Bußgeld droht: Warum Einweg-E-Zigaretten nicht in den Hausmüll gehören

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Geld und Recht | 14.09.2023

Bußgeld droht: Warum Sie Einweg-E-Zigaretten nicht einfach wegwerfen dürfen
Foto: Shutterstock/UliAb

Mit Einweg-E-Zigaretten tut man sich nichts Gutes – das bestreiten normalerweise noch nicht einmal diejenigen, die sie kaufen. Es gibt nicht nur zahlreiche Hinweise darauf, dass das Dampfen gesundheitsschädlich ist, auch für die Umwelt ist es ein Problem. Denn: E-Zigaretten – Einweg wie Mehrweg – werden sehr oft falsch entsorgt. Und das kann teuer werden.

Die Farben sind bonbon-bunt, die Preise überschaubar: Für rund sieben Euro erhält man eine knallgelbe, -rote oder -grüne Einweg-E-Zigarette, die nach Wassermelone, Pfirsich, Blaubeere oder Banane schmecken soll. Die Hersteller versprechen rund 600 Züge, bis der Akku der Elektrokippe schlappmacht: Für die gleiche Menge Dampf müsste ein Tabakraucher rund drei Schachteln Zigaretten verfeuern. Die zusammen dreimal so viel kosten würden. Ein guter Deal also?

Wohl kaum. Über die Probleme, die mit dem Vapen bzw. Dampfen einhergehen, ist schon viel gesagt worden:

  • Zum einen werden die Einmal-Zigaretten hierzuladen bevorzugt von jüngeren Rauchern konsumiert, wie die Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (DEBRA) in den vergangenen Jahren immer wieder bestätigt hat, und richten sich, was Gestaltung, Vermarktung und Preise betrifft, auch bevorzugt an solche.
  • Zum anderen gibt es Hinweise aus der Forschung dazu, dass das elektrisch betriebene Dampfen häufig als "Einstiegsdroge" zum schädlicheren Tabakrauchen dient (sogenannte "Gateway-Hypothese").
  • Über die konkreten Gesundheitsrisiken, die mit E-Zigaretten verbunden sind, liegen noch nicht viele Daten vor: Doch auch wenn Langzeitbeobachtungen fehlen, herrscht Konsens darüber, dass das batteriebetriebene Rauchen nicht gesund sein kann.

Elektro-Zigaretten sind Elektro-Schrott

Dazu gesellt sich ein ganz offensichtliches Problem der E-Zigaretten und Vapes: Sie erzeugen problematischen Müll – wenn auch in anderer Form, als man es von Tabak-Zigaretten kennt, deren Stummel Umwelt und Abwässer vergiften. Elektro-Einweg-Zigaretten hingegen bestehen aus Plastik, etwas Metall und einer Batterie (siehe Bild), die allerdings nicht wiederaufgeladen werden kann.

Blick ins Innere: In der E-Zigarette steckt eine Batterie. Das heißt: Sie wird Elektroschrott.
Blick ins Innere: In der E-Zigarette steckt eine Batterie. Das heißt: Sie wird Elektroschrott. (Foto: Shutterstock/Ireshetnikov54)

Hier fängt das Problem an: Was batteriebetrieben ist, gilt – ganz zu Recht – als Elektroschrott. Denn selbst eine Einweg-Zigarette enthält wertvolle Rohstoffe, die verlorengehen, wenn das Produkt nach 600 Zügen einfach über den Restmüll entsorgt (und damit verbrannt) wird.

Damit das nicht geschieht, sind Einweg-E-Zigaretten sogar entsprechend gekennzeichnet: nämlich mit dem Symbol einer durchgestrichenen Mülltonne, das darauf hinweist, dass die Vapes im Haus- oder Restmüll sowie in öffentlichen Mülltonnen nichts zu suchen haben. Mehr noch: Sie dort zu entsorgen, ist sogar verboten. 

E-Zigaretten nicht in den Hausmüll werfen

Wer Elektroschrott ordnungswidrig beseitigt, indem er zum Beispiel ein benutztes Vape-Röhrchen in den öffentlichen Abfalleimer wirft, riskiert ein Bußgeld. Je nach Bundesland kann die Strafe für die Falsch-Beseitigung über 1000 Euro betragen.

Nur: Wohin dann mit benutzten Einweg-Zigaretten? Dahin, wo sämtlicher Elektroschrott hingehört, damit er recycelt werden kann – nämlich zum Wertstoffhof oder, viel einfacher, an die nächste Supermarkt-Kasse damit.

Was viele nicht wissen: Seit Mitte 2022 sind alle größeren Super- und Drogeriemärkte gesetzlich verpflichtet, kleineren Elektroschrott (bis 25 cm Kantenlänge) kostenfrei zurückzunehmen. Egal, wo die Elektrogeräte zuvor gekauft wurden.

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