Studie: Glyphosat auch in Hunde- und Katzenfutter nachweisbar

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 10.11.2018

Studie: Glyphosat auch in Hunde- und Katzenfutter nachweisbar
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / mariamza

Das umstrittene Herbizid Glyphosat ist auch in Hunde- und Katzenfutter angekommen. Forscher konnten das Unkrautvernichtungsmittel in Tierfutter nachweisen.

Das Herbizid Glyphosat begegnet uns mittlerweile fast überall: Es wurde in nahezu allen Lebensmitteln gefunden und ist auch im menschlichen Urin nachweisbar. Jetzt steht fest: Auch unsere Hunde und Katzen nehmen Glyphosat über ihr Futter auf.

Forscher der Cornell University in Ithaca haben in Zoofachgeschäften und bei einem Einzelhändler 18 Sorten Katzen- und Hundefutter gekauft und im Labor auf Glyphosat untersucht. In allen Sorten fanden die Forscher um Anthony Hay das umstrittene Herbizid. Die Werte lagen zwischen 80 und 2.000 Mikrogramm Glyphosat pro Kilogramm. „Es ist schwer, ein Produkt zu finden, das kein Glyphosat enthält“, sagt Anthony Hay, Professor für Mikrobiologie.

Die Ergebnisse der Studie bestätigen Tests von ÖKO-TEST: Auch wir haben Glyphosat in Hundefutter nachweisen können - sogar in welchem, das speziell für Welpen konzipiert ist. Sieben von acht untersuchten Produkten in unserem Test Welpenfutter enthielten das Herbizid, das als besonders bedenklich eingestuft ist, da sich unter anderem in Tierversuchen Hinweise auf eine fruchtschädigende Wirkung fanden.

Glyphosat in Tierfutter: Wie bedenklich sind die nachweisbaren Mengen?

Die gemessenen Werte der Cornell-Studie lagen zum Großteil unter dem Grenzwert, der für Lebensmittel gilt. "Wenn ein Mensch dieses Futter jeden Tag essen würde, läge seine Glyphosatbelastung noch immer unter den momentan als sicher geltenden Grenzwerten", erklärt Hay. "Zwar scheint kein unmittelbares Risiko zu bestehen, aber über die chronischen Folgen niedriger Dosen herrscht noch Unsicherheit“.

Das Herbizid gelangte höchstwahrscheinlich über den Gemüse- und Getreideanteil in den Produkten in das Futter. Diese Annahme untermauert ein Teilergebnis der Untersuchung: Je mehr Ballaststoffe ein Tierfutter enthielt, desto höher war auch sein Glyphosatgehalt. "Wir wissen, dass Glyphosat nur für das Besprühen von Feldfrüchten zugelassen ist und sich in Tieren nicht anreichert. Deshalb stammt das Glyphosat höchstwahrscheinlich nicht aus dem Fleischanteil", so Hay. Die Ergebnisse zeigten, dass die Herbizidrückstände aus pflanzlichem Material stammten.

Wer sicher gehen möchte, dass sein Tier kein verunreinigtes Futter zu sich nimmt, sollte Futter mit einem niedrigen Ballaststoffanteil wählen oder das Futter selbst zubereiten.

Glyphosat in Futter für Hunde und Katzen: als wahrscheinlich krebserregend eingestuft

Glyphosat wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörden sind allerdings anderer Meinung, sie haben die Zulassung für Glyphosat um fünf Jahre verlängert.

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Quelle: Cornell University