Tipps: So bleiben Supermarkt-Küchenkräuter länger frisch

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 08.05.2023

So bleiben Küchenkräuter aus dem Supermarkt länger frisch
Foto: Shutterstock / Natasha Breen

Küchenkräuter, die im Supermarkt im Topf gekauft werden, haben oft kein langes Leben. Dabei muss das keineswegs sein: Hier einige Tipps, damit Sie länger Freude an Basilikum, Schnittlauch, Oregano und Co. haben.

Frische Küchenkräuter dürfen in keiner Küche fehlen! Wenn im Winter im Garten und auf dem Balkon nichts mehr wächst, stellen wir uns gerne Kräutertöpfe mit Basilikum, Petersilie oder Schnittlauch aufs Fensterbrett. Und sind nach einigen Tagen enttäuscht, dass die Kräuter aus dem Supermarkt schon nach wenigen Tagen schlappgemacht haben und kurz darauf im Biomüll entsorgt werden müssen.

Leider sind die Küchenkräuter, die es im Supermarkt oder Gartencenter für relativ viel Geld zu kaufen gibt, alles andere als robust. Die grüne Ware kommt in der Regel aus dem Treibhaus und ist quasi für den schnellen Verbrauch gezüchtet.

Im Gewächshaus wachsen die Kräuter unter optimalen Bedingungen und werden mit Dünger, Wärme und künstlichem Licht schnell hochgezogen. Mit den idealen Umständen ist allerdings Schluss, sobald die Kräutertöpfe auf die Reise gehen. Erste Station: der Supermarkt – wo es nur unregelmäßig Wasser gibt, aber dafür häufig einem zugigen und kalten Standort. Dann der Transport im winterlich kalten Auto in Richtung Küchen-Fensterbank. Auch hier finden die empfindlichen Pflanzen meist keine idealen Bedingungen vor.

Zum Glück muss das nicht sein. Damit Sie nicht ständig neue Kräutertöpfe nachkaufen müssen – was nicht nur ins Geld geht, sondern auch wenig nachhaltig ist –, helfen diese Pflegetipps:

Tipp 1: Ordentlich Wasser für die Kräuter

Küchenkräuter sind erstaunlich durstige Pflanzen und mögen es, wenn die Erde immer leicht feucht ist. Staunässe sollten Sie jedoch unbedingt vermeiden.

Als Faustregel gilt: Die Kräuter im Topf benötigen täglich ungefähr 10 Prozent ihres Topfvolumens an Wasser. Bei handelsüblichen Töpfen sind das ungefähr 100 Milliliter Wasser pro Tag. Schnittlauch ist noch durstiger und darf gerne 150 Milliliter bekommen. Basilikumpflanzen im Topf sollten Sie sogar mehrmals täglich gießen.

Gießen Sie Küchenkräuter wenn möglich mit kalkfreiem Wasser – am besten eignet sich Regenwasser.

Küchenkräuter bevorzugen einen hellen Standort ohne direkte Sonne.
Küchenkräuter bevorzugen einen hellen Standort ohne direkte Sonne. (Foto: Shutterstock / aprilante)

Tipp 2: Kräuter nach dem Kauf umtopfen

Ein Grund, warum die Kräuter aus dem Supermarkt zu Hause meist schlecht gedeihen: Die Pflanzen haben in ihren Fertigtöpfen nicht genug Platz, um Wurzeln zu bilden.

Deshalb: Teilen Sie den Wurzelballen in drei bis vier Teile und pflanzen Sie diese in einzelne Töpfe. Am besten geeignet ist Anzucht- oder spezielle Kräutererde, bitte immer ohne Torf!

Tipp 3: Plastikfolie schützt die Kräuter

Meist werden die Kräuter in einer Hülle aus Plastikfolie verkauft. Sie dient dem Schutz beim Transport und sorgt für ein spezielles Mikroklima. Wenn wir die Folie daheim entfernen, bekommt die Kräuterpflanze einen regelrechten Schock. Um das zu vermeiden, entfernen Sie die Folie am besten erst mal nicht – sondern schieben Sie sie jeden Tag ein paar Zentimeter weiter nach unten.

Tipp 4: Der richtige Standort für Küchenkräuter

Küchenkräuter lieben es hell, warm und ohne Zugluft. Der Platz auf der Fensterbank ist ideal – zumindest, wenn die Heizung aus ist.

Tipp 5: Küchenkräuter nicht gleich abernten

Meist werden die Küchenkräuter direkt nach dem Kauf geerntet. Sinnvoller ist es aber, wenn Sie der Pflanze Zeit geben, in ihrem neuen Zuhause anzukommen und sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Legen Sie deshalb erst mit der Ernte los, wenn sich neue Blätter bilden.

Je 3 Pflegetipps für die klassischen Küchenkräuter

Schnittlauch:

  1. Schnittlauch mag keine pralle Sonne.
  2. Ernten Sie Ihre Schnittlauchpflanze regelmäßig ab, um die Blütenbildung zu verhindern.
  3. Schneiden Sie immer ein Büschel Halme ungefähr 2 bis 3 Zentimeter über der Erde ab. 

Petersilie:

  1. Die Petersilie kommt auch mit einem halbschattigen Standort gut zurecht.
  2. Lassen Sie die inneren Herzblätter stehen, dann können neue Triebe nachwachsen.
  3. Gelbe Blätter regelmäßig entfernen.

