Schnecken-Schreck, Bienen-Glück: 15 Blumen, die Schnecken meiden, aber Bienen & Co. lieben

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 21.06.2025

Bienenparadies ohne Schnecken: So geht's.
Foto: Shutterstock / Aleksei Marinchenko

Ständig machen gefräßige Nacktschnecken Ihre Blumenbeete platt? Es gibt eine friedliche Lösung: Pflanzen, die den Weichtieren einfach nicht schmecken. Entdecken Sie 15 Blumen, die Ihren Garten zum Paradies für Bienen & Co. machen, ohne dabei zum Schnecken-Buffet zu werden.

Wenn der Garten erwacht und das frische Grün sprießt, sind sie oft nicht weit: Schnecken. Gerade Nacktschnecken wie die Spanische Wegschnecke, die Gartenwegschnecke und die Ackerschnecke haben großen Appetit und können ganze Beete regelrecht kahlfressen. Besonders bei feuchtem Wetter fühlen sie sich wohl und sind kaum zu stoppen.

Doch es gibt auch gute Nachrichten für alle, die ihren Garten lieben und gleichzeitig die Natur schützen wollen. Statt zum Schneckenkorn zu greifen (was aus verschiedenen Gründen ein No-go ist), können Sie auf Pflanzen setzen, die Schnecken von Natur aus meiden. Das schont nicht nur Ihre Nerven und den Geldbeutel, sondern freut auch die heimische Tierwelt.

Warum lassen Schnecken bestimmte Pflanzen in Ruhe?

Pflanzen können nicht weglaufen. Deshalb haben sie im Laufe der Evolution clevere Strategien entwickelt, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Für Schnecken unappetitlich oder schwer zugänglich machen sie sich durch:

  • Giftige Inhaltsstoffe: Manche Pflanzen enthalten Stoffe, die für Schnecken unangenehm oder schädlich sind.
  • Bitterstoffe oder Schärfe: Diese Geschmäcker mögen Schnecken gar nicht.
  • Harte, ledrige oder behaarte Blätter: Solche Oberflächen sind für Schnecken schwer zu "bearbeiten" oder unangenehm zum Kriechen.
  • Dornen, Stacheln oder Brennhaare: Physische Barrieren halten die Weichtiere fern.
  • Starke Gerüche: Aromatische oder intensive Düfte können abschreckend wirken.

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass Züchtungen bei manchen Pflanzen dazu geführt haben, dass ihre Abwehrmechanismen teilweise verloren gegangen sind. Außerdem ist die Schneckenresistenz oft sorten- und standortabhängig. Junge, schwache, umgepflanzte oder kranke Pflanzen sind generell gefährdeter, auch wenn sie eigentlich als resistent gelten. Und bei sehr starkem Schneckenbefall oder Nahrungsmangel können die Tiere auch an vermeintlich unattraktive Pflanzen gehen.

Die Kugeldistel ist beispielsweise bei Bienen und Co. beliebt, bei Schnecken aber weniger.
Die Kugeldistel ist beispielsweise bei Bienen und Co. beliebt, bei Schnecken aber weniger. (Foto: jamesptrharris/Shutterstock )

15 Pflanzen, die Schnecken meiden und Insekten anlocken

Hier sind 15 Blumen und Stauden, die schneckenresistent sind und gleichzeitig gern von Bienen, Schmetterlingen und anderen Nützlingen besucht werden:

#1: Storchschnabel (Geranium)

  • Standort: Sonnig bis halbschattig, durchlässiger Boden
  • Blütezeit: Je nach Sorte Mai bis September
  • Gut zu wissen: Robuste, pflegeleichte Staude; viele Sorten breiten sich schnell bodendeckend aus – ideal zur Unkrautunterdrückung.

#2: Schafgarbe (Achillea millefolium)

  • Standort: Sonne, nährstoffreicher Boden
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Gut zu wissen: Auch nach der Blüte wertvoll – vertrocknete Samenstände sehen im Winter dekorativ aus und bieten Insekten Schutz.

#3: Kugeldistel (Echinops ritro)

  • Standort: Volle Sonne, trocken und kalkhaltig
  • Blütezeit: Juli bis September
  • Gut zu wissen: Die markanten blauen Blütenbälle sind nicht nur dekorativ, sondern liefern reichlich Pollen.

#4: Lavendel (Lavandula angustifolia)

  • Standort: Sonne, sandiger, gut durchlässiger Boden
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Gut zu wissen: Nach dem Rückschnitt im Spätsommer kann der Lavendel ein zweites Mal blühen.

#5: Frauenmantel (Alchemilla vulgaris agg.)

  • Standort: Halbschatten bis Sonne, frisch-feuchter Boden
  • Blütezeit: Mai bis Juli
  • Gut zu wissen: Die Tautropfen auf den Blättern wirken wie kleine Juwelen – besonders schön am Morgen.

