nehmen und an einen zugluftgeschützten Platz stellen. Bei großen, schweren Pflanzen hilft ein Rollbrett.

    5. Zu trockene Luft

    Wenn die Heizung im Winter für gemütliche Wärme sorgt, ist die Raumluft oft sehr trocken. Darunter leiden Zimmerpflanzen und reagieren mit braunen Blattspitzen und Blattverlust. Das hilft:

    • Die Pflanzen regelmäßig mit kalkarmem, zimmerwarmem Wasser besprühen. Der feuchte Sprühnebel versorgt die Pflanzen mit zusätzlicher Feuchtigkeit.
    • Zusätzlich können Sie Schalen mit Wasser oder feuchtem Blähton aufstellen, um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen.

    Extra-Tipps

    • Die Blätter sollten die kalten Fensterscheiben nicht berühren.
    • Zimmerpflanzen sind im Winter im Ruhemodus und wachsen kaum. In der Folge benötigen sie weniger Nährstoffe – und im Winter keinerlei Dünger.
    • Wenn die Pflanzen im Winter auf Pause stehen, haben Schädlinge leichteres Spiel. Deshalb die Blattober- und -unterseiten beim Gießen genau anschauen und auf Spinnmilben und Schildläuse untersuchen. Klebrige Blätter oder kleine Sprenkel auf den Blättern weisen auf Schädlingsbefall hin.
    • Ab Ende Februar endet die Ruhezeit – Ihre Pflanzen zeigen das an, indem sie neue Triebe bilden. Jetzt dürfen Sie wieder mehr gießen und auch düngen.
    • Weniger ist mehr: Zu viel Pflege – wie häufiges Umstellen oder zu viel Gießen – schadet den Pflanzen oft mehr als Kälte oder Lichtmangel.

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