Hausmittel gegen Erkältung: Was bei Schnupfen, Halsschmerzen & Husten helfen kann

Autor: Redaktion (lr) | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 31.10.2025

Es müssen nicht immer Medikamente sein: Diese acht Hausmittel gegen Erkältung helfen bei Schnupfen, Halsschmerzen und Husten.
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Im Herbst und Winter kommt man nur schwer um eine Erkältung herum – möchte Halsschmerzen, Husten und Schnupfen aber möglichst schnell wieder loswerden. Es gibt viele Hausmittel, die den Körper jetzt beim Gesundwerden und -bleiben unterstützen können. Wir geben Tipps. 

Bei einer Erkältung ist es vor allem wichtig, genügend zu schlafen und ausreichend zu trinken. Sie können auch erst mal versuchen, die Erkältung mit Hausmitteln zu behandeln, statt gleich die halbe Apotheke leer zu kaufen. Schließlich wussten bereits unsere Großeltern, dass Wadenwickel Fieber senken und Zwiebeln gegen Ohrenschmerzen helfen können. Wir stellen sechs beliebte Hausmittel gegen Erkältung vor.

1. Wadenwickel bei Fieber?

Das Wichtigste vorab: Mit Fieber versucht der Körper Viren und Bakterien durch Erwärmung zu bekämpfen. Wenn Fieber mehrere Tage anhält und über 39 Grad bleibt, sollte man sich dringend in ärztliche Behandlung begeben.

Ansonsten sind Wadenwickel eine natürliche Methode, Fieber zu senken – allerdings nur, wenn der Patient oder die Patientin keine kalten Beine und Hände oder Schüttelfrost hat. Die kühlen Wickel sollen bewirken, dass der Körper mehr Wärme abgibt und das Fieber dadurch sinkt.

So geht's:

  1. Zwei Leinen- oder Baumwolltücher in zimmerwarmes Wasser mit 20 bis 30 Grad Celsius tauchen und leicht auswringen.
  2. Beide Beine vom Fußgelenk bis zum Knie einwickeln.
  3. Anschließend jeden Wickel noch mit einem trockenen Tuch umwickeln.
  4. Wenn sich die Tücher nach etwa zehn bis 20 Minuten erwärmt haben, sollten sie gewechselt werden.

Wichtig: Die Wickel dürfen nicht zu kalt sein, damit das Blut seine gespeicherte Wärme in die Tücher abgeben kann. Sind die Wadenwickel zu kalt, ziehen sich die Blutgefäße zusammen.

2. Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen

Die ätherischen Öle der Zwiebel können (Ohren-)Schmerzen lindern und die Durchblutung fördern, außerdem wirkt die Zwiebel entzündungshemmend und antibakteriell.

So stellen Sie die Zwiebelsäckchen her:

  1. Hacken Sie eine Zwiebel in kleine Stücke und legen Sie diese auf ein sauberes Tuch.
  2. Falten Sie das Tuch zu einem Päckchen zusammen und pressen Sie es ein wenig aus, damit Saft frei wird.
  3. Legen Sie das Päckchen nun auf das schmerzende Ohr und befestigen es mit Tuch, Mütze oder Stirnband.

Tipp: Erwärmt soll die Zwiebel noch besser wirken. Dafür einfach die klein geschnittene Zwiebel ohne Fett in einer Pfanne erwärmen.

Hausmittel Zwiebel: Sie wirkt antibakteriell und ihre ätherischen Öle lindern Ohrenschmerzen.
Hausmittel Zwiebel: Sie wirkt antibakteriell und ihre ätherischen Öle lindern Ohrenschmerzen. (Foto: CC0 Public Domain / Pixabay - couleur)

3. Wärmebad für starke Abwehrkräfte

Ein Bottich warmes Wasser mit etwas Senfmehl oder Ingwerpulver, um die Durchblutung zu fördern, reicht für ein Fußbad, das die Abwehrkräfte stärken soll. "Man weiß, dass die Temperatur der Füße auch die Temperatur in der Mund- und Rachenschleimhaut bestimmt", sagt Prof. Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt am Immanuel-Krankenhaus Berlin und Stiftungsprofessor für Naturheilkunde an der Berliner Charité, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Das hat tatsächlich einen abwehrstärkenden Effekt", so der Mediziner. 

Wichtig dabei: Man sollte nicht mehr als zwei Esslöffel Senfmehl verwenden und maximal fünf bis zehn Minuten anwenden, da sonst die Gefahr von Hautirritationen und Verbrennungen besteht.

4. Scharfer Ingwer und Co. bei Erkältung

Kapuzinerkresse, Meerrettich und Ingwer sind die klassischen Scharfstoffe, die als Hausmittel bei der Erkältungsabwehr zum Einsatz kommen. "Es gibt Studien, die belegen, dass durch diese Scharfstoffe Erkältungen abgekürzt werden können", erläutert Mediziner Michalsen gegenüber der dpa. Der Grund dafür: Scharfstoffe wirken antiviral und antibakteriell.

5. Honig gegen Husten?

Ob im Tee, mit heißer Milch oder direkt vom Löffel: Honig hat eine entzündungshemmende, antibakterielle und antivirale Wirkung. Das bestätigt auch Mediziner Andreas Michalsen. 

Für diese Wirkung müssen Sie aber keine spezielle Sorte wie den teuren Manuka-Honig kaufen. "Im Grunde hat jeder Honig dieselben Eigenschaften. Man sollte eher darauf achten, dass er nicht verunreinigt ist und bestenfalls Bio-Qualität hat", so Michalsen. 

Wichtig: Kinder unter einem Jahr dürfen keinen Honig zu sich nehmen, weil die Darmflora noch nicht ausgereift ist und es so zu Vergiftungen kommen kann.

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6. Kräutertees bei Husten und Halsschmerzen

Bei Husten und festsitzendem Schleim ist Thymiantee ein gefragtes Hausmittel, Salbeitee wirkt angenehm, wenn es im Hals kratzt oder beim Schlucken schmerzt. Der Tee eignet sich auch zum Gurgeln. Auch Pflanzen wie Salbei, Pfefferminze, Spitzwegerich, Eibisch, Efeu, Süßholzwurzel und Fenchel haben sich als Teesorten gegen Halsschmerzen bewährt. "Fast alle dieser hochkonzentrierten Heilpflanzen haben eine antivirale oder antibakterielle Wirkung", sagt Andreas Michalsen.

Dr. Heidi Braunewell, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Phytotherapie, rät allerdings von Kräutern aus dem eigenen Garten oder von Supermarkttees ab. "Wenn ich einen Pfefferminztee in Lebensmittelqualität nehme, kann ich nicht damit rechnen, dass er antiviral und antibakteriell wirkt", so die Expertin. Stattdessen sollte man zu Arzneitees aus der Apotheke oder aus dem Reformhaus greifen. 

Wichtig: Pfefferminze und andere ätherisch-ölhaltige Heilpflanzen sollten nicht bei Kindern unter zwei Jahren angewendet werden, da sie einen Atemstillstand auslösen können. Abgesehen davon bergen Heilpflanzen selten Risiken oder Nebenwirkungen. Dennoch sollte man sich bei Fertigarzneimitteln an den Beipackzettel halten.

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