#6: Herbst-Anemone (Anemone tomentosa)

  • Standort: Halbschatten, nährstoffreicher Boden
  • Blütezeit: August bis Oktober
  • Gut zu wissen: Eine der letzten Nahrungspflanzen für Wildbienen im Spätsommer und Herbst.

#7: Blaue Katzenminze (Nepeta x faassenii)

  • Standort: Sonnig, durchlässiger Boden
  • Blütezeit: Mai bis September
  • Gut zu wissen: Sehr lange Blütezeit – Rückschnitt nach der ersten Blüte fördert Nachblüte.

#8: Wiesensalbei (Salvia pratensis)

  • Standort: Volle Sonne, magerer Boden
  • Blütezeit: Mai bis Juli
  • Gut zu wissen: Tolerant gegenüber Trockenheit und heimisch – unterstützt heimische Wildbienen besonders effektiv.

#9: Große Sternmiere (Stellaria holostea)

  • Standort: Halbschattig, kalkhaltiger Boden
  • Blütezeit: April bis Mai
  • Gut zu wissen: Besonders frühblühend – eine wichtige erste Nahrungsquelle für Wildbienen.

#10: Bartnelke (Dianthus barbatus)

  • Standort: Sonnig, nährstoffreicher, durchlässiger Boden
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Gut zu wissen: Zweijährig, bildet im ersten Jahr Blattrosetten und blüht im zweiten Jahr; beliebte Schnittblume mit intensivem Duft.

#11: Fetthenne (Sedum)

  • Standort: Sonnig, trocken, magere Böden
  • Blütezeit: Juli bis Oktober
  • Gut zu wissen: Bienen- und schmetterlingsfreundlich; sehr trockenheitsverträglich – perfekt für Dachgärten und Steingärten.

#12: Schleifenblume (Iberis sempervirens)

  • Standort: Sonnig, gut durchlässiger, eher trockener Boden
  • Blütezeit: April bis Mai
  • Gut zu wissen: Immergrüne, niedrig wachsende Staude; sehr gut geeignet für Steingärten oder Trockenmauern; frühe Bienenweide.

#13: Ballonblume (Platycodon grandiflorus)

  • Standort: Sonnig bis halbschattig, durchlässiger, leicht feuchter Boden
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Gut zu wissen: Knospen sehen aus wie kleine Ballons – daher der Name; winterhart, braucht aber etwas Geduld beim Austreiben im Frühjahr.

#14: Beinwell (Symphytum officinale)

  • Standort: Halbschattig bis sonnig, feuchter und nährstoffreicher Boden
  • Blütezeit: Mai bis Juli (teilweise auch bis September)
  • Gut zu wissen: Beliebte Wildstaude mit hoher ökologischer Bedeutung – insbesondere Hummeln und Wildbienen schätzen die glockenförmigen Blüten. 

#15: Löwenmäulchen (Antirrhinum majus)

  • Standort: Sonnig bis halbschattig.
  • Blütezeit: Juni bis Oktober
  • Gut zu wissen: Regelmäßiges Ausputzen verblühter Triebe fördert die Nachblüte und verhindert eine zu frühe Samenbildung.

Weitere Tipps für einen harmonischen Garten

Neben der Auswahl der richtigen Pflanzen gibt es weitere Methoden, die helfen, Schnecken in Schach zu halten und gleichzeitig die Natur zu fördern:

  • Natürliche Feinde ansiedeln: Igel, Kröten, Blindschleichen, Vögel (Amseln, Stare, Elstern), Laufkäfer und ihre Larven, Glühwürmchenlarven und Hundertfüßer fressen Schnecken oder ihre Eier. Ein naturnaher Garten mit Verstecken wie Holzstapeln, Steinhaufen oder Teichen lockt diese Helfer an.
  • Bewässerung anpassen: Gießen Sie morgens statt abends, damit der Boden über Nacht abtrocknet. Gießen Sie gezielt die Pflanzenwurzeln, statt die ganze Fläche zu bewässern, um große feuchte Bereiche zu vermeiden, auf denen Schnecken kriechen können. Trockenheit ist ihr größter Feind.
  • Barrieren nutzen: Schneckenzäune aus Metall sind sehr wirksam, da die Schnecken die abgewinkelte Kante nicht überwinden können. Auch Schneckenkragen für Einzelpflanzen, Kupferband (das gelöstes Kupfer abgibt) oder spezielle Schutzanstriche können helfen.
  • Absammeln: Besonders effektiv ist das regelmäßige Absammeln am späten Abend oder nach einem warmen Regen am frühen Morgen. Lockmittel wie hohle Bretter oder Rhabarberblätter dienen als Verstecke, unter denen Sie die Schnecken leicht finden können.

Indem Sie Ihren Garten mit Bedacht gestalten, Pflanzen wählen, die Schnecken nicht mögen, und natürliche Helfer willkommen heißen, können Sie die Schneckenplage auf sanfte Weise in den Griff bekommen. So wird Ihr Garten zu einem bunten, lebendigen Paradies für Sie, die Insekten und alle anderen nützlichen Gartenbewohner – ganz ohne schädliche Chemie.

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