Wir werfen einen Blick auf die Unterschiede und erklären, was sich hinter Feta, Hirtenkäse und Schafskäse verbirgt. Außerdem: Worauf Sie beim Einkauf achten sollten.
Feta, Schafskäse und Hirtenkäse: Das sollten Sie wissen
- Feta hat eine geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.) und darf nur in Griechenland aus Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt werden.
- Schafskäse ist ein Sammelbegriff für Käse aus Schafsmilch, der in vielen Ländern produziert werden kann.
- Hirtenkäse wird meist industriell aus Kuhmilch oder Mischungen hergestellt und ist die preisgünstigste Variante.
- Im Geschmack zeigt sich Feta intensiv-salzig, Schafskäse kräftig-würzig und Hirtenkäse eher mild.
- Beim Einkauf sind Herkunft, g.U.-Siegel, Fettgehalt und Konsistenz wichtige Qualitätsmerkmale.
- In der Küche eignet sich Feta für kalte und warme Gerichte, Schafskäse für sehr aromatische Speisen und Hirtenkäse für herzhafte Rezepte.

Ein Blick in die Welt der weißen Käsesorten
Feta, Schafskäse oder Hirtenkäse fallen allein durch ihre weiße Farbe auf, in der sie sich deutlich von Käse-Klassikern wie Gouda oder Emmentaler unterscheiden. Der Grund liegt in der verwendeten Milch: Während Kuhmilch durch das enthaltene Beta-Carotin eine gelbliche Färbung entwickelt, fehlt dieser Farbstoff in Schafs- oder Ziegenmilch.
Deshalb bleibt Käse aus diesen Milchsorten deutlich heller und erscheint fast weiß. Auch die Reifung in Salzlake statt im Käsekeller trägt zum typischen Aussehen bei.
Feta, Schafs- und Hirtenkäse: Das steckt hinter den Bezeichnungen
Obwohl die drei Namen im Alltag gerne mal verwechselt werden, gibt es deutliche Unterschiede zwischen Feta, Schafskäse und Hirtenkäse. Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrer Herkunft und ihrer Herstellung, sondern auch im Geschmack und in der Konsistenz.
- Feta: Ein Käse mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.), der ausschließlich in Griechenland aus Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt werden darf. Die Milch muss zu mindestens 70 % von Schafen stammen, bis zu 30 % darf Ziegenmilch sein.
- Schafskäse: Darf ein Käse nicht als Feta bezeichnet werden, dann steht auf der Verpackung häufig Schafskäse. Dahinter steckt ein Sammelbegriff für Käse, der traditionell aus reiner Schafsmilch hergestellt wird. Schafskäse kann in vielen Ländern produziert werden – er ist nicht an eine bestimmte Region gebunden.
- Hirtenkäse: Dieser Käse wird meistens industriell entweder aus reiner Kuhmilch oder aus einer Mischung aus Kuh- und Schafsmilch hergestellt. Er kommt in Geschmack und Konsistenz dem Feta sehr nahe, darf aber nicht als solcher bezeichnet werden.
Hinweis zum Salzgehalt: Allen drei Käsesorten ist gemeinsam, dass sie vergleichsweise viel Salz enthalten. Schon kleine Portionen können einen großen Teil des von der WHO empfohlenen Tageslimits von 5 Gramm abdecken. Daher wird generell ein mäßiger Verzehr von Feta, Schafskäse und Hirtenkäse empfohlen.
Herstellungsverfahren für Feta, Schafs- und Hirtenkäse
Die Produktion von Feta und Schafskäse ist stark industriell geprägt. Feta wird mit tierischem Lab dickgelegt und anschließend in Blöcke geschnitten. Diese Blöcke kommen für mehrere Wochen in Salzlake, wo sie ihren typischen Geschmack entwickeln. Ähnlich ist auch die Herstellung von Schafskäse – mit dem Unterschied, dass sie nicht zwingend in Griechenland erfolgen muss.
Hirtenkäse wird überwiegend in großen Molkereien industriell produziert. Die Milch wird dabei pasteurisiert, mit Lab oder mikrobiellen Alternativen dickgelegt, anschließend wird der Käse mit Maschinen gepresst und schließlich in rechteckige Blöcke geformt. Auch die Reifezeit ist meistens kürzer. Aus diesen Gründen ist Hirtenkäse in der Regel der kostengünstigste Käse.
Welche Unterschiede zeigen sich im Geschmack?
Auch geschmacklich lassen sich die drei Käsesorten klar voneinander abgrenzen. Wenn Sie einen guten Feta vor sich haben, dann werden Sie ein intensives, leicht pikantes Aroma mit einer deutlichen salzigen Note und einem frischen, leicht säuerlichen Charakter wahrnehmen.
