Shein-Mode im Test: Zum Teil voller giftiger Chemikalien

ÖKO-TEST Jahrbuch für 2025 | Autor: Christine Throl/Heike Baier/Hannah Pompalla | Kategorie: Kosmetik und Mode | 10.10.2024

Shein-Mode im Test: Wir haben Kleidung im Labor untersuchen lassen.
Foto: ÖKO-TEST; Atstock Productions/Shutterstock

Shein überflutet den Weltmarkt mit billiger Ultrafast Fashion aus China. Im Test zeigt sich jedoch: Manches schnelle Schnäppchen strotzt nur so vor giftigen Chemikalien. Zwei Drittel der Shein-Artikel fallen durch. 

  • Im Test: 21 Kleidungsstücke für verschiedene Altersgruppen – fünf für Damen und je vier für Männer, Teenager und Babys. Zusätzlich bestellten wir für jede Altersgruppe auch ein Paar Schuhe.
  • Das Fazit: Die meisten Shein-Produkte rasseln durch den Test. Das beste Gesamturteil lautet "ausreichend".
  • In der Kritik stehen diverse Schadstoffe, darunter Antimon, Dimethylformamid, Blei, Cadmium, verbotene Phthalate, Naphthalin und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). 
  • Besonders ärgerlich: Anbieter Shein zeigte sich völlig intransparent, was die sozialen und ökologischen Produktionsbedingungen betrifft. 

Aktualisiert am 10.10.2024 | Wenn Influencerinnen vor der Kamera ihre Shein-Bestellung auspacken und enthusiastisch kommentieren, dann nennt sich das "Haul" – zu Deutsch: Beutezug. Diese oftmals von Shein gesponserten Videos werden auf Instagram, Youtube und Tiktok von einer jungen Zielgruppe millionenfach angeklickt und sind ein zentraler Teil der Shein-Marketingmaschinerie.

Als wir unseren Shein-Beutezug in der Redaktion das erste Mal auspackten, war die Begeisterung allerdings nicht ganz so groß.

Shein-Mode im Test: Shirts, Jacken, Sandalen & Co.

Insgesamt 21 Artikel hatten wir bei dem Onlineshop bestellt – querbeet vom Babyschuh über das Teenagerkleid bis zur Kunstlederjacke für Erwachsene. Und manches Polyesterteil fühlte sich so gruselig billig an, dass keine von uns es freiwillig hätte überziehen wollen.

Aber solche Geschmacksfragen blieben natürlich außen vor in unserem Test, stattdessen kamen die Fakten auf den Tisch: Wir wollten wissen, ob die bestellte Mode gesundheitsschädliche Schadstoffe enthält, wie viel Beanspruchung sie verträgt und unter welchen Bedingungen sie produziert wurde.

So viel gleich vorneweg: Nur ein Drittel der Shein-Artikel im Test kommt gerade noch mit der Note "ausreichend" davon. Der Rest fällt mit "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Dafür gibt es mehrere Gründe. 

In sogenannten "Haul-Videos" präsentieren etwa Influencerinnen ihre "Shopping-Beute". Solche Videos sind Teil von Sheins Marketing-Strategie.
In sogenannten "Haul-Videos" präsentieren etwa Influencerinnen ihre "Shopping-Beute". Solche Videos sind Teil von Sheins Marketing-Strategie. (Foto: Ground Picture/Shutterstock)

Toxisches Antimon in Baby-Kleidungsstück von Shein gefunden

Zunächst drängt sich die Frage auf: Wie ist es bei den Billig-Produkten um Schadstoffe bestellt? In diesem Punkt liefert Shein in unserem Test ein geteiltes Bild ab: 8 von 21 Artikeln kritisieren wir wegen Rückständen giftiger Chemikalien oberhalb unserer Abwertungsgrenzen. 

So ging im Labortest aus einem Kleidungsstück für Babys toxisches Antimon in die simulierte Schweißlösung über. Antimonrückstände können mit dem Schweiß über die Haut aufgenommen werden und wirken hochgiftig, wenn sie ins Blut gelangen.

In einem Shein-Produkt für Teenager wies das Labor wiederum Dimethylformamid nach, das in der EU als wahrscheinlich fruchtbarkeitsschädigend eingestuft ist. Doch es geht noch schlimmer.

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Diverse Schadstoffe in Shein-Sandalen

Als die mit Abstand größten Giftschleudern im Test erwiesen sich zwei Paar Sandalen: Laut Laborbericht stecken sie bis obenhin voll mit gesundheitsschädlichen Chemikalien – darunter auch solchen, von denen man glaubte, sie seien längst aus der Textilproduktion verschwunden.

