Trockene Augen? Was helfen kann

Autor: Lena Rauschecker | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 29.09.2023

Zum Beispiel durch langes Arbeiten am Bildschirm werden die Augen trocken – was tun?
Foto: Shutterstock / Fizkes

Egal ob wir stundenlang am Bildschirm arbeiten oder jetzt wieder kalter und windiger Luft ausgesetzt sind – juckende und trockene Augen kommen immer wieder vor. Viele fragen sich: Was tun gegen trockene Augen? 

Jetzt im Herbst in Winter ist die Luft wieder kälter. Nach einem Spaziergang merken einige, dass die Augen brennen. Viele Menschen arbeiten zudem den ganzen Tag am Bildschirm. Trockene, gerötete und juckende Augen sind dann eine weitverbreitete Folge. Wir haben Tipps, was Sie gegen trockene Augen tun können – und verraten, was Sie besser nicht machen sollten.

Woher kommen trockene Augen und was kann man tun?

Die Arbeit am Bildschirm ist eine mögliche Ursache für trockene Augen, ebenso Zugluft oder Rauch. Leidet man unter trockenen Augen, produzieren entweder die Tränendrüsen nicht genug Tränenflüssigkeit oder die Tränenflüssigkeit erfüllt ihre Aufgaben nicht mehr richtig.

Sind die Augen chronisch trocken, muss ein Augenarzt oder eine Augenärztin die genaue Ursache feststellen. Bei einer Untersuchung werden dann Lidschlagfrequenz, Lidränder, die Stabilität des Tränenfilms und (mit einem sogenannten Tränensekretionstest) die Leistung der Tränendrüsen geprüft.

Der hauchdünne Tränenfilm ist dreischichtig aufgebaut. Direkt auf der Hornhaut befindet sich eine Schleimschicht, darüber eine wässrige und schließlich eine Fettschicht. Letztere sorgt dafür, dass möglichst wenig Wasser verdunstet. Viele Patientinnen und Patienten leiden an einer Störung dieser Lipidphase; in einigen Fällen funktioniert die wässrige Phase nicht richtig. Häufig bereiten auch beide Schichten Probleme.

Stellt sich heraus, dass eine gestörte Lipidphase Schwierigkeiten verursacht, stehen Pflege und Hygiene der Lider im Vordergrund, beispielsweise mit feuchtwarmen Umschlägen. Unter Umständen können auch Antibiotika oder Steroide notwendig sein. Die häufigste Behandlung gegen leichte Formen trockener Augen sind Tränenersatzmittel. Doch es gibt auch ein einfaches wirksames Mittel.

Wirken Hausmittel gegen trockene Augen?

Die simpelste, aber effektive Maßnahme gegen trockene Augen: Legen Sie ein nasses Tuch über die geschlossenen Augen und entspannen Sie sich für ein paar Minuten. Die Feuchtigkeit wirkt bei allergischen Reaktionen abschwellend. Dr. Thomas Kaercher, stellvertretender Sprecher des Ressorts "Trockenes Auge und Oberflächenerkrankungen" beim Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA), fügt gegenüber ÖKO-TEST hinzu, dass das verwendete Tuch sauber sein sollte.

Gurkenscheiben spenden Feuchtigkeit, doch ein Experte rät von der Anwendung bei trockenen Augen ab.
Gurkenscheiben spenden Feuchtigkeit, doch ein Experte rät von der Anwendung bei trockenen Augen ab. (Foto: Shutterstock / HandmadePictures)

    Von weiteren Hausmitteln gegen trockene Augen rät der Experte ab. Zwar seien etwa Gurken feuchtigkeitsspendend, doch direkt auf die Augen sollte man sie nach Ansicht von Dr. Kaercher dennoch nicht legen.

    Auch Schwarzer Tee wird oft als Hausmittel bei trockenen Augen genannt. Die Antioxidantien in Schwarztee sollen die Augen feucht halten, die Gerbstoffe die Augen beruhigen. Doch der Experte des BVA mahnt: "Teebeutel enthalten Gerbstoffe, jedoch auch eine unbestimmte Menge und Art an Schwebstoffen. Diese sind in ihrer Wirkungsweise für das Auge unberechenbar."

    (Bio-)Kokosöl zwischen den Fingern angewärmt auf das geschlossene Augenlid aufgetragen, soll Feuchtigkeit spenden und entzündungshemmend wirken. Dr. Kaercher sieht die Anwendung kritisch: "Auch hier kann ich von der Anwendung nur abraten, da wir am Auge und an den Lidern spezielle verdünnte Zubereitungen benötigen. Fett allein hilft nicht."

    Nach Einschätzung des Augenarzts sollte man trockene Augen zunächst nur kühlen. Danach sollte ein Augenarzt oder eine Augenärztin aufgesucht werden, um eine passende Therapie einzuleiten. In der augenärztlichen Sprechstunde seien viele unerwünschte Reaktionen nach der Anwendung von Hausmitteln zu beobachten. Dies sei nicht hilfreich: Wenn vorher vom Patienten alles ausprobiert wurde, kann auch der Augenarzt keine Diagnose stellen und keine Therapie erfolgreich durchführen.

    4 Übungen bei müden und trockenen Augen

    Neben dem Kühlen sind die einfachsten Dinge oft die effektivsten: Bereits mit einigen kurzen Übungen können Sie etwas gegen trockene Augen tun und ihnen vorbeugen. Am besten versuchen Sie, die nachfolgenden drei Übungen in Ihren Arbeitsalltag einzuplanen.

    Augen schließen

    Gerade bei konzentrierter Bildschirmarbeit wichtig: Augen einmal in der Stunde bewusst für eine Minute schließen. Das entspannt müde und trockene Augen.

    Training für die Augen

    Diese Übung trainiert Ihre Augen und schützt vor dem Austrocknen: Sie fixieren verschiedene Entfernungen, die Sie jeweils mindestens 20 Sekunden betrachten.

    • Blicken Sie als Erstes bewusst aus dem Fenster in die Ferne.
    • Danach betrachten Sie einen Punkt, der in mittlerer Entfernung liegt, zum Beispiel einen Baum im Garten oder ein parkendes Auto auf der Straße.
    • Als Letztes den Blick auf ein Detail heften, das nah vor den Augen ist – etwa auf einen Ihrer Finger.

    Blinzeln

    Der Tipp schlechthin bei trockenen Augen: öfter und bewusst blinzeln. Am Anfang ist eine Umstellung erforderlich, aber versuchen Sie, sich bewusst daran zu erinnern, mehrmals hintereinander zu blinzeln.

    Massage für die Augen

    Auch eine Massage kann gegen trockene und müde Augen helfen: Massieren Sie dazu die Haut über den Augäpfeln sanft und vorsichtig in kreisförmigen Bewegungen. Bereits nach einer Minute ist die Tränenflüssigkeit auf dem Auge wieder besser verteilt.

    Vorbeugend hilft auch regelmäßiges Lüften, denn die trockene Heizungsluft im Winter kann die Augen reizen.

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