Schafskäse schmeckt dagegen meistens etwas kräftiger und würziger. Manchmal ist er durch die Noten der Schafsmilch auch etwas herber. Hirtenkäse wirkt dagegen im Vergleich milder und oft auch etwas neutraler. Dadurch wird er von vielen Menschen als besonders bekömmlich, weniger salzig und auch vielseitiger für die Verwendung in der Küche empfunden.
Darauf sollten Sie beim Einkauf des Käses achten
Gerade in größeren Märkten gibt es oft eine große Käseauswahl. Um nicht willkürlich ins Regal zu greifen, sollten Sie vorab einen Blick auf die Qualitätsmerkmale werfen. Das Etikett und die Verpackung liefern hier wertvolle Hinweise.
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Herkunft der Milch
Die Herkunft der Milch und die Art der Herstellung sollten auf dem Etikett genau ausgewiesen sein. Milch aus traditioneller Weidehaltung oder aus kleineren Betrieben ist meist etwas aromatischer und reichhaltiger.
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Art der Herstellung
Ein Qualitätsmerkmal in der Herstellung ist die Verwendung von tierischem Lab, das für eine besonders feine Gerinnung sorgt und geschmacklich von vielen als runder empfunden wird. Feta darf ausschließlich aus diesem Lab hergestellt werden. Alternativen für Schafs- und Hirtenkäse sind mikrobielles oder pflanzliches Lab.
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Vorhandensein des Siegels
Speziell beim Kauf von Feta sollten Sie darauf achten, dass ein g.U.-Siegel vorhanden ist. Dieses Siegel bestätigt, dass es sich tatsächlich um Originalware aus Griechenland handelt.
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Fettgehalt der Trockenmasse
Achten Sie beim Kauf auf den angegebenen Fettgehalt in der Trockenmasse (F.i.T.). Dieser Wert beschreibt, wie viel Fett der Käse im Verhältnis zu seiner Trockenmasse – also dem Käse ohne Wasseranteil – enthält. Je höher dieser Fettgehalt ist, desto cremiger ist die Konsistenz. Käsesorten mit einem niedrigere Fettgehalt wirken oft etwas fester, trockener und haben einen leicht säuerlichen oder herberen Charakter.
Hinweis: Bei Feta liegt der Fettgehalt meist zwischen 40 % und 45 % F.i.T., während Hirtenkäse etwas darunter liegt. Werte über 45 % F.i.T. gelten in dieser Käsekategorie bereits als besonders cremig.
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Konsistenz
Auch die Konsistenz ist ein Qualitätsmerkmal. Der Käse sollte nicht zu bröselig und trocken wirken, sondern eine gewisse Geschmeidigkeit besitzen.
Verwendung in der Küche – welcher Käse passt wozu?
Weiße Käsesorten wie Feta, Schafskäse und Hirtenkäse sind ein fester Bestandteil vieler Rezepte. Da sie sich aber in ihrem Aroma und ihrer Struktur voneinander unterscheiden, sollten Sie vor der Verarbeitung genau überlegen, welcher Käse zu Ihrem kulinarischen Vorhaben passt.
Feta: vielseitige Verwendung in kalten und warmen Gerichten
Feta ist durch seine würzig-salzige Note und die cremig-bröckelige Konsistenz ein Käse, der sich in vielen Bereichen der Küche einsetzen lässt. Verarbeiten Sie ihn zum Beispiel in kalten Gerichten wie mediterranen Salaten.
Sie können Feta aber auch erwärmen und in warme Speisen integrieren. Im Ofen oder in der Pfanne behält Feta seine Form weitgehend und zerläuft nicht vollständig. Dadurch eignet er sich ehr gut für Aufläufe, Quiches oder gefülltes Gemüse oder auch als Topping über Pasta oder Ofenkartoffeln.
Rezeptidee mit Feta: Mediterrane Feta-Ei-Pfanne (für 2 Portionen)
Zutaten: 200 g Feta, 2 EL Olivenöl, 1 kleine Zucchini, 1 Paprika, 2 Tomaten, 3 Eier, frische Kräuter nach Wahl
- Schneiden Sie 200 g Feta in Würfel und braten Sie diese mit 2 EL Olivenöl in einer Pfanne an.
- Würfeln Sie 1 kleine Zucchini, 1 Paprika und 2 Tomaten, geben Sie das Gemüse hinzu und garen Sie es kurz mit.
- Schlagen Sie 3 Eier direkt in die Pfanne, verrühren Sie alles grob und lassen Sie die Masse bei mittlerer Hitze stocken. Bestreuen Sie die Pfanne zum Schluss mit frischen Kräutern und servieren Sie das Gericht warm.