Bei einem dieser Sandalenpaare überschreiten die gemessenen Gehalte gleich mehrere der im EU-Chemikaliengesetz REACH festgeschriebenen Grenzwerte: für das nervengiftige und reproduktionstoxische Blei und für Cadmium, das, wenn es über längere Zeit in hohen Dosen eingenommen wird, zu Nieren- und Knochenschäden führen kann. Beide Schwermetalle reichern sich im Körper an.

Kind im Mutterleib kann durch Stoffe geschädigt werden

Fassungslos gemacht hat uns, was das Labor in diesem Sandalenpaar außerdem an verbotenen Phthalaten nachgewiesen hat: Der Gehalt übersteigt den ohnehin nicht allzu strengen REACH-Grenzwert um das 15-Fache.

Die im Test gefundenen Phthalate stehen im Verdacht, Fortpflanzungsorgane zu schädigen und wie ein Hormon zu wirken, die Verbindungen können laut EU-Einstufung das ungeborene Kind im Mutterleib schädigen und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

Man mag sich nicht die Schwangere vorstellen, die diese Fußbettsandalen ohne Socken trägt. Zumal laut Labor noch mehr Schadstoffe im Material stecken: krebsverdächtiges Naphthalin etwa oder Dimethylzinnchlorid. Zweites gehört zu den Zinnorganika und steht laut EU-Einstufung im Verdacht, das Kind im Mutterleib zu schädigen.

Sandalen im Test: Krebserregende Stoffe

Nicht weniger düster sieht es für das andere Shein-Sandalenpaar aus: In ihnen hat das Labor mehrere polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen, die Krebs erzeugen können und deshalb verboten sind – und das in Gehalten, die bis zu 22-fach über dem REACH-Grenzwert lagen.

Außerdem toppen sie ebenfalls den Grenzwert für Phthalate und enthalten darüber hinaus einen ganzen Cocktail an Schadstoffen.

Shein-Sandalen gehen im Materialtest kaputt

Eines ist deshalb fast tröstlich: Allzu lange werden die beiden Sandalenpaare nicht mit den Füßen ihrer Käuferinnen und Käufer in Kontakt sein. Zumindest dann nicht, wenn sie beabsichtigen, darin zu gehen.

Denn im Materialtest brach die linke Sohle des einen Sandalenpaars von Shein schon nach rund 14.000 simulierten Schritten. Beim anderen Paar waren beide Sohlen bereits nach 5.700 Schritten hinüber. Würde man also die häufig empfohlenen 10.000 Schritte pro Tag darin gehen, wäre bei diesem Produkt schon nach gut einem halben Tag Schluss.

Das ist besser so für die Gesundheit, aber fatal für die Umwelt: Schließlich kam dieser giftige Schrott – wie alle Shein-Produkte – per Flugzeug nach Deutschland.

Textilien von Shein im Waschtest

Andere Bekleidungsstücke zeigten schon nach wenigen Waschgängen, dass sie keine tolle Qualität haben: Bei einer Jacke von Shein fehlten etwa schon nach drei Wäschen einige der Kugelnieten oder sie waren scharfkantig aufgeplatzt. Eine Hose war wiederum bereits nach drei Maschinenwäschen um das Doppelte eingelaufen, als das, was nach dem hier zugrunde gelegten Blauer-Engel-Standard erlaubt ist.

Apropos Maschinenwäsche. Bei drei Shein-Artikeln im Test stellte sich nach dem Auspacken heraus, dass sie nur per Hand gewaschen werden können. Während des Shoppens war davon auf der Website nicht die Rede gewesen, in zwei Fällen lautete der Pflegehinweis sogar explizit "maschinenwaschbar".

Doch wer wäscht etwa ein Handtuch oder ein Sweatshirt aus Baumwolle von Hand? Die meisten werfen sie vermutlich in die Maschine, ohne vorher auf das Etikett zu sehen. Shein schützt sich so vor Reklamationen – und produziert im schlechtesten Fall nichts anderes als Einwegtextilien.

Woher kommt die Mode von Shein eigentlich?

