Aktualisiert am 17.10.2019; Einkauf Testprodukte Okt 2018 | Mascara lässt sich schnell und dezent auftragen und schon ein paar Bürstenstriche bringen die Augen so richtig zum Vorschein, ohne dass es unnatürlich wirkt. Keine anderes dekoratives Kosmetikprodukt kommt häufiger zum Einsatz. Das zumindest legen Umfragen der Arbeitsgemeinschaft Verbrauchs- und Medienanalyse zwischen 2013 und 2017 nahe: Fast die Hälfte von mehr als 20.000 befragten Frauen gab jüngst an, Mascara mindestens einmal täglich zu nutzen.
Mascara-Test: Das steckt in Wimperntusche von Alverde, Maybelline, Lavera, Dm, L'Oréal & Co.
Wir testen regelmäßig Mascara. Zuletzt haben wir im Jahr 2016 naturzertifizierte und wasserfeste Wimperntuschen geprüft. Insgesamt waren wir recht zufrieden: Die Naturkosmetika, in denen erdölbasierte Stoffe wie Silikonöle und Paraffine verboten sind, erhielten alle Bestnoten. In den wasserfesten Pasten sorgten teils Propylparaben und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) für Notenabzüge. Aber auch hier gab es empfehlenswerte Produkte.
Im Test: Dieses Mal haben wir uns nicht auf wasserfeste Mascara beschränkt: Im Fokus standen 20 schwarze Tuschen für voluminöse Wimpern, darunter sieben naturzertifizierte. Natürlich wollten wir auch diesmal wissen, inwieweit die Kosmetik unbedenklich für die Augenpartie ist.
Das Ergebnis: Insgesamt 12 von 20 getesteten Mascaras sind mit "gut" oder "sehr gut" empfehlenswert. Ein Produkt schneidet aber auch mit "ungenügend" ab.
Mehr als die Hälfte der Mascara empfehlenswert
Krebserregende und krebsverdächtige polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) sind kein Thema. Das ist nicht selbstverständlich, schließlich haben wir in unserem Test Wimperntusche 2016 noch drei Produkte wegen erhöhter Mengen abgewertet. Dieses Mal fanden wir in einigen Mascaras zwar Spuren der krebsverdächtigen PAK-Verbindung Naphthalin: Die Gehalte sind allerdings so gering, dass aus unserer Sicht kein Gesundheitsrisiko besteht.
Das "ungenügende" Produkt enthält Formaldehyd/-abspalter, obwohl nichts dergleichen deklariert ist. Ob der Hersteller nun selbst Formaldehyd einsetzt, Ausgangsstoffe damit vorkonserviert sind oder sich die problematische Substanz aus einer verwendeten Zutat herausbildet, ist letztlich egal: Bestandteile, die krebsverdächtiges Formaldehyd freisetzen können, haben aus unserer Sicht in Mascara nichts verloren.
Formaldehyd in Wimperntusche gefunden
Propylparaben soll als Konservierer vor Keimen schützen. Es steht aber im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken. Zwei Mascaras im Test handeln sich dafür Notenabzüge ein.
PEG/PEG-Derivate können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen. Auch Mascara verschmiert mal, zerbröselt oder landet beim Schminken unfreiwillig auf der Augenpartie. Weil die sechs betroffenen Wimperntuschen normalerweise nur kurzen Hautkontakt haben, werten wir sie in diesem Fall aber lediglich um eine Note ab.
Umweltschädliche Kunststoffe in Mascara
Zwölf Produkte beanstanden wir unter dem Testergebnis Weitere Mängel, weil sie Silikone und/oder synthetische Polymere enthalten. Sie sollen unter anderem dafür sorgen, dass die Pasten auf den Wimpern haften. Nach dem Abschminken geraten die Kunststoffverbindungen aber irgendwann in die Umwelt – und dort bauen sie sich nur schwer ab.
Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Ratgeber Kosmetik 6/2019 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch 2020, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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