Mehl-Typen: Was bedeuten die Zahlen auf dem Mehl?

Autor: Lena Pritzl | Kategorie: Essen und Trinken | 25.11.2022

Was bedeuten eigentlich die Mehl-Typen, die auf der Verpackung stehen?
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Ob Kuchen, Kekse oder selbstgemachtes Brot: Backen liegt total im Trend. Zurecht, schließlich schmeckt selbst gebacken noch immer am besten. Doch welches Mehl verwenden Sie am besten zum Backen – und was hat die Typenzahl auf der Packung damit zu tun? Wir klären auf.

  • Auf einer Mehlverpackung sind Zahlen wie 405, 550 oder 1050 zu finden – das kennzeichnet die Mehl-Typenzahl.
  • Je niedriger die Typenzahl des Mehls, desto feiner wurde es gemahlen.
  • Die Typenzahl gibt zudem den Mineralstoffgehalt des Mehls an.

Kekse, Kuchen und Torten: Selbstgebackenes steht das gesamte Jahr über hoch im Kurs. Eine Grundzutat darf dabei natürlich nicht fehlen: das Mehl.

Doch welches Mehl eignet sich am besten zum Backen und was bedeuten eigentlich die Nummern 405 oder 1050 auf der Verpackung? Hier sind die Antworten auf häufige Fragen.

Mehl-Typen: Das verbirgt sich hinter den Zahlen auf der Mehlpackung

Die Zahlen auf einer Mehlpackung stehen für den Mehl-Type. Die Typen reichen üblicherweise von 405 bis 1800. Diese Zahl gibt an, wie stark das Mehl gemahlen wurde beziehungsweise wie viel Gramm Asche pro 100 Gramm Mehl übrigbleiben, wenn es bei 900 Grad Celsius verbrannt wird.

Die Typenbezeichnung ist also wichtig, denn sie spiegelt den Mineralstoffgehalt des Mehls wider. Ein Mehl-Type 405 enthält beispielsweise auf 100 Gramm gerechnet 405 Milligramm Mineralstoffe. Der Rest besteht vorwiegend aus Stärke, aber auch aus Vitaminen, Eiweiß und Fetten. Je höher der Mehltyp ist, desto mehr Mineralstoffe wie Magnesium, Zink und Eisen stecken im Mehl.

Wichtig zu wissen: Vollkornmehl enthält keine Typenangabe, weil es alle Bestandteile des Mehlkorns – Mehlkörper, Keimling und Schale – enthält und der Mineralstoffgehalt je nach Ernte schwankt.

Je nach Mehl-Type eignet sich ein Mehl besser oder schlechter zum Backen.
Je nach Mehl-Type eignet sich ein Mehl besser oder schlechter zum Backen. (Foto: CC0 Public Domain / Unsplash / Nadya Spetnitskaya)

Je niedriger der Type, desto feiner das Mehl

Je niedriger der Type eines Mehls ist, desto feiner wurde es gemahlen und desto glatter ist das Mehl. Mehle mit einer höheren Typenzahl sind dagegen gröber und fettreicher. Deshalb sind diese auch als "griffig" bezeichneten, gröberen Mehle nicht so lange haltbar wie feinere Mehle.

Welches Mehl zum Backen?

Mehle mit niedriger Typenzahl nehmen Wasser besser auf und eignen sich deshalb gut zum Backen von Plätzen, Keksen oder Brot. Mit Weizenmehl Type 405 machen Sie bei Kuchen und Plätzchen deshalb auf jeden Fall nichts falsch, es hat sehr gute Klebeeigenschaften. Gröbere Mehle, also mit einer höheren Mehl-Typenzahl, lassen sich grundsätzlich schwerer verbacken.

Beim Brotbacken gilt jedoch: Für Weißbrot oder Brötchen am besten Weizenmehl Type 405 oder 550 verwenden. Auch Roggenmehl Type 997 und Dinkelmehl Type 630 eignen sich gut für Brot. Wer sein Brot dunkler und mit kräftigerem Geschmack backen möchte, greift am besten zu Weizenmehl Type 1050 oder 1700, bei Roggenmehl zu Type 1150 oder 1800.

Und wer Dinkelmehl verwenden möchte, kann Type 812 oder 1050 kaufen. Um Vollkornbrot zu backen, greifen Sie zu Vollkornmehl, das mehr Ballaststoffe liefert als die helleren Mehle.

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Übersicht: Welches Mehl für was?

In dieser Übersicht finden Sie die gängigsten Mehltypen und ihre Verwendung aufgelistet:

  • Weizenmehl Type 405: ideal für helles Brot, Kuchen, Kekse, Plätzchen und andere Backwaren
  • Weizenmehl Type 550: ideal für helles Brot, Pizza und allerlei Backwaren wie Kuchen und Plätzchen
  • Dinkelmehl Type 630: gut für Brot und Pizzateig, aber auch zum Backen von Kuchen, Plätzchen und Co. (kann meist auch statt Weizenmehl Type 550 verwendet werden)
  • Roggenmehl Type 1150: gut für dunklere und würzige Brote,  aber auch für Lebkuchen 

Tests rund ums Backen von ÖKO-TEST:

Im Jahr 2020 haben wir rund 50 verschiedene Mehle getestet – von Weizen- über Dinkel- bis Vollkornmehl. Viele getesteten Mehle erhielten das Testurteil "sehr gut", andere waren mit Schimmelpilzgiften belastet:

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