Wintersteckzwiebeln sind eine ausgezeichnete Wahl für Gärtnerinnen und Gärtner, die ihre Erntezeit verlängern möchten. Sie werden im Herbst gesetzt, überwintern im Beet und wachsen im Frühling weiter, wenn die Erde sich erwärmt. Schon ab Ende Mai ist die erste Ernte möglich – deutlich vor den Sommerzwiebeln. Wichtig sind der richtige Pflanzzeitpunkt, geeignete Sorten und ein passender Standort.
Der richtige Zeitpunkt für das Stecken von Winterzwiebeln
Die beste Zeit, um Wintersteckzwiebeln zu pflanzen, liegt zwischen Mitte September und Ende Oktober. In milden Regionen kann sich das Zeitfenster bis Anfang November verlängern.
Wichtig: Die Zwiebeln sollten sich vor dem Winter nur leicht im Boden verankern und keine großen Blätter treiben. Ein zu früher Austrieb erhöht das Risiko von Frostschäden, ein zu spätes Stecken kann die Winterhärte verringern.
Geeignete Sorten für Wintersteckzwiebeln
Nicht jede Zwiebel eignet sich für die Pflanzung im Winter. Es empfiehlt sich, auf spezielle, winterharte Sorten zurückzugreifen, die für Frühjahrswetter und Frostperioden robust sind.
Beispiele:
- Rote Sorten: z.B. Red Cross, Piroschka
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Weiße Sorten: z.B. Silvermoon, Shakespeare
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Gelbe Sorten: z.B. Stuttgarter Riesen
Hinweis: Diese Auflistung ist nicht abschließend. Es gibt viele winterharte Sorten, die sich regional bewährt haben.
Standort: Wintersteckzwiebeln kommen im Vergleich zu Sommerzwiebeln mit weniger Licht aus. Sie sollten jedoch, wie alle Zwiebeln, an einem warmen und möglichst sonnigen Standort gepflanzt werden.

Pflanzung und Pflege – Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Bodenaufbereitung: Lockern Sie den Boden gründlich auf und entfernen Sie Unkraut. Ein lockerer, gut durchlüfteter Boden fördert das Wurzelwachstum.
- Pflanzabstand: Stecken Sie die Zwiebeln in einem Abstand von etwa 8-10 cm in Reihen mit 20-25 cm Abstand.
- Pflanztiefe: Setzen Sie die Zwiebeln mit der Spitze nach oben so in die Erde, dass das obere Drittel noch sichtbar ist.
- Wässerung: Gießen Sie nach dem Stecken gründlich, damit die Zwiebeln gut anwurzeln können.
- Winterschutz: Decken Sie das Beet nach dem Stecken mit einer Schicht aus Laub oder Stroh ab, um die Zwiebeln vor starkem Frost zu schützen.
Tipp: Zwiebeln sollten mindestens vier Jahre nicht an derselben Stelle angebaut werden, auch nicht nach Knoblauch, Lauch, Bohnen, Erbsen oder Kartoffeln.
Optimal überwintern
Wintersteckzwiebeln gelten zwar als winterhart, doch ihre Frosttoleranz ist bedingt. Sie können Temperaturen bis etwa minus 10 Grad Celsius überstehen. Die größte Gefahr stellt der sogenannte Kahlfrost dar – also starke Kälte ohne schützende Schneedecke.
Um diese Gefahr zu bannen, ist ein Schutz im Spätherbst ratsam:
- Anhäufeln: Lockern Sie den Boden, bevor er gefriert, und häufeln Sie Erde um die Zwiebelreihen an.
- Abdecken: Zusätzlichen Schutz bieten Mulchmaterialien wie Herbstlaub, Tannenreisig oder Gartenvlies. Wichtig: Verwenden Sie kein Walnusslaub, da es Gerbsäure enthält und schlecht verrottet.
Ernte von Winterzwiebeln
Die Ernte beginnt je nach Sorte und Witterung ab Ende Mai bis Juni. Zwiebeln sind erntereif, wenn das Laub der Pflanze welkt. Nach der Ernte sollten die Zwiebeln trocken und gut belüftet gelagert werden, um Haltbarkeit zu maximieren.
Sommer- vs. Wintersteckzwiebeln – ein kurzer Überblick
- Sommerzwiebeln: Werden im zeitigen Frühjahr (März/April) gepflanzt und können ab September/Oktober geerntet werden. Sie benötigen mehr Licht und Wärme, sind aber dafür länger lagerfähig.
- Winterzwiebeln: Werden im Herbst gesetzt und bieten schon ab Mai/Juni frische Ernte. Sie profitieren von der Feuchtigkeit im Frühling, sind weniger anfällig für frühe Schädlinge und entlasten die Gärtner zeitlich – Pflanzung im Herbst, Ernte im Frühling.
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