Shein hat seinen Hauptsitz inzwischen in Singapur, lässt seine Mode jedoch in rund 5.000 chinesischen Betrieben zusammennähen: Das ist auch schon so ziemlich alles, was das Unternehmen selbst über seine Produktion preisgibt. Gerade die Modeindustrie ist für ihre schlechten Produktionsbedingungen jedoch berüchtigt, und wir hätten darum gern sehr viel mehr gewusst über die Lieferkette der Shein-Mode.

Also schickten wird dem Unternehmen zu jedem einzelnen Produkt einen umfangreichen Fragebogen: Darin baten wir zum Beispiel um Auskunft darüber, ob Shein in allen Produktionsstufen für faire Bezahlung und die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen sorgt und in der Stoffproduktion die zulässigen Chemikalien reglementiert.

Und natürlich: Ob die verwendete Baumwolle von Feldern in Xinjiang stammt, wo nach Angaben der Vereinten Nationen noch rund eine Million muslimische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen in Arbeitslagern schuften.

Shein schweigt zu unseren Fragen

Das Ergebnis ist ernüchternd, denn auf keine einzige Frage erhielten wir eine Antwort. Lesebestätigungen ja, Rückfragen ja, Antworten nein. Sorry, das ist für uns mehr als "ungenügend" im Teilergebnis Corporate Social Responsibility (CSR). Darum schneidet auch keines der Produkte besser als "ausreichend" ab.

Und das ist noch großzügig für zum Beispiel einen Baumwollbody, für den Zwangsarbeit nicht ausgeschlossen werden kann. Denn in diesem Fall wäre seine Einfuhr in die EU verboten.

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 8/2024 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch für 2025 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

Weiterlesen auf oekotest.de

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

De.shein.com heißt der Webshop des chinesischen Fast-Fashion-Anbieters Shein. Hier haben wir 21 Kleidungsstücke für verschiedene Altersgruppen eingekauft: fünf für Damen und je vier für Männer, Teenager und Babys. Zusätzlich bestellten wir für jede Altersgruppe auch ein Paar Schuhe. Das günstigste Teil kostete 4,25 Euro, das teuerste auch nur 31,99 Euro.

Wie steht es um ökologisch oder gesundheitlich bedenkliche Chemikalien in den Shein-Teilen? Dazu überprüften Labore alle Produkte auf aromatische Amine aus Azofarbstoffen und auf halogenorganische Verbindungen. Des Weiteren wurde auf optische Aufheller, PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen, Elemente sowie extrahierbare Schwermetalle wie Cadmium, Arsen, Antimon und Blei analysiert. Je nach verwendetem Material kamen hinzu: Phthalate, Dimethylformamid und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Schuhen, Kunstlederanteilen sowie Aufdrucken auf Textilien, die Siloxane D4, D5 und D6 in der Sohle des Babyschuhs und zinnorganischen Verbindungen im Fall von extrahierbarem Zinn. Zudem prüften wir, ob blanke Metallteile Nickel abgeben. 

Textilien ließen wir auf Formaldehyd sowie auf Alkylphenolethoxylate untersuchen. Letztere gelangen über die Textilherstellung und die Haushaltswäsche ins Abwasser und gelten als starke Umweltgifte. Babybekleidung wurde auf Speichel- und Schweißechtheit getestet, Teenager- und Erwachsenenbekleidung auf Schweißechtheit, Schuhe auf das Ausbluten bei Abrieb und Nässe.

Experten eines spezialisierten Textillabors beurteilten die Qualität der Shein-Bekleidung nach dreimailigem Waschen und Trocknen nach Etikettanleitung: Verändern sich die Teile optisch, beispielsweise durch Pilling der Stoffe oder Reißen der Nähte? Laufen sie ein, leiern aus oder verziehen sich? Bei den Kunstlederjacken und den Sohlen der Schuhe prüfte das Labor, wie biegefest sie sind.

Um herauszufinden, unter welchen sozialen und ökologischen Bedingungen die Mode hergestellt wurde, schickten wir Shein zu jedem Produkt einen umfangreichen Fragebogen zu. Wichtige Punkte darin: Unter welchen Arbeitsbedingungen ist das Teil hergestellt? Stammt die Baumwolle aus Xianjiang, wo muslimische Minderheiten wie die Uiguren laut den Vereinten Nationen Zwangsarbeit leisten müssen? Sorgt Shein entlang der gesamten Lieferkette für faire Bezahlung? Gibt es für die Herstellung eine Einschränkung für Chemikalien über eine sogenannte Manufacturing Ristricted Substances List, kurz MRSL? Darüber hinaus wurden die am Produkt angebrachten Angaben mit denen auf der Webseite shein.de abgeglichen.

