Gärtnern mit Kindern: Diese 12 Pflanzen sind gut geeignet für kleine Nachwuchsgärtner

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 08.06.2025

Von Kresse bis Zucchini: So begeistern Sie Kinder fürs Gärtnern
Foto: Shutterstock / Tatevosian Yana

Gärtnern mit Kindern ist mehr als Spielerei – es fördert Geduld, Naturverständnis und Selbstbewusstsein. Welche Pflanzen sich besonders eignen und warum das Säen und Pflanzen für Kinder so wichtig ist.

Buddeln, Säen, Ernten – für Kinder ist das ein großer Spaß und ein tolles Erfolgserlebnis, wenn die eigenen Erdbeeren vom Strauch genascht und die selbst gezogenen Möhren aus der Erde gezogen werden. Es ist aber noch viel mehr: Kinder können beim Gärtnern die Natur dabei mit allen Sinnen erleben und aktiv mitgestalten, sie lernen Verantwortung zu übernehmen und verstehen, woher Obst und Gemüse aus dem Supermarkt eigentlich kommen.

Oft ist das ein wichtiger Gegenentwurf zur vielen Zeit, die Kinder jeden Alters heutzutage in Innenräumen verbringen – nicht selten vor dem Bildschirm. Das Tolle: Ein großes Gartenstück ist nicht unbedingt nötig. Ein kleines Kinderbeet, ein Balkonkasten oder Töpfe auf der Terrasse sind völlig ausreichend. Sogar Projekte auf der Fensterbank sind möglich.

Warum Gärtnern für Kinder so wertvoll ist

Das gemeinsame Buddeln, Säen, Gießen und Ernten ist nicht nur idyllisch – es erfüllt gleich mehrere pädagogisch wertvolle Funktionen:

  • Verantwortung lernen: Pflanzen brauchen Pflege. Wer vergisst zu gießen, erntet nichts. Das schult Zuverlässigkeit.

  • Geduld entwickeln: Radieschen wachsen schnell, Tomaten benötigen ziemlich viel Geduld. Kinder begreifen, dass Wachstum Zeit braucht – eine Erfahrung, die in der schnellen Welt Seltenheitswert hat.

  • Verständnis für Kreisläufe: Vom Samen zur Pflanze zur Frucht – und irgendwann zurück in den Boden. Kinder sehen Kreisläufe, die in Schulbüchern oft nicht greifbar sind.

  • Erfolgserlebnisse schaffen: Eine selbst gezogene Erdbeere schmeckt nicht nur süßer als eine aus dem Supermarkt – sie macht auch stolz und besitzt einen besonderen Wert.

  • Sinne schärfen: Wie duftet Basilikum? Wie fühlt sich frische Erde an? Gärtnern aktiviert alle Sinne.

Welche Pflanzen eignen sich fürs Kinderbeet?

Welche Pflanzen sorgen bei Kindern für Begeisterung? Um die Freude am Gärtnern bei Kindern zu wecken, sind schnelle Erfolge entscheidend. Daher eignen sich vor allem Pflanzen, die schnell wachsen, robust und pflegeleicht sind.

Die 12 besten Pflanzen für kleine Gärtnerhände: 

  1. Radieschen: Sie wachsen schnell und können schon nach etwa vier Wochen geerntet werden. Ihre Größe macht die Aussaat einfach, zudem sind Radieschen relativ anspruchslos.
  2. Kresse: Der Fensterbank-Klassiker – schon nach drei bis fünf Tagen darf geerntet werden.
  3. Zuckererbsen und Bohnen: Sie keimen schnell und bieten früh etwas zum Beobachten. Zuckererbsen schmecken zudem süß und eignen sich zum rohen Naschen.
  4. Erdbeeren: Ob im Beet oder Topf – Kinder lieben die roten Früchte.
  5. Himbeeren: Besonders Herbstsorten sind pflegeleicht und tragen lange.
  6. Cherrytomaten: Ein sonniger Platz, ein großer Topf – und ein bisschen Geduld, dann kann die Tomatenernte im August beginnen.
  7. Minze: Eine robuste Pflanze, die intensiv duftet und sich für selbst gemachten Tee eignet. Achtung: Sie breitet sich schnell aus.
  8. Sonnenblumen: Wachsen schnell und werden riesig – das gefällt Kindern.
  9. Zucchini: Im Sommer gibt's fast täglich neue Früchte. Und: Sie wachsen rasant!
  10. Salate: Vor allem Pflücksalate sind bei Kindern sehr beliebt.
  11. Karotten und Kartoffeln: Obwohl die Ernte unsichtbar unter der Erde wächst, sorgt der Überraschungseffekt beim Herausziehen für große Freude.
  12. Kapuzinerkresse: Kapuzinerkresse wächst schnell, kann klettern und Kinder finden es spannend, dass man Blätter und Blüten einfach naschen kann.

