Verbraucherzentrale: Trinkhalme aus Papier enthalten häufig Schadstoffe

Autor: dpa / Redaktion (bw) | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 25.07.2023

Verbraucherzentrale: Trinkhalme aus Papier enthalten häufig Schadstoffe
Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Geschlürft durch den Strohhalm: Schmeckt Ihnen Limonade so auch besser? Wenn Sie dabei auf Papier setzen, können zusammen mit dem Getränk aber auch Schadstoffe im Körper landen, warnt die Verbraucherzentrale. 

Trinkhalme aus Plastik gehören der Vergangenheit an. Bei Einweg-Trinkhalmen ist Papier das neue Normal. Die Wahrscheinlichkeit, dass in ihnen Schadstoffe stecken, ist allerdings groß. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen verweist auf mehrere Untersuchungen, die zu diesem Ergebnis kommen.

Hintergrund: Damit das Papier im Kontakt mit dem Getränk nicht aufweicht oder zerfasert, werden vielen Halmen Harze beigemischt. Diese Harze sind der Verbraucherzentrale zufolge häufig verunreinigt - und zwar mit zwei Arten sogenannter Chlorpropanole. Diese Stoffe können krebserregend wirken.

In einer Studie des Kantonalen Untersuchungslabors St. Gallen wurden 15 verschiedene Papiertrinkhalme untersucht. Acht davon gaben Chlorpropanole über dem Richtwert der BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung)-Empfehlung an die Flüssigkeit ab. "Insgesamt wurden mehr als 80 Prozent der in der Schweiz untersuchten Papptrinkhalme wegen Geschmacksbeeinträchtigung und/oder Freisetzung von Chlorpropanolen oder Druckfarbenbestandteilen beanstandet", erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. 

Mit der Frage, ob Papptrinkhalme Schadstoffe freisetzen, beschäftigten sich auch das Chemische Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA Stuttgart). Hier wurden bei 6 von 13 Trinkhalmen Werte für Chlorpropanole gemessen, die über dem Richtwert der BfR-Empfehlungen lagen, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Lebensmittelverpackungen aus Papier seien gesetzlich nicht streng genug geregelt und fielen bei chemischen Untersuchungen immer wieder durch Belastung mit Schadstoffen wie Chlorpropanolen, Mineralölen oder Organofluorverbindungen (PFAS) auf, kritisiert die Verbraucherzentrale.

So schützen Sie sich vor den Schadstoffen in Trinkhalmen

Wer also auf Nummer sicher gehen will, bestellt den Trinkhalm im Café oder Restaurant direkt ab.

Für zu Hause sind Mehrweg-Halme aus Glas oder Edelstahl eine Alternative - übrigens nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt. Denn Einwegprodukte sind laut der Verbraucherzentrale nie ressourcenschonend, auch nicht Varianten aus Papier.

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