    Minze:

    1. Ernten Sie Minze am besten mit einer Schere.
    2. Ein Teil der Pflanze sollte immer stehenbleiben, damit das Gewächs neu austreiben kann.
    3. Minze wuchert stark und braucht deshalb viel Platz.

    Basilikum:

    1. Basilikum liebt ein helles Plätzchen ohne direkte Sonneneinstrahlung und einmal wöchentlich organischen Dünger im Gießwasser.
    2. Bei Basilikum am besten einen ganzen Trieb abschneiden statt einzelne Blätter abzuzupfen.
    3. Schneiden Sie nicht tiefer ab als das untere Blattpaar.

    Für alle Küchenkräuter gilt 

    • Verhindern Sie durch regelmäßiges Zurückschneiden, dass sich Knospen bilden; das hindert die Kräuter am Wachsen.
    • Schneiden Sie Triebe immer über einem Blattpaar ab, so kann die Pflanze wieder neu austreiben.
    • Entfernen Sie abgestorbene Blätter und Zweige regelmäßig.
    • Zu viel Wasser begünstigt die Bildung von Schimmel.
    • Gießen Sie am besten direkt an den Wurzeln.
    • Ab März lassen sich viele Kräuter aus dem Supermarkt direkt nach draußen ins Beet pflanzen. Dort haben sie mehr Platz und gedeihen in der Regel besser. Bei einer reichen Kräuterernte können Sie viele Küchenkräuter auch problemlos einfrieren.

    Lesen Sie auch: Mitkochen oder nicht? So behalten Kräuter ihr Aroma

    Der richtige Standort für Küchenkräuter

    Wenn Küchenkräuter drinnen stehen, haben sie unterschiedliche Anforderungen an ihren Standort. Vor allem im Winter, wenn in viele Räume nur wenig Licht fällt und viele Räume zudem kühl sind, ist es wichtig, dass Ihre Küchenkräuter genug Licht und Wärme bekommen.

    Basilikum, Koriander, Pfefferminze und Petersilie wünschen sich Temperaturen über 16 Grad. Andere Kräuter wie Rosmarin, Salbei, Schnittlauch und Thymian sind kälteresistent und kommen mit Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad gut klar. Diese Kräuter wachsen draußen besser als drinnen – vorausgesetzt es gibt keinen Frost. Im Freien wachsen sie zwar im Herbst und Winter langsamer, sind aber gesünder.

    Genug Licht für Zimmerpflanzen

    Pflanzen brauchen Licht zum Leben. Vor allem im Herbst und Winter ist es vielen Pflanzen in Innenräumen zu dunkel. Sie wachsen nicht und werden anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Eine Pflanzenlampe kann helfen:

    Künstliches Licht in Form von Pflanzenlampen (Grow Lights) fördert das Wachstum. Leider ist eine normale Lampe oder Leuchte nicht geeignet, um das Wachstum Ihrer Zimmerpflanzen (dazu zählen auch Küchenkräuter) zu unterstützen. Zur Belichtung von Pflanzen müssen Lampen ein bestimmtes Farbspektrum abdecken. Pflanzen benötigen für ein gesundes Wachstum vor allem den roten und blauen Anteil des Tageslichts. Allerdings muss hier das Verhältnis stimmen, sonst wachsen nur lange Triebe mit wenig Blättern.

    Wichtig für Pflanzenlampen:

    • Die Lampe sollte hell sein, ihr Licht sollten Sie als angenehm empfinden. Zimmerpflanzen benötigen mindestens 1.000 Lux zum Wachsen. 2.000 bis 3.000 Lux entsprechen einem hellen Standort, 1.000 bis 2.000 Lux einem halbschattigen.
    • Vollspektrum Lampen stellen sicher, dass die Pflanze sowohl blaues als auch rotes Licht bekommt.
    • Der Abstand zur Pflanze sollte nicht zu groß sein.
    • Die Lampe sollte täglich 10 bis 15 Stunden leuchten. Länger ist nicht sinnvoll, denn die Pflanzen benötigen in der Nacht eine Ruhezeit. Besonders bequem sind Zeitschaltuhren.
    • Achten Sie beim Kauf der Lampe auf ihren Energiebedarf. 

    Tipps für den Kauf von Küchenkräutern im Topf

    Kaufen Sie nur kräftige und gesunde Pflanzen – am besten in Bio-Qualität. Bio-Kräuter sind nicht mit chemisch-synthetischen Pestiziden belastet. Schützen Sie die empfindlichen Kräuter beim Transport vor Kälte und daheim vor Zugluft.

    Besser als Küchenkräuter im Topf: Kräuter selber ziehen 

    Küchenkräuter sind teuer – und halten nicht lange. Eine gute Alternative ist es, Küchenkräuter selber zu ziehen. Dann können Sie auch ungewöhnliche Sorten züchten. Wichtig ist, dass Sie hochwertige Samen verwenden. Wenn die Samen schon längere Zeit im Keller lagern, kann es passieren, dass sie nicht mehr keimen. Achten Sie bei der Aussaat darauf, ob es sich um Licht- oder Dunkelkeimer handelt. Infos dazu finden Sie auf dem Samentütchen. 

    • Für die Aussaat von Kräutern eignen sich kleine Gewächshäuser oder Kästen mit Plastikabdeckung – oder eine Plastitüte über einem Topf. Eine gleichmäßige Luftfeuchtigkeit ist wichtig für das Wachstum der kleinen Kräuter.
    • Verwenden Sie Anzuchterde.
    • Achten Sie darauf, dass die Erde gleichmäßig feucht, jedoch nicht zu nass ist.

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