Alles ist neu, alles ist spannend. Wenn die Kleinen mit dem Krabbeln loslegen, fängt auch die große Entdeckungstour an. Die Neugier ist enorm, jede Schublade, jedes Bücherregal lädt zum Spielen ein. Mamas und Papas kennen das: Wenn es plötzlich still wird, ist die Überraschung der Eltern oft am größten: Farbe an der Wand, die neue Vase in Scherben oder Mamas Lippenstift im glücklichen Kindergesicht. Dabei bleiben Schrammen und Beulen nicht aus, sie lassen sich auch kaum vermeiden.
Vor Schlimmerem will man die Kinder aber behüten. Auf dem Markt finden Eltern inzwischen viele Produkte, die die Verletzungsgefahr für die kleinen Entdecker verringern sollen. Für all diese Produkte gilt: Die Sicherungen helfen nur dann, wenn sie wirklich richtig funktionieren. Doch auch die beste Kindersicherung bietet keinen hundertprozentigen Schutz. Auf Kinder muss man nun mal aufpassen. Giftige Putzmittel beispielsweise sollte man am besten - Sicherung hin oder her - in einem abschließbaren Schrank verstauen oder in einem Raum, in dem sich die Kinder nicht aufhalten.
Wir haben 24 Produkte für den kindersicheren Alltag in die Labore geschickt und auf Herz und Nieren untersuchen lassen.
Das Testergebnis
Ausgerechnet zwei Tür- beziehungsweise Treppenschutzgitter sowie zwei Herdschutzgitter fallen im Test durch, weil sie erhebliche Sicherheitsmängel aufweisen. "Sehr gut" waren drei Steckdosensicherungen und sowohl beim Eckenschutz, bei Schrank- und Schubladensicherungen sowie Türschutzgittern können Eltern auf Produkte zurückgreifen, die unseren Test mit "gut" abgeschlossen haben.
Beim Türschutzgitter von Roba ließ sich im Labor eine Schablone mit wenig Druck durch die Zwischenräume schieben. Die Norm für Kinderschutzgitter sieht den Test vor, um zu überprüfen, ob Kleinkinder im Krabbelalter von etwa fünf Monaten mit dem Rumpf durch die Gitter kommen und dann - im schlimmsten Fall - ihnen das Gitter am Hals die Luft abdrücken könnte. Die Norm besagt, dass die Schablone bis zu einem gewissen Druck nicht durch die Gitter oder andere Zwischenräume darf - doch Roba bestand den Test nicht, schon bei wesentlich weniger Druck als vorgeschrieben rutschte die Schablone durch. Das Gewerbeaufsichtsamt der Regierung von Oberfranken schrieb uns dazu: "Lässt sich die Hüftschablone durchschieben, ist eine sicherheitsrelevante Forderung der Norm nicht erfüllt. Sofern das geforderte Sicherheitsniveau nicht auf andere Weise gewährleistet wird, ist das Produkt in dieser Form nicht verkehrsfähig." Unserer Einschätzung nach ist das Roba Türschutzgitter weiß somit nicht verkehrsfähig und hätte nicht verkauft werden dürfen. Zudem gaben beim Roba-Gitter bei Belastung die Stäbe nach und lösen sich aus der Verleimung.
Das Tür- und Treppenschutzgitter Lascal Kiddyguard Avant besteht zwar den Test mit der Schablone und somit die Norm, das Rollo ist aber so flexibel, dass Kinder das Netz hochschieben könnten und ...