Deutschen Krankenhäusern geht das Blut aus. Operationen, die während der Corona-Hochphase verschoben wurden, werden jetzt nachgeholt – dafür sind Blutkonserven notwendig. Auf der anderen Seite spenden momentan zu wenige Menschen Blut.
Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e.V. (DGTI) meldet drohende Engpässe bei Blutprodukten. Wird zu wenig Blut gespendet, können Unfallopfer oder Menschen, die an einer Krebserkrankung oder einer Blutbildungsstörung leiden, nicht ausreichend versorgt werden.
Blutspenden werden kontinuierlich benötigt
Blutprodukte haben zum Teil eine geringe Haltbarkeit. Während Erythrozyten-Konzentrate bis zu sechs Wochen gelagert werden können, verfallen Thrombozyten-Konzentrate schon vier bis fünf Tage nach der Blutspende. "Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass wir die Lager regelmäßig mit neuen Blutspenden auffüllen können, um den Bedarf zu decken", erläutert Professor Dr. med. Hermann Eichler, erster Vorsitzender der DGTI. Zu Blutspenden gibt es keine künstliche Alternative.
Blutspende auch in Corona-Zeiten ungefährlich
Auch in der Vergangenheit waren Blutspenden immer wieder knapp, die Corona-Pandemie hat die Lage jedoch verschärft. Viele Menschen meiden Veranstaltungen aus Angst, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Dazu gehören auch Blutspendetermine. Zudem können viele Termine zum Blutspenden in Schulen oder Firmen aufgrund der Corona-Auflagen nicht stattfinden.
Blutspender müssen sich allerdings keine Sorgen machen, sich beim Blutspenden mit dem Coronavirus anzustecken. Denn: Bei den Blutspendediensten gelten strenge Hygienevorschriften.
Blutspenden in Corona-Zeiten: Das sollten Sie wissen
- Spendewillige mit Symptomen wie Halsschmerzen, Schüttelfrost oder Husten sind nicht zur Blutspende zugelassen.
- Wer sich in den vergangenen 14 Tagen in einem Coronavirus-Risikogebiet laut Robert-Koch-Institut aufgehalten hat, darf 14 Tage lang kein Blut spenden. Ausnahme ist ein negativer Corona-Test.
- Da eine Übertragung von Coronaviren über das Blut nicht bekannt ist, wird das Spenderblut nicht auf das Coronavirus untersucht.
- Zur Blutspende sollten Sie keine Begleitpersonen mitbringen.
- Informieren Sie sich online, ob bei Ihrem Spendedienst online ein Termin reserviert werden muss.
- Wer Blut spenden möchte, findet Infos beim Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und bei kommunalen und privaten Blutspendezentren.
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