Melonen-Vielfalt im Sommer: Was unterscheidet Wassermelone, Honigmelone & Co.?

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Essen und Trinken | 13.08.2025

Melonen-Vielfalt im Sommer: Was unterscheidet Wassermelone, Honigmelone & Co.?
Foto: Shutterstock / margouillat photo

Melonen gehören zu den beliebtesten Sommerfrüchten weltweit – saftig, süß und erfrischend. Doch wer beim Einkauf genauer hinschaut, merkt schnell: Melone ist nicht gleich Melone. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die bekanntesten Melonensorten, ihre Unterschiede in Geschmack, Aussehen und Verwendung.

Melonen zählen zu den erfrischendsten Lebensmitteln des Sommers. Ob als Snack, in Salaten oder als Getränk – ihr hoher Wassergehalt und die süße Frische machen sie zur beliebten Begleiterin an heißen Tagen. Doch nicht jede Melone schmeckt gleich.

Wassermelone, Honigmelone, Cantaloupe oder Galiamelone unterscheiden sich im Geschmack – und auch in Aussehen, Reifegrad und Verwendung. Dieser Überblick zeigt die wichtigsten Unterschiede.

Botanischer Steckbrief: Fruchtgemüse statt Obst

Bevor wir uns den Sorten im Detail widmen, ein kurzer Blick in die Botanik: Melonen gehören zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Interessanterweise gelten sie botanisch gesehen nicht als Obst, sondern als Fruchtgemüse – genau wie Gurken, Kürbisse und Zucchini. Der Hauptunterschied liegt darin, dass sie aus einjährigen Pflanzen hervorgehen und nicht an verholzenden Gehölzen wachsen.

Wassermelone: Die saftige Sommer-Ikone

Die Wassermelone (Citrullus lanatus) ist wohl die bekannteste unter den Melonen. Mit einem Gewicht von bis zu 10 Kilogramm und leuchtend rotem Fruchtfleisch ist sie ein echter Klassiker. In China gilt die Wassermelone als Glücksbringer, besonders zu Neujahr.

  • Typische Merkmale: Große, runde oder ovale Form; dunkelgrüne Schale mit hellen Streifen; meist rote, manchmal auch gelbe Fruchtfarbe; viele schwarze Kerne (es gibt auch kernarme Sorten).
  • Geschmack & Verwendung: Sie schmeckt sehr süß, ist extrem saftig und eignet sich hervorragend für den Rohverzehr, in Obstsalaten, als Smoothie-Basis oder sogar gegrillt.
  • Besonderer Inhaltsstoff: Lycopin – ein sekundärer Pflanzenstoff mit antioxidativer Wirkung, bekannt auch aus Tomaten.

Tipp: Wem die Wassermelone zu groß ist, kann auf Mini-Wassermelonen ("Sugar Baby") zurückgreifen. Diese sind klein und handlich und besonders süß.

Honigmelone: Mild-süß mit dezenter Note

Die Honigmelone (Cucumis melo var. inodorus) gehört zur Gruppe der geruchlosen Zuckermelonen. Ihr Name stammt vom süßen, honigartigen Aroma, das vor allem durch eine spezielle Kombination verschiedener Zuckerarten entsteht. Im Gegensatz zu aromatischeren Sorten wie der Cantaloupe enthält sie nur geringe Mengen ätherischer Öle – das erklärt ihren dezenten Duft und das milde Geschmackserlebnis.

  • Typische Merkmale: Oval oder rund, glatte gelbe Schale, helles Fruchtfleisch, meist 1 bis 3 Kilogramm schwer.
  • Geschmack & Verwendung: Ihr Geschmack ist süßlich, aber weniger intensiv. Ideal in Kombination mit herzhaften Zutaten wie Schinken oder Feta sowie als Snack oder Frühstücksbeilage.
  • Besonderheit: Aufgrund ihres zurückhaltenden Aromas eignet sich die Honigmelone besonders für Menschen, die intensivere Fruchtdüfte nicht mögen.


Die Honigmelone ist eine oval geformte Zuckermelone mit glatter, gelblich-grüner Schale und mild-süßem, hellgrünem Fruchtfleisch.
Die Honigmelone ist eine oval geformte Zuckermelone mit glatter, gelblich-grüner Schale und mild-süßem, hellgrünem Fruchtfleisch. (Foto: Shutterstock)

Cantaloupe: Aromakönigin mit orangem Fruchtfleisch

Die Cantaloupe-Melone (Cucumis melo var. cantalupensis) gehört zur Gruppe der Zuckermelonen und zählt zu den aromatischsten Vertretern ihrer Art. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum, ihren Namen verdankt sie dem italienischen Ort Cantalupo bei Rom.