Wichtig: Achten Sie immer darauf, nur ungiftige Pflanzen zu verwenden. Auch bei Pflanzen mit Dornen oder Stacheln ist Vorsicht geboten.

          Erdbeeren duften aromatisch, fühlen sich samtig an und schmecken herrlich süß – das macht sie für Kinder zu einem interessanten Garten-Projekt.
          Erdbeeren duften aromatisch, fühlen sich samtig an und schmecken herrlich süß – das macht sie für Kinder zu einem interessanten Garten-Projekt. (Foto: Shutterstock / Inna Reznik)

          Kleiner Pflanzkalender für Kinder

          Januar – Februar:

          • Kresse (drinnen)

          März – April:

          • Radieschen, Karotten, Erbsen (draußen oder im Hochbeet)
          • Erdbeeren (als Pflänzchen)

          Mai – Juni:

          • Tomaten, Zucchini, Gurken (als Jungpflanzen setzen)
          • Kräuter wie Basilikum, Schnittlauch, Petersilie (im Topf oder Balkonkasten)

            Juli – August:

            • Sonnenblumen (Aussaat)
            • Spinat oder Pflücksalat (als Jungpflanzen)

            September – Oktober:

            • Knoblauchzehen stecken (für die Ernte im nächsten Jahr)
            • Feldsalat

            November – Dezember

            • Winterruhe & Planung: Jetzt ist Zeit, ein Gartentagebuch zu führen, Saatgut zu basteln oder neue Pläne zu schmieden

            Tipps für den gelungenen Einstieg

            Damit die Freude am Gärtnern nicht nach den ersten vertrockneten Pflanzen endet, sind diese Punkte hilfreich:

            Beziehen Sie die Kinder aktiv ein: Schon beim Samenkauf dürfen sie mitentscheiden, was im Beet oder Topf wachsen soll. Wer selbst ausgesucht hat, gießt später mit mehr Begeisterung.

            Wählen Sie kindgerechtes Werkzeug: Kleine Schaufeln, bunte Gießkannen und robuste Gartenscheren machen das Arbeiten einfacher – und spannender.

            Fehler gehören dazu: Wenn Möhren zu früh ausgebuddelt werden oder das Gießen vergessen wird, ist das kein Rückschlag, sondern ein Lernmoment. Gartenarbeit ist kein Wettbewerb.

            Loben Sie jede Ernte: Ob krumme Karotte oder eine einzelne Erdbeere – was selbst gezogen wurde, ist ein Erfolg. Und schmeckt oft doppelt so gut.

            Übertragen Sie Verantwortung: Beim Gießen, Umpflanzen und Ernten sind die Kinder der Chef.

            Spannende Projekte für kleine Hände

            Gartenarbeit sollte für Kinder vor allem Spaß bedeuten, nicht Arbeit. Und auch ohne Garten lassen sich tolle Projekte umsetzen. Hier ein paar Ideen:

            • Gartenkresse auf der Fensterbank zu ziehen ist ein unkompliziertes Projekt, das schnell Ergebnisse zeigt und zu jeder Jahreszeit funktioniert. Ähnlich funktionieren Microgreens, Keimlinge, die schon wenige Tage nach der Aussaat geerntet werden können und für extrem schnelle Erfolgserlebnisse sorgen. Sorten wie Senf, Radieschen oder Rucola eignen sich gut.
            • Ein weiteres spannendes Projekt ist das Regrowing von Gemüseresten, bei dem aus Wurzelansätzen neue Pflanzen wachsen. Das funktioniert besonders gut mit Frühlingszwiebeln, Lauch, Karotten oder Staudensellerie.
            • Auch saisonale Projekte wie das Herstellen von Vogelfutter im Winter oder das Setzen von Blumenzwiebeln im Herbst bringen spannende Abwechslung.
            • Beim Sonnenblumen-Wettbewerb geht es um die Frage: Wer schafft es, die höchste Sonnenblume zu ziehen?
            • Ein Insektenhotel und Vogelhäuschen kann man nicht nur kaufen, sondern selbst bauen. Da macht das Beobachten gleich doppelt so viel Spaß!
            • Beim Basteln von Samenbomben werden Erde, Tonerde und Saatgut zu Kugeln geformt und später ausgeworfen werden – mit dem Ziel, bunte Blumenflächen für Insekten zu schaffen. Die DIY-Samenbomben sind auch ein tolles Projekt für den Kindergeburtstag oder einen verregneten Nachmittag.

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