Bewertungslegende

Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt. Steht bei konkret benannten Analyseergebnissen "nein", bedeutet das "unterhalb der Bestimmungsgrenze" der jeweiligen Testmethode.

Bewertung Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führen zur Abwertung um jeweils fünf Noten: a) ein gemessener Gehalt an löslichem Blei über dem REACH-Grenzwert von 1 mg/kg (in der Tabelle: "Blei über Grenzwert"); b) ein gemessener Gehalt an löslichem Cadmium über dem REACH-Grenzwert von 1 mg/kg (in der Tabelle: "Cadmium über Grenzwert"; c) ein gemessener Gesamtgehalt der Phthalate Benzylbutylphthalat, Dibuthylphthalat, Diethylhexlphthalat und Diisobutylphthalat über dem REACH-Grenzwert von 1.000 mg/kg (in der Tabelle: "Phthalate über Grenzwert"); d) ein gemessener Gehalt an einem und/oder mehreren der acht polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK-8) Benzo(a)pyren (BaP), Benzo(e)pyren (BeP), Benzo(a)anthracen (BaA), Chrysen (CHR), Benzo(b)fluoranthen (BbFA), Benzo(j)fluoranthen (BjFA), Benzo(k)fluoranthen (BkFA) und Dibenzo(ah)anthracen (DBAhA) über dem REACH-Grenzwert von 1 mg/kg (in der Tabelle: "PAK-8 über Grenzwert").

Zur Abwertung um jeweils vier Noten führen: a) ein oder mehrere als krebserregend und/oder krebsverdächtigt eingestufte PAK-Verbindungen in gemessenen Gehalten von mehr als 200 μg/kg, falls nicht schon PAK-Einzelverbindungen über dem REACH-Grenzwert zur Abwertung um fünf Noten geführt haben. Dabei orientieren wir uns an den Einstufungen der CLP-Verordnung 1272/2008 und der International Agency for the Research on Cancer (IARC) zur Kanzerogenität (hier: Naphthalin, Indeno[1,2,3-c,d]pyren, Anthracen); b) ein gemessener Gehalt an Dimethylformamid von mehr als 50 mg/kg; c) ein gemessener Gehalt an zinnorganischen Einzelverbindungen über der Anforderung des Blauen Engels für Schuhe von 1 mg/kg (hier: Dimethylzinn [DMT], Monomethylzinn [MMT] und/oder Trimethylzinn [TMT]).

Zur Abwertung um jeweils zwei Noten führen: a) ein gemessener Gehalt an Blei über der Anforderung des Blauen Engels für Schuhe von 50 mg/kg; b) ein gemessener Gehalt an löslichem Antimon von mehr als 5 mg/kg; c) ein gemessener Gehalt an Nonylphenolethoxylaten (NPEO) über der Anforderung der GOTS-Zertifizierung von 20 mg/kg. Zur Abwertung um jeweils eine Note führen: a) ein gemessener Gehalt an halogenorganischen Verbindungen über der Anforderung der GOTS-Zertifizierung von 5,0 mg/kg; b) PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen.

Bewertung Testergebnis Corporate Social Responsibility (CSR): Unter dem Testergebnis CSR führt zur Abwertung um fünf Noten: keine Antwort auf den CSR-Fragebogen.

Bewertung Testergebnis Materialeigenschaften: Unter dem Testergebnis Materialeigenschaften führt zur Abwertung um fünf Noten: Sohle bricht bei der Dauerbiegeprüfung. Zur Abwertung um jeweils vier Noten führen: a) eine starke Maßänderung von mehr als ± 6 Prozent bei Webware (hier: Hose nach drei Wäschen stark eingelaufen); b) starke Schäden am Textil nach drei Wäschen und Trocknen laut Pflegeanleitung (hier: einige Kugelnieten fehlen oder sind kaputt und scharfkantig nach drei Wäschen). Zur Abwertung um zwei Noten führen: mäßige Schäden am Textil nach drei Wäschen und Trocknen (hier: Risse im Aufdruck nach drei Wäschen; Farbe an Reißverschluss-Schlitten und -Griff nach drei Wäschen abgeplatzt).

