Stinkwanzen, Waldschaben, Spinnen & Co.: Wie Sie ungebetene Gäste wieder loswerden

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 24.09.2025

Ungebetene Gäste im Herbst: So bleiben Wohnung und Haus insektenfrei
Foto: Shutterstock / sopf

Im Herbst suchen viele Insekten wie Stinkwanzen, harmlose Waldschaben oder auch Spinnen Schutz vor Kälte in unseren Wohnungen. Obwohl sie viele ökologische Aufgaben erfüllen, sind sie selten erwünschte Mitbewohner. Dieser Ratgeber zeigt, wie man sie wirksam und ohne schädliche Chemie loswird – mit Tipps zur Vorbeugung.

Ein warmer Herbstabend, das Fenster steht offen – und plötzlich krabbelt oder fliegt etwas Ungebetenes ins Wohnzimmer. Stinkwanzen, Waldschaben oder Spinnen suchen Schutz vor Kälte und Nässe. Für uns sind sie meist unerwünschte Gäste: Sie verbreiten Ekel, hinterlassen Spuren oder riechen unangenehm.

Doch die Tiere sind in der Regel nicht gesundheitlich gefährlich, viele der "ungebetenen Gäste" erfüllen wichtige ökologische Funktionen: Spinnen kontrollieren Insektenbestände, Waldschaben helfen bei der Zersetzung, Stinkwanzen sind Teil von Nahrungsketten. Ein achtsamer und respektvoller Umgang ist wichtig. Trotzdem möchten die meisten Menschen ihre vier Wände frei von Krabbeltieren halten. Aber wie geht das am besten – ohne Chemiekeule, dafür nachhaltig und wirksam?

Häufige Untermieter: Stinkwanzen, Waldschaben und Spinnen

Stinkwanzen – geruchsintensiv, aber harmlos

Die marmorierte Baumwanze, ursprünglich aus Ostasien stammend, hat sich seit einigen Jahren in Deutschland etabliert. Sie sucht im Herbst warme Rückzugsorte in Wohnungen und Häusern. Die Tiere beißen nicht und übertragen keine Krankheiten, können aber – wie der Name sagt – ein stark riechendes Sekret absondern, wenn sie zerdrückt werden.  

Waldschaben – nützliche Besucher aus der Natur

Diese heimischen Schaben leben überwiegend im Freien und vermehren sich in Wohnungen nicht dauerhaft. Sie werden häufig mit der gefürchteten Deutschen Schabe verwechselt, die als Schädling gilt. Waldschaben sind kein Gesundheitsrisiko und spielen in der Natur eine wichtige Rolle als Zersetzer abgestorbener Pflanzenteile. Ein bis zwei Tiere in der Wohnung deuten nicht auf einen Befall hin.

Spinnen – nützlich, aber unbeliebt

Hausspinnen fangen viele andere Insekten und helfen so, Mücken und Fliegen in Schach zu halten. Medizinisch sind sie unbedenklich, Allergien sind sehr selten. Dennoch empfinden viele Menschen Spinnen als unangenehm oder grausig. Die weit verbreitete Angst ist meist irrational.

Warum dringen Stinkwanzen, Waldschaben und Spinnen in Häuser ein?

  • Saisonale Verlagerung: Insekten wie Stinkwanzen suchen im Spätsommer und Herbst in warmen Gebäuden Schutz vor Kälte und Nässe.
  • Bauliche Schwachstellen: Kleine Ritzen in Fensterrahmen, Rollladenkästen, Türen oder Lüftungsschlitze bieten Eintrittsmöglichkeiten.
  • Umgebung: Holzstapel, Komposthaufen oder dichtes Laub direkt an der Hauswand ziehen viele Krabbeltiere an.
  • Andere Faktoren: Lichtquellen in der Dämmerung und offene Fenster ziehen Insekten an. Essensreste ziehen besonders Ameisen an, weniger Stinkwanzen oder Waldschaben.

Die besten Maßnahmen zur Vorbeugung 

  • Ritzen abdichten mit Gummidichtungen und Dichtmasse, Rollladenkästen und Kellerfenster sorgfältig prüfen.
  • Insektenschutzgitter an Fenstern bzw. Lüftungsschlitzen installieren.
  • Außenbeleuchtung abends vermeiden oder auf gelbes Licht mit geringer Insektenanziehung umstellen.
  • Feuchtigkeit in Kellern und Bädern reduzieren, da sie einige Insekten anzieht.
  • Vorräte und Müll gut verschließen, um Tiere wie Ameisen und Motten nicht anzulocken. Allerdings suchen Stinkwanzen und Waldschaben Wohnungen und Häuser vor allem wegen Wärme, Licht und geschützten Verstecken heim – Nahrung ist dabei meist nicht der Hauptgrund. Eine saubere Umgebung ist dennoch wichtig zur Vorbeugung anderer Schädlinge.

Tipps zur sicheren Entfernung und Bekämpfung

Stinkwanzen: Am besten vorsichtig mit Glas und Papier einfangen und draußen freilassen. Zerdrücken ist keine gute Idee – der Geruch hält sich hartnäckig.

Waldschaben: Einzelne Tiere können problemlos hinausbefördert werden. Ein gehäuftes Auftreten deutet meist auf bauliche Schwachstellen wie Ritzen oder offene Fenster hin. Eine dauerhafte Ansiedlung in Wohnungen ist sehr unwahrscheinlich, da sie in unseren Wohnungen keine passende Nahrung finden und daher bald wieder verschwinden.

Spinnen: Mit dem Glas-Trick hinaussetzen oder Netze regelmäßig entfernen. Wer Spinnen gar nicht mag, sollte Fliegengitter installieren – die wirksamste Barriere überhaupt.

Wichtig: Chemische Insektizide sollten wegen Gesundheitsrisiken, Umweltbelastung und möglicher Resistenzbildung im Haushalt nur sehr zurückhaltend und als letzte Option eingesetzt werden.

Natürliche Hausmittel gegen Insekten: Wirklich hilfreich?

Viele schwören auf Lavendel, Minze, Zitronenschalen oder Essigwasser als natürliche Abwehrmittel. Studien zeigen jedoch, dass ätherische Öle und ähnliche Hausmittel nur kurzzeitig abschreckend wirken und keine dauerhafte Lösung bieten. Sie können bauliche Maßnahmen und Hygiene ergänzen, aber nicht ersetzen.

Praktische Tipps: Fensterrahmen, Türspalten und dunkle Ecken leicht mit Essig- oder Lavendelwasser besprühen. Zitrusschalen mit Nelken wirken zusätzlich abweisend. Diese Mittel halten Insekten vorübergehend fern, ersetzen aber nicht das Abdichten von Ritzen oder den Einsatz von Insektenschutzgittern.

Und was tun bei Ameisen, Silberfischen & Co.?

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