- Mehr als die Hälfte der Concealer im Test fällt durch: Zwölf schneiden "mangelhaft" oder "ungenügend" ab.
- Immerhin sechs der zwanzig getesteten Concealer sind mit Bestnote empfehlenswert.
- Unser Test identifiziert zahlreiche problematische Inhaltsstoffe, darunter Arsen, Formaldehyd/-abspalter und bedenkliche Konservierungsstoffe.
Aktualisiert am 10.12.2020 | Augenringe wegschminken? Die kleine Rötung im Gesicht abdecken? Kein Problem. Dafür gibt es ein Zaubermittel: den Concealer. Er ist so etwas wie ein blickdichtes Make-up mit besonders vielen Pigmenten: Vor allem Eisenoxide und Titandioxid kommen hier zum Einsatz und sorgen für Deckkraft.
Deckt der Concealer extra stark, heißt er Camouflage und vertuscht laut Herstellern sogar Tattoos. Doch was zaubern die Abdeckcremes neben Pigmenten noch auf die Haut? Wir haben 20 Concealer getestet, darunter auch zwei Camouflage-Produkte.
Concealer-Test: Bestnote für sechs Concealer
Das Ergebnis: Ganze zwölf Concealer im Test enttäuschen auf ganzer Linie und fallen durch. Sie enthalten mehrere problematische Inhaltsstoffe. Dazu gehören: Arsen, Formaldehyd/-abspalter, bedenkliche Konservierungsstoffe, Silikone, Paraffine und PEG-Verbindungen.
Doch glücklicherweise gibt es auch Concealer, die wir empfehlen können. Sechs schneiden mit Bestnote ab, ein weiterer ist immerhin "gut".
Bedenkliche Inhaltsstoffe in getesteten Concealern
Die Mehrheit der Concealer im Test bringt eine Reihe problematischer Substanzen mit. Besonders auffällig: In einer bekannten Marke hat das beauftragte Labor Arsen nachgewiesen. Arsen ist sehr giftig und krebserregend. In die Concealer kann es als Verunreinigung der eingesetzten mineralischen Pigmente kommen – gerade dann, wenn diese natürlichen Ursprungs sind, denn sie kommen auch im Boden oder in der Erdkruste vor.

Die EU-Kosmetikverordnung verbietet problematische Schwermetalle wie Arsen in Kosmetik grundsätzlich. Sie lässt allerdings ein Schlupfloch: "Technisch nicht vermeidbare" Mengen bleiben erlaubt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat einige Richtwerte ermittelt, welche Schwermetallgehalte sich bei sorgfältiger Herstellung technisch vermeiden lassen. Doch selbst diesen Richtwert hat das Produkt gerissen.
Auch Formaldehyd/-abspalter sind problematisch. Das beauftragte Labor hat sie in einem Concealer im Test nachgewiesen. Im Gesicht und gar in Augennähe haben Formaldehyd/-abspalter aus unserer Sicht nichts zu suchen, denn Formaldehyd kann Augenschäden und Hautreizungen verursachen. Formaldehyd gilt als Kontaktallergen.
Concealer-Test: Kritik an Konservierungsmitteln
Die Konservierung von Concealern ist sicher eine Herausforderung: Der kleine Pinsel kommt immer wieder mit der Haut in Berührung und bringt so Keime mit in den Behälter. Doch einige Konservierungsmittel können auch Probleme für die Anwenderinnen von Kosmetik mit sich bringen.
In zwei Produkten hat das Labor halogenorganische Verbindungen nachgewiesen. Das deckt sich mit den Deklarationen, auf denen die halogenorganische Substanz Chlorphenesin aufgeführt ist. Sie kann zu Allergien und Hautreizungen führen.

Das Problem mit erdölbasierten Stoffen
Auch Butylparaben, mit dem ein anderer Concealer haltbar gemacht ist, halten wir für bedenklich: Das langkettige Paraben steht im Verdacht, wie ein Hormon zu wirken. In dieser Abdeckcreme stecken zudem aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Darunter können sich auch Verbindungen befinden, die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen. Doch wie können diese in Concealer geraten?
13 überprüfte Produkte enthalten Paraffine, Erdölprodukte und Silikone, die meist aus Erdöl hergestellt werden. Die künstlichen Stoffe integrieren sich nicht so mühelos ins Gleichgewicht der Haut, wie die Bestandteile natürlicher Öle, die beispielsweise in Naturkosmetikprodukten stecken – und paraffinhaltige Kosmetik ist öfter mit aromatischen Kohlenwasserstoffen (MOAH) verunreinigt. Im Test ist das eben einmal der Fall.
Auch PEG-Verbindungen, die in neun Abdeckcremes enthalten sind, kritisieren wir im Concealer-Test. Denn sie können die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen.
Concealer auftragen: Darauf kommt es an
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Concealer auf gewünschte Stelle auftragen und sanft mit den Fingern einklopfen. Make-up und Puder kommen obendrauf.
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Die Farbe des Concealers darf eine Nuance heller als der Hautton sein – das lässt sich gut am Schlüsselbein testen.
Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 11/2020 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch Kosmetik für 2021 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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