Was hilft gegen Kopfschuppen? Die Naturkosmetikhersteller setzen auf die Heilkräfte von Pflanzen wie Wacholder oder Thymian. Viele der eingesetzten Naturstoffe wirken antibakteriell.
Für normale Anti-Schuppen-Shampoos greift die Kosmetikindustrie zu Substanzen aus dem Chemielabor: Salicylsäure soll die Schuppen lösen. Zinkpyrithion, Climbazol, Selendisulfid und Piroctonolamin sollen bestimmte Hefepilze in Schach halten. Mittel mit Zinkpyrithion und Co. reduzierten in klinischen Studien das Schuppenproblem. Den Wunsch nach einer völligen Beseitigung der Schuppen erfüllen solche Keimhemmer jedoch nicht. Wird das Shampoo abgesetzt, schuppt es wieder stärker. Die eigentliche Ursache für Kopfschuppen liegt bis heute im Dunkeln.
Wir haben 20 Anti-Schuppen-Shampoos ins Labor geschickt und umfassend auf ihre Bestandteile geprüft. Einen Praxistest haben wir nicht gemacht, weil die Effizienz der Mittel im Einzelfall ganz unterschiedlich ausfällt.
Das Testergebnis
Etliche Produkte enthalten Anti-Schuppen-Wirkstoffe mit Nebenwirkungen. Unter anderem deshalb landen die Shampoos bekannter Marken wie Head & Shoulders, Garnier Fructis, Elvital und Guhl mit "ungenügend" auf dem letzten Rang. Dass es auch anders geht, beweisen die Naturkosmetikhersteller: Die zwei untersuchten Bio-Shampoos schneiden mit Bestnote ab.
Zinkpyrithion, Climbazol und Selendisulfid minimieren zwar den Kopfschuppenbefall. Aber Zinkpyrithion kann sensible Kopfhaut reizen und greift in die Zellteilung ein. Climbazol gehört zu den umstrittenen halogenorganischen Verbindungen. Ein Gutachten für die EU-Kommission empfiehlt ein Verbot der Substanz in Körperlotionen, mit denen man sich großflächig einschmiert. Selendisulfid verursacht in manchen Fällen Hautreizungen und Juckreiz. Der Wirkstoff Piroctonolamin (Octopirox) geht sanfter gegen das Schuppenproblem vor. Die chemischen Schuppenhemmer stecken übrigens auch in vermeintlichen Pflanzenshampoos wie dem Guhl-Shampoo mit Rosmarin und dem Phyto-Shampoo.
Im Head & Shoulders- und im Phyto-Shampoo soll die halogenorganische Substanz Methylchlorisothiazolinon für Haltbarkeit sorgen. Der Stoff kann jedoch für eine Kontaktallergie sensibilisieren. Kritisch sehen wir auch die nicht chlorierte Variante, Methylisothiazolinon, die im René Furterer-Shampoo steckt.