Mückenstich behandeln: Was gegen den Juckreiz hilft

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 11.07.2025

Juckreiz nach Mückenstich: Was hilft? Und was nicht?
Foto: Shutterstock/9nong

Laue Sommerabende haben einen Haken: Mücken. Ist der Stich erst da, schwillt die Haut an, rötet sich – und der Juckreiz macht einen fast wahnsinnig. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen sind Mückenstiche harmlos. Und einfache Hausmittel können Linderung verschaffen.

Kaum liegen wir in lauen Sommernächten im Bett, ist erst ein leises Surren zu hören – und wenig später werden wir auch schon erwischt. Hat die Mücke zugestochen, schwillt die Stelle schnell an, rötet sich – und juckt. Zum Teil so stark, dass man der Versuchung, sich zu kratzen, kaum widerstehen kann. Auch wenn der Juckreiz manchmal unerträglich ist: Mückenstiche sind fast immer harmlos.

Und in den meisten Fällen helfen einfache Hausmittel, die jeder zu Hause hat. 

Hausmittel gegen Mückenstiche: Juckreiz lindern 

Nach einem Stich reagiert unser Körper mit Rötung, Schwellung und Juckreiz. Das liegt an Histamin, das unser Immunsystem freisetzt. Gegen die Symptome helfen einfache Hausmittel:

  • Kühlen: Kalte Umschläge, ein Kühlpad oder Eiswürfel in einem Tuch lindern Schwellung und Juckreiz. Niemals Eis direkt auf die Haut legen.
  • Essig oder Zwiebel: Einige Tropfen Essig auf ein Tuch oder eine aufgeschnittene Zwiebel wirken desinfizierend und kühlend.
  • Ingwer oder Spitzwegerich: Frischer Ingwer oder zerriebene Spitzwegerichblätter können lokal aufgetragen helfen.

Medizinische Hilfe bei Mückenstichen

  • Hitze gegen den Juckreiz: Elektronische Stichheiler erhitzen die Einstichstelle kurzzeitig auf rund 50 Grad. Dadurch werden Eiweiße im Mückenspeichel zerstört und der Juckreiz lässt rasch nach. 
  • Salben und Gels: In Apotheken erhältliche Cremes mit Antihistaminika oder Kühlgels lindern Entzündungen und Juckreiz.
Die aktuelle Mückenplage sorgt für einen Boom bei elektrischen Stichheilern.
Die aktuelle Mückenplage sorgt für einen Boom bei elektrischen Stichheilern. (Foto: Shutterstock/Ana Belen Garcia Sanchez)

Warum jucken Mückenstiche?

Beim Stechen gibt die Mücke Speichel in die Haut ab, der gerinnungshemmende Proteine enthält. Unser Immunsystem reagiert darauf mit der Ausschüttung von Histamin – es kommt zu Rötung, Schwellung und Juckreiz. Wie stark die Reaktion ausfällt, ist individuell verschieden.

So verlockend es ist: Kratzen verteilt das Histamin noch stärker im Gewebe und verschlimmert den Juckreiz. Zudem kann die Haut aufreißen – dann drohen Infektionen durch Bakterien. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Entzündung oder sogar einer Blutvergiftung kommen.

Mückenstichen vorbeugen

  • Tragen Sie lange, helle Kleidung.
  • Duschen Sie regelmäßig, um Schweißgeruch zu reduzieren.
  • Verzichten Sie auf süßliches Parfüm oder Deo.
  • Verwenden Sie Ventilatoren – Mücken meiden Zugluft.
  • Bringen Sie Insektenschutzgitter an Fenstern an.

Auch natürliche Duftstoffe wie Lavendel, Zitrone, Zedernholz oder Eukalyptus wirken abschreckend.

Exotische Mückenarten: Neue Risiken durch den Klimawandel

Milde Winter und der internationale Warenverkehr begünstigen die Ausbreitung neuer Mückenarten in Deutschland – darunter:

  • Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus): Inzwischen in mehreren Bundesländern nachgewiesen (u. a. Baden-Württemberg, Bayern, Berlin). Sie kann Tropenviren wie Dengue, Zika oder Chikungunya übertragen – allerdings nur, wenn diese zuvor durch infizierte Reisende eingeschleppt wurden.

  • Koreanische Buschmücke (Aedes koreicus): Verbreitet sich ebenfalls zunehmend, besonders im Süden Deutschlands.

Wichtig zu wissen: In Deutschland ist das Risiko einer tatsächlichen Virusübertragung derzeit sehr gering – dennoch sollten Sie Mückenbrutplätze (z. B. stehendes Wasser im Garten) konsequent vermeiden.

Wann nach einem Mückenstich zum Arzt?

  • Wenn die Schwellung sehr stark ist oder sich ausbreitet.
  • Bei Schmerzen, Rötung und Überwärmung der Haut.
  • Wenn Symptome wie Fieber, Übelkeit oder Herzrasen auftreten.
  • Bei Anzeichen einer allergischen Reaktion oder Wanderröte.

Was tun bei Stichen anderer Insekten?

Es gibt Insekten, die stechen, um Blut zu saugen, und es gibt Insekten, die stechen, wenn sie sich bedroht fühlen. Zur ersten Gruppe gehören Stechmücken, Kriebelmücken und Bremsen – sie spritzen kein Gift in die Haut.

Was bei den Stichen von wehrhaften Insekten zu tun ist, erfahren Sie hier:

Mücken: Nervige Blutsauger – aber ökologisch wichtig

So unangenehm sie für uns Menschen auch sind, Mücken erfüllen wichtige Aufgaben im Ökosystem. Ihre Larven dienen Amphibien, Fischen und anderen Insekten als Nahrung. Ausgewachsene Mücken stehen auf dem Speiseplan vieler Vögel und Fledermäuse. Einige Mückenarten tragen sogar zur Bestäubung bei. Ohne sie wäre das natürliche Gleichgewicht in vielen Lebensräumen gestört.

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