Leinsamen gibt es inzwischen in jedem Supermarkt zu kaufen und sie sind immer öfter das Topping im Müsli oder in einer angesagten Frühstücksbowl. Und das zu Recht: Leinsamen punkten mit wichtigen Omega-3-Fettsäuren sowie mit Ballaststoffen und sind eine gute pflanzliche Proteinquelle.
Damit machen uns Leinsamen länger satt, halten unsere Darmflora gesund und sie können sogar das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel: 4 Gründe, warum Leinsamen gesund sind – und worauf Sie achten sollten.
Anfang des Jahres 2025 hat ÖKO-TEST Leinsamen überprüft. Viele Marken fielen durch. Auffällig: In allen überprüften Produkten wies das Labor Blausäure nach – die Gehalte unterschieden sich jedoch deutlich. Außerdem in der Kritik: Gefundene Mineralölbestandteile, ein besonders bedenkliches Pestizid, Cadmium sowie Mängel in Qualität und Geschmack. Mehr Infos dazu erhalten Sie hier:
Doch nicht nur wegen möglicher Problemstoffe sollte man bei Leinsamen vorsichtig sein, auch folgende Gründe können gegen den Verzehr sprechen.
Leinsamen bei Darmbeschwerden?
Dank der enthaltenen Schleimstoffe in den Schalen sind Leinsamen eine gute Verdauungshilfe. Die Samen quellen in Darm auf und bringen die Verdauung in Schwung. Doch wer schon mal einen Darmverschluss erlitten hat, sollte besser auf Leinsamen verzichten. Darm, Magen oder Speiseröhre können durch den Verschluss verengt sein.
Auch bei einer akuten Entzündung im Magen-Darm-Bereich sollten Sie vorsichtshalber keine Leinsamen verzehren.
Bei Leinsamen genügend trinken
Als goldene Regel beim Verzehr von Leinsamen gilt: dazu reichlich trinken. Ohne Flüssigkeitszufuhr können die aufquellenden Leinsamen den Darm verkleben und Probleme bereiten. Das kann bis zu einem Darmverschluss führen – und zwar auch bei gesunden Menschen, die vorher keine Probleme mit dem Darm hatten.
Auf die richtige Menge Leinsamen kommt es an
Leinsamen enthalten ebenso wie bittere Aprikosenkerne und Bittermandeln natürlicherweise sogenannte cyanogene Glykoside. Aus diesen kann Blausäure entstehen, die beim Zerkleinern freigesetzt wird.
Blausäure ist eine akut toxische Substanz. Sie kann im Körper ab einer gewissen Konzentration zu Vergiftungserscheinungen wie Kopfschmerzen, Atemnot und Schwindel führen – in schweren Fällen bis zum Koma oder sogar zum Tod.
Deshalb ist es wichtig, dass sich Erwachsene und Kinder an empfohlene Verzehrmengen halten. Diese lauten:
- Für Erwachsene: max. 15 Gramm bzw. einen Esslöffel Leinsamen pro Mahlzeit.
- Für Kinder ab 4 Jahren: höchstens 4 Gramm bzw. einen Teelöffel Leinsamen am Tag.
- Kinder unter vier Jahren sollten keine geschroteten Leinsamen verzehren.
Blausäure könnte für Kinder gefährlich sein
In moderaten Mengen kann der Körper von Erwachsenen und älteren Kindern Blausäure entgiften, für Babys und Kleinkinder kann sie aber deutlich schneller gefährlich werden.
Die gute Nachricht: Wenn Leinsamen auf mehr als 26 Grad erhitzt werden, verflüchtigt sich Blausäure. Gekocht oder im Brot gebacken können also auch kleine Kinder die gesunden Samen essen. Deshalb lautet auch unsere Empfehlung, Leinsamen vor dem Verzehr zu erhitzen.
Leinöl bei ÖKO-TEST
Statt Leinsamen kann man auch zu Leinöl greifen, das aus gepresster Leinsaat besteht. Die aktuelle Untersuchung von ÖKO-TEST zeigt: Es gibt "sehr gute" Leinöle zu einem niedrigen Preis. Andere Produkte kritisieren wir wegen Schadstoffen.
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