Freuen Sie sich auf den würzigen Geschmack der Feta-Ei-Pfanne. Besonders schmackhaft ist hier das Zusammenspiel von Gemüse, Ei und Feta für ein mediterranes Aroma. Trotz Käse bleibt es ein leichtes Gericht, das gut sättigt.
Schafskäse: aromatisch von mild bis intensiv
Schafskäse bringt je nach Reifegrad ein breites Aromenspektrum auf den Teller. Er schmeckt mal mild und cremig, aber kann auch kräftig-würzig ausfallen. Er passt deshalb sowohl in kalte Speisen wie Antipasti-Platten oder gemischte Salate als auch in warme Gerichte.
Besonders harmonisch wirkt Schafskäse in Kombination mit süßen Zutaten wie Honig oder Früchten, die seinen kräftigen Geschmack ausgleichen.
Rezeptidee mit Schafskäse: Crostini mit Schafskäse, Honig und Thymian
Zutaten: 100 g Schafskäse, 4 Scheiben Baguette, 1 EL Honig, frischer Thymian, etwas Olivenöl
- Beträufeln Sie 4 Baguettescheiben mit Olivenöl und rösten Sie sie kurz im Backofen oder in einer Pfanne.
- Schneiden Sie 100 g Schafskäse in dünne Scheiben und legen Sie diese auf das warme Brot.
- Träufeln Sie 1 EL Honig darüber, bestreuen Sie die Crostini mit frischem Thymian und servieren Sie sie sofort.
Ideal ist dieses Rezept mit Schafskäse für eine Vorspeise oder einen kleinen Snack geeignet.
Hirtenkäse: kräftig und unkompliziert für warme Gerichte
Hirtenkäse ist etwas fester und weniger cremig als Feta, dafür aber im Geschmack milder. Durch seine feste Struktur eignet er sich hervorragend für warme Gerichte, bei denen der Käse nicht zerfallen soll. Er wird daher auch gerne beim Grillen verwendet, überbacken oder in Aufläufen und Pfannengerichten integriert.
Rezeptidee mit Hirtenkäse: Gegrillter Hirtenkäse mit Tomate und Zwiebel
Zutaten: 200 g Hirtenkäse, 1 Tomate, 1 kleine Zwiebel, 2 EL Olivenöl, Oregano, Pfeffer
- Schneiden Sie 200 g Hirtenkäse in dickere Scheiben und legen Sie ihn in eine kleine Auflaufform oder Grillschale.
- Schneiden Sie 1 Tomate und 1 Zwiebel in Scheiben, legen Sie beides auf den Käse und beträufeln Sie alles mit 2 EL Olivenöl.
- Würzen Sie mit Oregano und Pfeffer, garen Sie den Käse etwa 10 Minuten im Ofen oder auf dem Grill und servieren Sie ihn heiß.
Ein sehr einfaches Gericht mit würzigem Hirtenkäse und ideal als mediterrane Beilage oder als leichte Hauptspeise geeignet.
Käse richtig lagern: Das sollten Sie wissen
Wenn Sie den Käse im Stück kaufen und nicht gleich alles für Ihr Rezept verbrauchen, dann achten Sie auf die richtige Lagerung. Feta und Schafskäse bewahren Sie nach dem Öffnen am besten in Salzlake oder leicht gesalzenem Wasser im Kühlschrank auf.
Hirtenkäse aus Kuhmilch wird meistens ohne Lake verkauft und hält sich gut in einer luftdicht verschlossenen Dose. Schneiden Sie den Käse erst kurz vor dem Verzehr auf, da er aufgeschnitten sehr schnell sein Aroma verliert. Lagern Sie ihn nicht neben stark riechenden Lebensmitteln, weil Weißkäse schnell fremde Gerüche aufnimmt.
Fazit: Feta, Hirten- oder Schafskäse?
Auch wenn sich Feta, Schafskäse und Hirtenkäse auf den ersten Blick sehr ähneln, zeigt ein genauer Blick auf die Herkunft, die Herstellung und den Geschmack einige wesentliche Unterschiede.
Feta ist eine geschützte Bezeichnung und eng an den Herstellungsprozess in Griechenland gebunden. Hirten- und Schafskäse unterscheiden sich vor allem durch die verwendete Milch voneinander.
Achten Sie beim Einkauf bewusst auf die Herkunft und den Fettgehalt, um mit einer passenden Käseauswahl Ihrem Gericht kulinarisch das perfekte Topping zu verleihen. In jedem Fall haben sich aber alle drei Käsesorten einen festen Platz in der abwechslungsreichen, mediterran inspirierten Küche erobert.
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