Milder Winter macht Allergikern zu schaffen: Welche Pollen jetzt schon fliegen

Autor: dpa / Redaktion (lr) | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 30.01.2023

Schlechte Nachrichten für Allergiker: Die Haselnuss ist schon da
Foto: Shutterstock/Jacqueline van Kerkhof

An vielen Orten blühen bereits die ersten Sträucher. Das sorgt für laufende Nasen bei Allergikern. Meteorologen beobachten, dass viele Pflanzen immer früher zu blühen beginnen – verantwortlich sind die Klimaveränderungen.

Die milden Temperaturen haben für Allergiker unangenehme Nebenwirkungen: Die Haselnuss blüht mancherorts schon seit Dezember, die Erle steht in den Startlöchern.

"Das ist mittlerweile nichts Ungewöhnliches mehr", sagte der Agrarmeteorologe Wolfgang Janssen vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach der Deutschen Presseagentur und verwies auf den Klimawandel. Bereits jetzt Ende Januar blühen viele Haselnusssträucher und verteilen entsprechend viele Pollen. Der Durchschnittstag hierfür sei seit den 1990er Jahren der 10. Februar, zuvor war es im Mittel erst am 25. Februar so weit. 

Haselnuss blüht immer früher

In diesem und im vorherigen Winter blühten bereits Ende Dezember neun Prozent der Haselnusssträucher – üblich wäre eine solche Quote erst zwei Wochen später. "Im Jahr 2016 lag der Anteil sogar schon am 15. Dezember bei neun Prozent", blickt der Meteorologe zurück.

So weit ist die Erle zwar noch lange nicht, ihr Blühanteil lag Anfang Januar erst bei einem Prozent. Allerdings fängt sie im langjährigen Mittel erst Anfang März an, ihre Pollen zu verteilen. Hier und da blicken zudem bereits Schneeglöckchen aus der Erde, auch bei ihnen lag der Anteil Anfang Januar demnach bei einem Prozent. Sie blühen Janssen zufolge normalerweise im Mittel ab etwa dem 17. Februar. 

Ab Februar ist bei Haselnuss und Erle mit einem vermehrten Pollenflug zu rechnen. Zudem können in den kommenden Wochen bereits Esche, Pappel, Ulme und Weide mit einem leichten Pollenflug hinzukommen.

Was hilft Allergikern?

Prof. Regina Treudler, Leiterin des Allergiezentrums am Universitätsklinikum Leipzig, rät Betroffenen, sich zu informieren, "was fliegt". Für eine Diagnostik sei es auch sinnvoll, eine Art Tagebuch zu führen, damit eine Behandlung tatsächlich auch das richtige Allergen treffe.

Bei leichten Beschwerden sollte die Menschen die betroffenen Organe selbst behandeln, sagte Treudler. Gegen eine Schniefnase und juckende Augen sollten also Nasenspray und Augentropfen eingesetzt werden. Auch Anti-Allergie-Tabletten könnten Linderung verschaffen. Schwere Allergien sollten dann – nach einer entsprechenden Diagnostik – gezielt mit einer Hyposensibilisierung behandelt werden.

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