- Wir haben 21 Hundespielzeuge getestet. Zehn davon aus Gummi und elf aus textilen Materialien. Das günstigste Produkt ist bereits für 50 Cent zu haben, das teuerste kostet 14,99 Euro.
- Fazit: Mit den 11 "sehr guten" Produkten im Test machen Sie nichts falsch. Achten Sie aber darauf, dass das Spielzeug der Größe und Kaukraft Ihres Hundes entspricht.
- Kritik üben wir an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen und halogenorganischen Verbindungen.
- Ärgerlich: Zwei Hundespielzeuge sind nicht speichel- und schweißecht.
Hunde haben einen natürlichen Spiel- und Jagdtrieb, der befriedigt werden will. Der Handel bietet dafür eine Vielzahl von Hundespielzeugen an – von weichen Plüschtieren über feste Kordeln, bis hin zu Gummiknochen und -bällen ist für jeden Hundetyp etwas dabei.
Welches Hundespielzeug ist das richtige für mein Tier?
Welches Spielzeug sich für Ihren Hund am besten eignet, hängt von mehreren Faktoren ab. Ist Ihr Hund eher der verschmuste, fürsorgliche Typ? Dann wird er womöglich ein Plüschtier bevorzugen, von denen wir sechs Exemplare in unserem Test untersucht haben.
Haben Sie einen jungen, verspielten oder besonders jagdfreudigen Hund, der gerne mal die Zähne einsetzt? Für diesen müssen stabilere Hundespielzeuge her, die sich nicht beim wilden Raufen in Einzelteile auflösen. Geknotete Kordeln oder stabile Kau- und Beißspielzeuge aus festem Gummi – meist aus Thermoplastischen Elastomeren (TPE) oder Naturkautschuk – bieten sich am ehesten an.
Trixie, Kong und Co. im Test: Was ist das beste Hundespielzeug?
Ganz egal aus welchem Material, Halter wollen sicher sein, dass ihre Vierbeiner beim Toben und Kauen keine Schadstoffe aus dem Hundespielzeug aufnehmen. Wir haben zehn Hundespielzeuge aus Gummi und elf aus textilen Materialien in die Labore geschickt. Good news: Viele Produkte sind empfehlenswert. Ganz ohne Kritik können wir die Hundespielzeuge allerdings nicht entlassen.
In einigen Hundespielzeugen aus Gummi stecken PAK
So hat das Labor in zwei Spielzeugen aus Naturkautschuk aus unserer Sicht bedenkliche Mengen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen. PAK entstehen bei unvollständigen Verbrennungsprozessen und gehören zu den am weitesten verbreiteten Schadstoffen der Welt. Das Umweltbundesamt beschreibt sie als schwer abbaubar, darüber hinaus können sie sich in der Umwelt anreichern.
In den beiden Hundespielzeugen zeigten sich in der Analyse genau gesagt deutliche Gehalte an Phenanthren. Es gilt als umweltgefährlich, vor allem für Wasserorganismen.
In einem der beiden Produkte kommen zusätzlich kleinere Mengen der PAK-Verbindung Naphthalin vor, die als krebsverdächtig eingestuft ist.
Weitere unerwünschte Stoffe in Hundespielzeug
Mehrfach in der Kritik sind Gehalte an halogenorganischen Verbindungen. Es handelt sich dabei um eine Stoffgruppe, deren Vertreter Chlor, Brom oder Jod enthalten. Viele Vertreter der Stoffgruppe können Allergien auslösen, fast alle reichern sich in der Umwelt an.
Sie können auf verschiedenen Wegen in die textilen Produkte gelangen, zum Beispiel können sie aus Färbe- oder Bleichprozessen stammen. Um welche Verbindungen es sich genau handelt, lässt sich mit der Prüfmethode des Labors nicht feststellen. Aus Gründen des vorbeugenden Schutzes werten wir diese Stoffe ab.
Im weißen Garn, dem Füllmaterial oder den Etiketten von insgesamt sieben Stoffspielzeugen wies das Labor optische Aufheller nach. Sie stellen eine Umweltbelastung dar, da sie schwer abbaubar sind.
Zwei Hundespielzeuge färben ab
Zwei Hundespielzeuge haben ein ganz anderes Problem: Sie sind nicht speichel- und schweißecht. Bei einem Hundespielzeug färbte das gelbe Garn stark ab, bei einem anderen färbte der braune Stoff an Kopf und Körper ab.
Enthalten die Hundespielzeuge im Test Schwermetalle?
War das schon alles? Fast. In einer Vorprüfung auf Schwermetalle fand das beauftragte Labor in einigen Gummispielzeugen Spuren von Blei beziehungsweise Antimon.
- Blei ist ein als Nervengift bekanntes Schwermetall, das sich im Körper anreichern kann.
- Antimon ist ein toxisches Spurenelement, das beispielsweise bei der Produktion von Polyester oder als Flammhemmer eingesetzt wird.
Wir wollten genauer wissen, ob die Elemente sich lösen. Deshalb beauftragten wir für die betroffenen Produkte eine weitergehende Analyse, die auch in der Spielzeugrichtlinie für Menschenspielwaren vorgesehen ist.
Da nicht auszuschließen ist, dass Hunde unter Umständen Teile ihres Spielzeugs verschlucken, simuliert diese Analyse, wie viel der Substanzen sich in Magensäure aus dem Produkt herauslösen. In einem Produkt lösten sich dabei ganz winzige Spuren von Blei, in fast allen Plüschtieren und in allen drei geknoteten Baumwolltauen im Test fand das Labor geringe Gehalte an Antimon. Die nachgewiesenen Mengen liegen weit unterhalb der Grenzwerte der Spielzeugnorm – wir werten sie nicht ab.
Hilft ein Hundespielzeug bei der Zahnpflege?
Auch für Hunde ist eine gute Mundhygiene wichtig, damit ihr Gebiss so lange wie möglich gesund bleibt. Viele Hundespielzeuge werden auch als Hilfsmittel zur Zahnpflege beworben. Dabei sollten Hundehalter wissen: Ein Kauspielzeug kann zwar die Gebissreinigung unterstützen, indem es die Zähne mechanisch reinigt und den Speichelfluss anregt, aber es kann die Zahnhygiene nur ergänzen, nicht ersetzen.
Darauf können Hundebesitzer außerdem achten:
- Gewöhnen Sie Ihren Hund von klein auf ans Zähneputzen. Mit einer speziellen Hundezahnbürste oder einem Fingerling schrubben Sie am besten mehrmals pro Woche.
- Überprüfen Sie selbst regelmäßig Zähne und Zahnfleisch Ihres Hundes auf Verletzungen.
- Lassen Sie das Gebiss Ihres Hundes regelmäßig vom Tierarzt kontrollieren. Dieser kann Zahnstein professionell entfernen und Fehlstellungen erkennen.
- Meiden Sie Futter oder Leckerlis mit Zucker. Dieser kann wie beim Menschen Karies verursachen.
Hundespielzeug: Darauf sollten Sie achten
- Achten Sie darauf, dass das Spielzeug der Größe und Kaukraft Ihres Hundes entspricht. Generell gilt: Lieber zu groß als zu klein.
- Zeigt ein Spielzeug Beschädigungen oder Zeichen von Verschleiß, lassen Sie Ihren Hund nicht weiter damit spielen.
- Manche Spielzeuge können mit Leckerlis befüllt werden und motivieren so beim Training. Aber auch für Hunde gilt: Snacks besser nur in Maßen anbieten.
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