- Mit "sehr gut" können wir 16 Baby-Cremes im Test empfehlen.
- Aufgrund von bedenklichen Inhaltsstoffen fallen zwei bekannte Marken durch den Test.
- Wir kritisieren vor allem gefundene aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Darunter können auch krebserregende Verbindungen sein.
Aktualisiert am 15.10.2020 | Früher hieß es, Wasser genügt zur Reinigung und Pflege von Babyhaut, inzwischen aber herrscht unter Experten die Meinung vor, dass eine Pflegecreme durchaus gut tun kann. Bei einem Expertengespräch vor vier Jahren aktualisierten europäische Dermatologen ihre vorherigen Empfehlungen.
Seitdem sagen sie, es sei ratsam, ab der zweiten oder dritten Lebenswoche Gesicht und Körper der Kleinen mindestens zweimal wöchentlich dünn mit einer wirkstofffreien Pflegecreme einzucremen, besonders nach dem Baden. Die zusätzliche Pflege sorge für einen ausgeglichenen Feuchtigkeitshaushalt und stärke den Eigenschutz der Haut.
Baby-Cremes im Test: Gibt es Probleme mit Schadstoffen?
Wir haben 19 Babypflegecremes, die für Gesicht und Körper und nicht für den sensiblen Windelbreich gedacht sind, unter die Lupe genommen. Im Fokus: die Inhaltsstoffe. Denn Babypflegeprodukten sollten auf jeden Fall frei von problematischen Inhaltsstoffen sein.
Das Ergebnis: 16 der 19 Baby-Cremes im Test schneiden mit Bestnote ab, ein weiteres Produkt immerhin mit "gut". Es freut uns, dass die Hersteller bei den Babyprodukten so viel Sorgfalt walten lassen. Es gibt aber auch zwei Pflegecremes bekannter Marken, die mit schlechten Gesamturteilen enttäuschen. Sie sind nur "mangelhaft".

Zwei Cremes enttäuschen mit Inhaltsstoffen
Warum fallen zwei Baby-Cremes durch den Test? In den beiden Produkten wies das von uns beauftragte Labor aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nach. Darunter können auch krebserregende Verbindungen sein. Beide Cremes enthalten Paraffine, das sind Fette auf Erdölbasis, die mit MOAH verunreinigt sein können.
Auch ohne MOAH sind Paraffine – sowie künstliche Silikone – kritisch zu sehen. Denn sie integrieren sich nicht so gut ins natürliche Gleichgewicht der Haut wie ein natürliches Öl. Solche Fette sind als Zutat auch nicht notwendig. Das zeigen alle anderen Baby-Cremes im Test. Sie enthalten keine Paraffine und Silikone.
Bedenkliches Antioxidans in einer Baby-Creme
In einer der beiden "mangelhaften" Baby-Cremes steckt mit Butylhydroxytoluol (BHT) noch ein weiterer problematischer Inhaltsstoff. BHT kommt in Kosmetika als Antioxidans zum Einsatz. Es kann Verbindungen bilden, die krebsauslösend wirken können.
Der Stoff reichert sich zudem im menschlichen Fettgewebe an und kann Allergien auslösen. Zum Glück hat der Hersteller diese Zutat nach eigenen Angaben jetzt aus der Rezeptur genommen.
Was ist außerdem im Test aufgefallen? Zwei Baby-Cremes enthalten synthetische Polymere. Bei der beigemischten Verbindung handelt es sich zwar nicht um feste Mikroplastikpartikel. Doch auch in halbfester oder flüssiger Form bauen sich die Kunststoffe in der Umwelt nur schwer ab. Sie sind verzichtbar, wie die 17 anderen Cremes im Test zeigen.

Tipps: So pflegen Sie die Babyhaut richtig
So pflegen Sie die Haut Ihres Babys richtig:
- Babypflegecremes können neueren Studien zufolge die Hautbarriere stabilisieren und den Eigenschutz der Haut gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen stärken. Sie können auch das Risiko senken, eine Neurodermitis zu entwickeln. Die Cremes sollten mild und wirkstofffrei sein.
- Dünn auftragen und gut verteilen, auch in den Hautfalten. Im empfindlichen Windelbereich haben die meist parfümierten Cremes nichts zu suchen.
- Baden oder Waschlappen? Baden ist schonender für die empfindliche Babyhaut. Zwei- bis dreimal die Woche, maximal fünf bis zehn Minuten, in purem Wasser oder mit schonenden Säuglingsbadezusätzen.
- Vorsicht, besser kein Olivenöl. Neueren Studien zufolge trocknet Olivenöl die Haut aus und kann zu leichten Hautirritationen führen. Sonnenblumenöl dagegen kann zu einer Verbesserung der Feuchtigkeit und Hautbarriere beitragen.
Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Magazin 10/2020 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch für 2021, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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