Unkraut aus Fugen entfernen: Diese schnellen, umweltfreundlichen Methoden helfen

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 06.09.2023

Unkraut in Pflasterfugen: Mit diesen umweltfreundlichen Hausmitteln werden Sie es los
Foto: Shutterstock / Emvat Mosakovskis

Unkraut in Pflasterfugen oder zwischen Steinplatten sieht unschön aus und ist leider auch ganz schön hartnäckig. Mit diesen Methoden werden Sie die wuchernden Unkräuter in Fugen und Ritzen wieder los, ohne die Umwelt unnötig zu belasten.

Wenn sich Unkraut in den Fugen von Auffahrten, Gartenwegen oder zwischen den Steinplatten auf der Terrasse breitmacht, sieht das schnell ungepflegt aus. Der Griff zur Giftspritze ist da keine gute Idee (schlecht für die Umwelt und zudem verboten, dazu unten im Text mehr) – und auch gar nicht notwendig.

Schließlich gibt es zahlreiche gute Alternativen: von Handarbeit über heißes Wasser bis zur Aussaat hübscher Pflanzen in den Pflasterfugen. Hier die besten Methoden, um Unkraut effektiv und umweltfreundlich wieder loszuwerden:

#1: Pflasterfugen von Unkraut befreien: Unkraut jäten

Die erfolgreichste und nachhaltigste Methode gegen Unkraut ist das gute alte Jäten. Für Unkraut in Fugen oder zwischen Platten eignet sich ein Fugenkratzer, der die Pflanzen samt Wurzeln aus dem Boden reißt. Die Geräte gibt es auch mit langem Stiel, sodass Sie rückenschonend arbeiten können. Mit Fugenbürsten (schmalen Drahtbürsten) können Sie oberflächlich wachsende Pflanzen aus den Ritzen kratzen. Für Unkraut mit tiefen Wurzeln (z.B. Löwenzahn) sind die Bürsten jedoch nicht geeignet.

Tipp: Bekämpfen Sie Unkraut möglichst früh, wenn die Pflanzen noch klein sind und die Wurzeln sich problemlos entfernen lassen. Am einfachsten lässt sich Unkraut außerdem entfernen, wenn die Erde feucht ist.

    Mit Fugenkratzern können Sie Unkraut aus den Fugen und Ritzen entfernen.
    Mit Fugenkratzern können Sie Unkraut aus den Fugen und Ritzen entfernen. (Foto: Shutterstock / Mariana Serdynska)

    #2: Mit Wasser gegen Unkraut vorgehen 

    Heißes Wasser gilt als wirksame und umweltfreundliche Methode gegen Unkraut, die inzwischen auch von vielen Gemeinden praktiziert wird. Übergießen Sie das Unkraut mit möglichst heißem Wasser – danach können Sie es ganz einfach mit einem festen Besen wegkehren.

    Tipp: Sie können problemlos das Wasser vom Kartoffel- oder Nudelkochen verwenden, allerdings nur, wenn es ungesalzen ist. Salz ist bei der Vernichtung von Unkraut verboten.

    Auch ein Hochdruckreiniger beseitigt Unkraut mit seinem starken Wasserdruck schnell und umweltfreundlich. Angenehmer Nebeneffekt: Mit dem Hochdruckreiniger können Sie auch gleich die umliegenden Pflastersteine säubern. Da die Geräte relativ teuer sind, sollten Sie sich in der Nachbarschaft umhören, wer ein solches Gerät besitzt, und es ausleihen. Auch im Baumarkt gibt es Leihgeräte.

    #3: Gasbrenner: Wirksam, aber nicht ungefährlich

    Auch Unkrautverbrenner oder Abflammgeräte sind effektiv. Mit den Gasbrennern können Sie Pflasterfugen oder Gartenwege gezielt von Unkraut befreien. Durch den Einsatz von Thermo- und Abflammgeräten wird nicht nur das Unkraut selbst, sondern auch dessen Samen vernichtet. Die Wurzeln bleiben bei thermischen Methoden allerdings oft verschont und wachsen wieder nach.

    Achtung: Da die Hitze eventuell die Pflastersteine angreifen kann, sollten Sie vorsichtig vorgehen und an einer unauffälligen Stelle testen, ob das Material hitzebeständig ist.

    Und: Vor dem Einsatz sollten Sie trockene Blätter, Zweige und Gräser um den Einsatzort herum unbedingt sorgfältig zusammenkehren, damit sie kein Feuer fangen. 

    Unkraut vorbeugen: Pflasterfugen begrünen

    Damit sich in den frisch gesäuberten Fugen nicht gleich wieder Unkraut breitmacht, sollten Sie die Fugen und Ritzen mit Sand füllen. Und, wenn Sie mögen, dort robuste Zierpflanzen aussäen. Für Pflasterfugen und die Lücken zwischen Steinplatten eignen sich zum Beispiel Golderdbeere, Mauerpfeffer, Sand-Thymian, Sternmoos und Veilchen. Sie bilden schnell einen dichten Teppich und verhindern, dass sich Unkräuter ansiedeln. Und sehen zudem bezaubernd aus!

    Mischen Sie die Samen mit Sand und nährstoffarmer Erde und füllen Sie die Fugen damit. Die Fugen sollten nur nicht bis oben befüllt werden, damit die Pflanzen Platz zum Wachsen haben. Dann angießen und auf die hübsche Fugenbegrünung freuen.

    Verboten: Unkrautvernichter und diverse Hausmittelchen

    Gut zu wissen: Nach dem Pflanzenschutzgesetz ist der Einsatz von chemischen Unkrautvernichtern auf Terrassen, Einfahrten und Gehwegen verboten. Der Grund: Die Mittel werden vom Regen in angrenzende Flächen gespült und gelangen von dort ungefiltert ins Grundwasser. Hier drohen Bußgelder bis 50.000 Euro.

    Aber auch im Garten sollten Sie auf Herbizide wie Glyphosat verzichten. Die giftigen Wirkstoffe können Tiere und Pflanzen schädigen und sind auch für uns Menschen gefährlich.

    Und: Auch selbst gemischte Hausmittel aus Essig oder Salz sind verboten, da sie benachbarten Pflanzen schaden können:

    Unkraut mit anderen Augen sehen

    Zu guter Letzt noch ein ganz anderer Tipp: Warum eigentlich das Unkraut überhaupt entfernen? "Unkraut" ist als Begriff zwar negativ besetzt – bei den oft so unbeliebten Pflanzen handelt es sich aber eigentlich oft um Wildkräuter und -blumen, die in vielen Fällen als Heilpflanzen oder zum Kochen verwendet werden können. Gänseblümchen, Giersch, Löwenzahn und Klee sind zudem äußert bienenfreundlich.

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