  • Typische Merkmale: Meist rund, beige oder grünlich mit Netzstruktur, intensiv orangefarbenes Fruchtfleisch.
  • Geschmack & Verwendung: Sehr aromatisch, mit fruchtiger Note, die an Aprikose erinnert. Ideal als Vorspeise (z. B. mit Parmaschinken), im Salat oder pur.
  • Besonderheit: Die Cantaloupe ist die einzige handelsübliche Melonensorte, die bei Reife einen intensiven, fruchtigen Duft verströmt. Andere Melonen wie Honig- oder Galiamelonen sind deutlich duftärmer.


Die Cantaloupe-Melone ist an ihrer netzartig strukturierten Schale und dem leuchtend orangefarbenen, besonders aromatischen Fruchtfleisch zu erkennen.
Die Cantaloupe-Melone ist an ihrer netzartig strukturierten Schale und dem leuchtend orangefarbenen, besonders aromatischen Fruchtfleisch zu erkennen. (Foto: Shutterstock / New Africa)

Galiamelone: Melone mit mildem Aroma und langer Haltbarkeit

Die Galiamelone ist eine Kreuzung aus Honig- und Cantaloupe-Melone und vereint deren Vorzüge: hohe Süße, intensives Aroma und angenehme Frische.

  • Typische Merkmale: Rund bis oval, mit einer feinnetzartigen, gelb-grünen Schale und hellgrünem bis blassgelbem Fruchtfleisch. Die Schale ist glatter und zarter als bei der Cantaloupe.
  • Geschmack & Verwendung: Sehr süß, aromatisch und saftig. Dank ihres milden Geschmacks ist sie besonders bei Kindern beliebt. Ideal pur, in Obstsalaten oder zusammen mit Joghurt.
  • Besonderheit: Die Galiamelone hat eine außergewöhnlich lange Haltbarkeit im Vergleich zu anderen Melonensorten, da sie bei Zimmertemperatur mehrere Wochen frisch bleibt. Dadurch ist sie besonders gut für den Handel und den längeren Transport geeignet.
Die Galiamelone ist rund, hat eine gelb-grüne Netzschale und süßes, hellgrünes Fruchtfleisch.
Die Galiamelone ist rund, hat eine gelb-grüne Netzschale und süßes, hellgrünes Fruchtfleisch. (Foto: Shutterstock / Kotcha K)

So erkennen Sie reife Melonen beim Einkauf

Die Auswahl einer reifen Melone ist entscheidend für Geschmack und Genuss. Hier erfahren Sie, worauf Sie bei den beliebtesten Sorten achten sollten:

  • Wassermelone: Hohl klingendes Klopfen und ein gelber Fleck auf der Unterseite deuten auf Reife hin.
  • Honig- und Galiamelone: Reife Exemplare duften süßlich und geben leicht am Stielansatz nach. Die Schale sollte gleichmäßig gefärbt sein, ohne grüne oder blasse Stellen.
  • Cantaloupe: Intensiver Duft und die Fruchtfarbe unter der Netzstruktur sollte zu beige-gelb gewechselt haben. Ist sie überwiegend grün, spricht das meist dafür, dass sie unreif ist. 

Melonen & Umwelt: Worauf Sie beim Kauf achten sollten

Beim Kauf von Melonen lohnt es sich, nicht nur auf Frische und Geschmack zu achten, sondern auch auf Nachhaltigkeit. Melonen aus Spanien oder Italien sind vor allem im Sommer frisch verfügbar und schonen dank kurzer Transportwege die Umwelt. Sorten aus tropischen Regionen wie Südamerika haben meist einen höheren CO₂-Fußabdruck, da sie lange Wege zurücklegen müssen.

Empfehlenswert sind biologisch erzeugte Melonen, da sie in der Regel ohne chemisch-synthetische Pestizide angebaut werden.

    Melonen richtig lagern: Tipps für Frische & Aroma

    • Ganze Melonen halten sich bei Zimmertemperatur etwa eine Woche.
    • Angeschnittene Früchte im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von 2 bis 3 Tagen verzehren.
    • Gut abgedeckt lagern, da sie ihr Aroma an andere Lebensmittel abgeben können.

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