RKI: Grippe breitet sich weiter stark aus

Autor: dpa/Redaktion (lw) | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 25.01.2024

RKI: Deutliche Zunahme bei der Grippewelle
Foto: Shutterstock/Jelena Stanojkovic

Nasskaltes Wetter und viel Zeit, die in Innenräumen mit trockener Heizungsluft verbracht wird: Da haben Atemwegserreger leichtes Spiel. Während das Corona-Geschehen nachlässt, schlägt die Grippe inzwischen richtig zu, wie das Robert Koch-Institut (RKI) vermeldet.

Die Grippewelle in Deutschland, die offiziell schon Ende 2023 begonnen hat, hat an Wucht gewonnen. 

So habe die Influenza-Aktivität in der Woche bis zum 21. Januar deutlich zugelegt, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Bericht zu akuten Atemwegserkrankungen von Mittwochabend. Alle Altersgruppen seien inzwischen betroffen.

Grippe wird stärker, Corona schwächer

Konkret hieß es:

  • Beim Erreger RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus), der Kleinkindern gefährlich werden kann, ist noch kein deutlicher Rückgang zu beobachten.
  • Die zunehmende Dynamik bei der Grippe wird an den offiziell gemeldeten Fällen deutlich: Von den fast 44.000 Infektionen, die seit Oktober bundesweit im Labor nachgewiesen wurden, entfallen mehr als 13.000 auf die Vorwoche.
  • Bei Corona schwächt sich die Situation weiter ab, wie schon in den Vorwochen zu beobachten war.

"Von einer Krankenhauseinweisung sind insbesondere Kinder mit RSV-Infektion unter zwei Jahren und Schulkinder mit einer Influenzavirusinfektion betroffen", berichtet das RKI. Bei älteren Menschen führe neben Grippe weiterhin auch Covid-19 häufig zu schweren Krankheitsverläufen.

Insgesamt spricht das RKI von einem Wiederanstieg der Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in der vergangenen Woche, insbesondere betreffe das Kinder. Geschätzt seien etwa 5,5 Millionen solcher Fälle in der Bevölkerung aufgetreten, unabhängig von einem Arztbesuch.

Risikogruppen wird schnelle Impfung empfohlen

Eine Grippe macht sich oft durch einen plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber, Muskel- oder Kopfschmerzen bemerkbar, wie das RKI informiert. Häufig komme etwas später ein trockener Reizhusten dazu. Ein Drittel der Erkrankten habe nur milde, ein weiteres Drittel gar keine Symptome. Betroffene seien in der Regel fünf bis sieben Tage krank.

Im Jahr 2022 hatte die Grippewelle bereits im November und damit ungewöhnlich früh begonnen. In den Jahren vor Corona begann sie laut RKI meist im Januar und dauerte drei bis vier Monate.

"Alle Personen, für die die Stiko die Grippeschutzimpfung empfiehlt, sollten sich möglichst bald noch impfen lassen, falls dies noch nicht geschehen ist", hieß es aus dem RKI bereits Anfang des Jahres. Dazu zählen unter anderem alle Menschen ab 60 Jahren, Schwangere, chronisch Kranke, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und Menschen mit erhöhtem beruflichen Risiko.

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