Wer Sport treibt, schwitzt - und wer schwitzt, verliert Flüssigkeit und Mineralstoffe. Dennoch stellt sich die Frage, ob es zum Ausgleich unbedingt spezielle Sportlerdrinks sein müssen.
Wir haben 19 Sportlergetränke unter die Lupe genommen.
Das Testergebnis
Insgesamt können wir keinen Sportdrink wirklich empfehlen. Die besten schneiden mit "befriedigend" ab und viele sind nur "ausreichend". Ganz schlecht steht es um die Sportgetränkemarken AM und Multipower - sie fallen mit "ungenügend" komplett durch.
Sportlergetränke sollten typischerweise isotonisch sein und Zucker und Natrium liefern. Alle Vorgaben erfüllen nur Powerade Sports Mountain Blast und Isostar Hydrate & Perform Sport Drink Orange Flavour. Sämtlichen anderen Getränken fehlt es an ausreichend hohen Natriumgehalten, wobei wir uns an der Vorgabe des Scientific Committee on Food der EU-Kommission von 460 bis 1.150 Milligramm pro Liter orientiert haben.
Kalorienfreie Süßstoffe wie Saccharin, Cyclamat und Aspartam sind in Sportgetränken eher kontraproduktiv, denn sie sollen ja gerade Energie durch Zucker bereitstellen. Offenbar möchte man die süßstoffgesüßten Produkte auch als "kalorienarm" vermarkten, um gesundheitsbewusste Freizeitsportler anzusprechen. Kalorienarm dürfen sich Getränke nennen, die nicht mehr als 20 kcal pro Liter enthalten. Das erfüllen alle entsprechend gekennzeichneten Drinks.
Die Mehrheit der Produkte sind mit Aromen versetzt, die den Geschmack künstlich verbessern sollen. Weitere Produkte enthalten zum Ausgleich der geringen Fruchtgehalte "natürliche Citrusaromen". Das ist noch akzeptabel, da diese Aromen zu mindestens 95 Prozent aus aromatisierenden Bestandteilen von Zitrone, Orange und Grapefruit bestehen, wie die Laboranalysen bestätigten.
Fast alle Getränke sind mit Vitaminen und manche zudem mit Calcium und Magnesium angereichert. Wer mehr als eine 500-ml-Flasche konsumiert, erreicht bei den Vitaminen schnell mehr, als das Bundesinstitut für Risikobewertung als Anreicherung pro Tag empfiehlt.
Im Multipower-Getränk steckt deutlich zu viel Chlorat, das die Jodaufnahme in die Schilddrüse hemmen kann. Im Vitrex-Sportdrink wurde nierenschädliches Uran gefunden - die Menge beträgt knapp die Hälfte des Trinkwassergrenzwerts.