Studie: Gesundheitsgefahr durch Coffee-to-go-Becher

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 15.07.2020

Studie: Gesundheitsgefahr durch Coffee-to-go-Becher
Foto: CC0 Public Domain / Pixabay / guvo59

Viele konventionelle Coffee-to-go-Becher enthalten gesundheitsschädliche Chemikalien, wie eine aktuelle Studie zeigt. Die Deutsche Umwelthilfe warnt deshalb vor den beschichteten Wegwerfbechern und fordert ein Verbot.

Die Wegwerfbecher für den schnellen Kaffee unterwegs sind allein aus Umweltgründen ein No-Go. Jede Minuten fallen in Deutschland 5.300 Einwegbecher für Kaffee, Tee und andere Heißgetränke an. Über das gesamte Jahr entsteht so ein Abfallberg aus 2,8 Milliarden Bechern.

Coffee-to-go-Becher mit gesundheitsschädlichen Chemikalien

Eine aktuelle Studie zeigt jetzt: Die Becher sind zudem eine Gefahr für unsere Gesundheit. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt vor den gesundheitsschädlichen Chemikalien, die beim Konsum von Getränken aus den Einwegbechern mit Plastikbeschichtung in den menschlichen Organismus gelangen können. Das kunststoffbeschichtete Einweggeschirr enthält per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) – so das Ergebnis der Studie. Die PFAS wurden im Blut von vielen Jugendlichen und Kindern nachgewiesen.

Alkylsubstanzen reichern sich im Körper an

Diese Stoffe lagern sich an Proteinen im Blut, in der Leber und Niere an und können sich auf die Gesundheit auswirken. Sie können die Infektanfälligkeit erhöhen und dafür sorgen, dass Babys ein verringertes Geburtsgewicht aufweisen.

Umweltfreundlicher Kaffeegenuss aus Mehrweg-Pfandbechern
Umweltfreundlicher Kaffeegenuss aus Mehrweg-Pfandbechern (Foto: CC0 / Pixabay / Alexas Fotos)

Deutsche Umwelthilfe fordert Verbot von Einweggeschirr

Die DUH fordert deshalb, ebenso wie das Umweltbundesamt (UBA), ein Verbot des Einsatzes von PFAS in Verpackungen mit Lebensmittelkontakt. Große Coffee-to-go-Ketten, Bäckereien und Kantinenbetreiber sollen dazu verpflichtet werden, ein flächendeckendes System mit Mehrweg-Pfandbechern aufzubauen.

Im Juni hatte das Bundeskabinett die Umsetzung der neuen EU-Kunststoffrichtlinie beschlossen (ÖKO-TEST berichtete). Damit werden Wegwerfprodukte wie Trinkhalme, Plastikbesteck und Styroporbehälter ab Mitte 2021 verboten – nicht aber Einwegbecher. Die Deutsche Umwelthilfe fordert jetzt eine Ausweitung des Verbots von Einweg-Kunststoffprodukten auf Einwegbecher und -essensboxen aus kunststoffbeschichteter Pappe.  

Das rät ÖKO-TEST

Verwenden Sie statt Einwegbechern Ihren eigenen wiederbefüllbaren Mehrwegbecher, oder kaufen Sie Getränke zum Mitnehmen nur dort, wo es Mehrweg-Pfandbecher gibt.

Beim Kauf von Bambusbechern ist Vorsicht geboten – die Becher mit dem grünen Image können Melamin und Formaldehyd freisetzen.

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