Meggle-Butter im Test "ungenügend": Mineralöl und null Transparenz

Autor: Lena Wenzel/Lisa-Marie Karl | Kategorie: Essen und Trinken | 25.11.2022

Feine Butter von Meggle im Test: Das Produkt fällt mit "ungenügend" durch.
Foto: ÖKO-TEST

"Der Goldstandard. Unsere feine Butter": So bewirbt Meggle seine Butter auf der Produktseite im Internet. In unserem Test schneidet sie allerdings nur mit "ungenügend" ab. Goldstandard sieht aus unserer Sicht anders aus. 

Meggle rührt auf der Produktseite im Internet ordentlich die Werbetrommel. So heißt es dort beispielsweise, dass jedes Butterbrot zu einem besonderen Genuss werde, wenn Butter so frisch und naturbelassen auf den Tisch komme wie die Feine Butter von Meggle. Außerdem stehe die Qualität der Produkte an erster Stelle.

Im Fall der Meggle Feine Butter, Süßrahmbutter in unserem Test können wir nicht von guter Qualität sprechen – und demnach auch nicht von Genuss. Die Meggle-Butter gehört zu den 14 überprüften Produkten, die mit "ungenügend" durchfallen. Minuspunkte verteilen wir aufgrund der Inhaltsstoffe und fehlender Transparenz, was Tierwohl und Nachhaltigkeit betrifft. 

Zu viel Mineralöl in Meggle-Butter im Test 

Gehen wir ins Detail. Die Feine Butter von Meggle enthält – wie die meisten Marken im Test – Mineralöl. Genau gesagt, handelt es sich um gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). Wir sind auf Gehalte gestoßen, die wir als "stark erhöht" bewerten. 

Das Problem? MOSH reichern sich im Körper an, was das für Folgen hat ist bisher ungeklärt. Klar ist aber, dass sie eine der größten Verunreinigungen im menschlichen Körper sind.

Zu wenig Grünes für die Kühe 

Einen weiteren Minuspunkt verteilen wir aufgrund von "zu niedrigen" grünfuttertypischen Fettsäuren in der Meggle-Butter im Test. Einfacher ausgedrückt: Der Anteil der als gesund geltenden Omega-3-Fettsäuren in der Butter ist nicht besonders hoch. Das deutet daraufhin, dass die Kühe wenig Grünes essen. 

Zum Vergleich: Der Grünfutteranteil ist auch bei elf weiteren Marken im Test aus unserer Sicht nicht hoch genug. 

Keine Angaben zu Tierwohl und Nachhaltigkeit

Auch in Sachen Tierwohl und Nachhaltigkeit macht Meggle keine gute Figur im Test: Der Hersteller verweigerte uns jegliche Angabe dazu. 

Um nachvollziehen zu können, welches Leben die Kühe führen, die ihre Milch für die Buttermarken im Test lieferten, haben wir alle Anbieter und Molkereien um Informationen zu Tierwohl in den Milchbetrieben gebeten. Dabei geht es beispielsweise um Komfort im Stall, um die Möglichkeit des Grasens auf Weiden und um das Futter für die Tiere.

Meggle äußerte sich zu keinem dieser Punkte, genau wie Weihenstephan. Schade. Transparenz und Bemühungen um Tierwohl und Nachhaltigkeit sehen unserer Meinung nach anders aus

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Keine Kritik am Geschmack der Meggle-Butter 

Positiv ist leider nur zu erwähnen, dass die Meggle-Butter im Test geschmacklich überzeugt. Die Sensorik-Experten vergeben im Teilergebnis Sensorik ein "sehr gut". 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht zu je 50 Prozent auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe und dem Teilergebnis Transparenz/Tierhaltung. Weil die getestete Meggle Feine Butter, Süßrahmbutter aus unserer Sicht "stark erhöhte" Gehalte an MOSH und "zu niedrige" grünfuttertypische Fettsäuren enthält, ziehen wir fünf Noten ab. Damit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend". 

Die fehlenden Angaben zu Tierwohl und Nachhaltigkeit sorgen für ein "ungenügendes" Teilergebnis Transparenz/Tierhaltung. Aus beiden Teilergebnissen ergibt sich das Gesamturteil "ungenügend". 

Der Test zeigt: Butter hat ein Problem mit Mineralöl, zu den häufigsten Kritikpunkten in unserem Test zählen außerdem Mängel im Geschmack. Nur eine Butter im Test ist empfehlenswert. Mehr dazu lesen Sie hier: Butter im Test: 17 von 20 Marken fallen durch

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