Bewertung Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zur Abwertung um jeweils vier Noten: a) laut Pflegekennzeichnung am Produkt Handwäsche empfohlen, obwohl auf shein.de als maschinenwaschbar ausgelobt; b) bei einem Handtuch laut Pflegekennzeichnung Handwäsche empfohlen, entgegen der allgemeinen Verbrauchererwartung, dass ein Handtuch maschinenwaschbar sein sollte. Zur Abwertung um jeweils zwei Noten führen: a) keine dauerhafte Angabe der Konfektionsgröße bei Bekleidung; b) falsche Materialangabe bei einem Schuh auf shein.de (hier: Äthylen); c) unvollständige Textilkennzeichnung bei Bekleidung (hier: Angabe der Beschichtung Polyurethan fehlt; Angabe Faser Polyester fehlt). Zur Abwertung um eine Note führt: optische Aufheller in Etiketten und/oder Gewebe.

Das Gesamturteil beruht zu je 50 Prozent auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe und dem Testergebnis CSR. Testergebnisse Materialeigenschaften oder Weitere Mängel, die "mangelhaft" oder "ungenügend" sind, verschlechtern das Testergebnis Inhaltsstoffe um jeweils zwei Noten. Testergebnisse Materialeigenschaften oder Weitere Mängel, die "befriedigend" oder "ausreichend" sind, verschlechtern das Testergebnis Inhaltsstoffe um jeweils eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "gut" ist, verschlechtert das Testergebnis Inhaltsstoffe nicht. Bei "mangelhaften" oder "ungenügenden" Testergebnissen Inhaltsstoffe oder Materialeigenschaften, kann das Gesamturteil nicht besser sein. Es wurde kaufmännisch gerundet.

Testmethoden

Je nach Zusammensetzung:
Optische Aufheller: qualitativer Nachweis (UV-Licht).
Aromatische Amine: DIN EN 14362-1: 2017-05, DIN EN 14362-3: 2017-05.
Formaldehyd: qualitativer Nachweis mit Carbazol/Schwefelsäure.
Elemente, PVC/PVCD/chlorierte Verbindungen im Produkt u. in der Verpackung: Röntgenfluorszenzanalyse.
Extrahierbare Elemente: Elution von Schwermetallen mittels saurer Schweißlösung, Elementbestimmung mittel ICP-MS.
Nickellöslichkeit aus Metallteilen: Elution der Probe mittels saurer Schweißlösung, Elutionsdauer eine Woche, Elementbestimmung mittels ICP-MS.
Halogenorganische Verbindungen: AOX-Bestimmung aus Heißwasserextrakten von festen Materialien, Binden der organischen Halogene an Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts.
Alkylphenolethoxylate: DIN EN ISO 18254-1:2016-01 bzw. DIN EN ISO 18218-1:2023-09 (mod.).
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK): AfPS GS 2019:01 PAK (2019-05).
Phthalate: Extraktion mit organischem Lösemittel, GC-MS.
Dimethyformamid: DIN EN ISO 16189:2022-03, DIN EN 17131:2019-09.
Cyclosiloxane (D4-D6): Extraktion mit organischem Lösemittel, Messung mit GC-MS bzw. LC-MS/MS.
Zinnorganische Verbindungen: nach DIN CEN ISO/TS 16179 (2012-12).
Maßänderung: 3x Waschen und Trocknen nach Kennzeichnung, Maschinentyp A1-Frontlader, DIN EN ISO 5077:2008-04, DIN EN ISO 3759:2008-11, DIN EN ISO 6630:2022-03.
Verzug: 3x Waschen und Trocknen nach Kennzeichnung, Maschinentyp A1-Frontlader, ISO 16322-2, 3:2005-06.
Visuelle Beurteilung: 3x Waschen und Trocknen nach Kennzeichnung, Maschinentyp A1-Frontlader, EN ISO 6630:2022-03.
Schweißechtheit alkalisch/sauer: DIN EN ISO 105-E04:2013-08.
Schweiß- und Speichelechtheit (Babyartikel): DIN 53160:2023-07.
Dauerbiegefestigkeit (Flexometer-Verfahren): DIN EN ISO 32100:2019-04, DIN EN ISO 17694: 2016-10.
Biegeverhalten Laufsohle: DIN EN ISO 17707:2005-10.
Reibechtheit: Anbluten des Filzes. DIN EN ISO 11640:2018-11 / DIN EN ISO 17700:2020-01 Verfahren A.

Einkauf der Testprodukte: März 2024.

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 8/2024 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch für 2025 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

Tests und deren Ergebnisse sind urheberrechtlich geschützt. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags dürfen keine Nachdrucke, Kopien, Mikrofilme oder Einspielungen in elektronische Medien angefertigt und/oder verbreitet werden.


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