Von Oktober bis Mai haben frische Topinamburknollen in Deutschland Saison. Sie schmecken ähnlich wie Pastinaken (nur nussiger), punkten mit vielen wertvollen Inhaltsstoffen und lassen sich vielseitig verwenden, um den Speiseplan in den dunklen Monaten zu bereichern. Wenn Sie die Knolle noch nicht probiert haben, sollten Sie das unbedingt nachholen.
Da es Topinambur nicht überall zu kaufen gibt, lohnt sich der Anbau im Garten. Die Pflanze ist pflegeleicht, blüht leuchtend gelb und sorgt mit ihren Knollen den ganzen Winter über für Genuss.
Topinambur schälen und kochen: Darauf sollten Sie achten
- Topinambur können Sie roh oder gekocht, mit und ohne Schale essen.
- Topinambur lässt sich für eine Vielfalt an Gerichten verwenden: zum Beispiel als Püree, Suppe, Auflauf, Gratin oder Rösti. Tipp: Butter oder Walnussöl unterstreichen das nussige Aroma.
- Verarbeiten Sie Topinambur möglichst rasch nach dem Einkauf, weil die Knollen durch die dünne Schale schnell austrocknen und nicht lange haltbar sind.
- Wollen Sie verhindern, dass sich das Fleisch der Knollen verfärbt, beträufeln Sie sie mit etwas Zitronensaft.
- Vor der Zubereitung säubern Sie die erdigen Knollen am besten mit einer Gemüsebürste und kaltem Wasser und entfernen Sie dunkle Stellen mit einem Messer.
- Schälen ist zwar nicht nötig, schadet aber auch nicht – wenn Sie es lieber ohne die dünne Schale mögen, lösen Sie sie am einfachsten ab, wenn der Topinambur bereits gekocht ist.
- Wenn Sie die Knolle roh essen möchten, eignet sich dafür zum Beispiel die Methode, sie geraspelt oder gehobelt in einen Salat zu geben (Feldsalat bietet sich dafür an).
- Wenn Sie Topinambur kochen möchten, sollten Sie je nach Zubereitungsart 15 bis 30 Minuten Garzeit einplanen.

Gesundheitliche Vorteile von Topinambur
Topinamburknollen bieten einige Vorzüge für die Gesundheit: Sie sind reich an Mineralstoffen wie Kalium und Eisen, enthalten Provitamin A, Vitamine der B-Gruppe, etwas Vitamin C und viele Ballaststoffe. Der hohe Ballaststoffgehalt macht die Knollen auch sehr sättigend. Da Topinambur zugleich kalorienarm ist, ist er interessant für Menschen, die abnehmen möchten.
Darüber hinaus handelt es sich bei den enthaltenen Ballaststoffen um Inulin, das keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat. Daher sind Topinamburknollen bei Diabetikern besonders beliebt. Inulin wirkt präbiotisch, das heißt, es fördert das Wachstum günstiger Bakterien im Darm und wirkt sich somit positiv auf die Verdauung aus.
Die Kehrseite davon: Unter Umständen kann der Verzehr bei empfindlichen Personen zu starken Blähungen und sogar Durchfall führen. In diesem Fall kann es helfen, zunächst mit kleinen Portionen zu beginnen, damit sich die Darmflora an die große Menge Ballaststoffe gewöhnen kann.
Tipps zur Verarbeitung und Kombination mit anderen Zutaten
Topinambur entfaltet sein nussiges Aroma besonders gut, wenn Sie es mit hochwertigen Ölen wie Walnuss- oder Haselnussöl verfeinern. Auch die Kombination mit anderen Wurzelgemüsen, Lauch, Pilzen oder frischen Kräutern wie Thymian und Rosmarin passt hervorragend. Für eine süßliche Variante können Sie die Knolle leicht karamellisieren, indem Sie sie mit etwas Honig oder Ahornsirup anbraten. So entsteht ein spannender Geschmackskontrast, der auch als Beilage zu herzhaften Gerichten überzeugt.
Saisonale Einkaufs- und Lager-Tipps für Topinambur
Beim Kauf von Topinambur lohnt es sich, auf die Frische der Knollen zu achten. Frische Topinambur sind fest, prall und besitzen eine glatte, unversehrte Schale. Weiche oder schrumpelige Stellen deuten darauf hin, dass die Knollen bereits älter sind und weniger Geschmack sowie Nährstoffe besitzen. Um die Knollen optimal zu lagern, empfiehlt sich ein kühler und dunkler Ort, beispielsweise das Gemüsefach im Kühlschrank. Dort bleiben sie bis zu zwei Wochen frisch. Wichtig ist, die Knollen vor der Lagerung nicht zu waschen, da Feuchtigkeit Schimmelbildung fördern kann. Außerdem sollte Topinambur möglichst zeitnah verarbeitet werden, denn durch die dünne Schale trocknet die Knolle schnell aus.
Topinambur im eigenen Garten anbauen

Wer nur die Knollen zum Kochen nutzt, hat möglicherweise noch nie blühenden Topinambur mit seinen kleinen gelben Blüten gesehen. Tatsächlich ist die Pflanze eine enge Verwandte der Sonnenblume: Der botanische Name Helianthus tuberosus bedeutet "knollige Sonnenblume". Topinambur stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist seit dem 17. Jahrhundert auch in Europa heimisch.
Topinambur eignet sich für den Anbau im eigenen Garten:
- Standort: Sonne oder Halbschatten
- Boden: humusreich, leicht sandig
- Höhe: 2 bis 3 m
- Blütezeit: August bis September
- Erntezeit: Die Ernte beginnt, wenn sich das Kraut bräunlich verfärbt. Topinambur kann den ganzen Winter geerntet werden, solange der Boden nicht gefroren ist.
- Pflanzzeit: Frühjahr und Herbst
- Pflege: Topinambur ist relativ anspruchslos, verbreitet sich aber stark. Eine Wurzelsperre ist deshalb sinnvoll.
- Winterhärte: ja
- Mehrjährig: ja
- Bienenfreundlich: ja
Nachhaltigkeit und Umweltvorteile von Topinambur
Topinambur ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch eine sehr nachhaltige Kulturpflanze. Die robuste Knolle benötigt kaum Pflanzenschutzmittel und gedeiht selbst auf weniger anspruchsvollen Böden. Ihre tiefreichenden Wurzeln verbessern zudem die Bodenstruktur, indem sie ihn auflockern und durchlüften. Da Topinambur mehrjährig wächst und nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden muss, spart der Anbau Ressourcen und verringert den ökologischen Fußabdruck. Besonders erfreulich ist, dass die leuchtend gelben Blüten Bienen und andere Bestäuber anlocken und so einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität im Garten leisten.
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