Rasenpflege im Februar: Welche Aufgaben stehen jetzt an?

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 24.02.2024

Rasenpflege im Februar:
Foto: Shutterstock/ronstik

Nach dem grauen Winter ist der Rasen kein schöner Anblick. Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner können es kaum erwarten, endlich wieder loszulegen. Aber ist jetzt schon die richtige Zeit fürs Mähen, Düngen, Vertikutieren und Kalken? Hier erfahren Sie, mit welchen Tätigkeiten Sie im Februar schon loslegen dürfen – und mit welchen Sie besser noch warten sollten.

An manchen Tagen liegen die Temperaturen im Februar schon im zweistelligen Bereich, an anderen – und vor allem nachts – ist es aber häufig noch kalt. Auch wenn es uns gewaltig in den Fingern kribbelt, im Garten wieder aktiv zu werden und den vom Winter strapazierten Rasen auf Vordermann zu bringen: Für viele Tätigkeiten ist es im Februar noch eindeutig zu früh – egal, wie sehr die ersten Frühlingssonnenstrahlen locken.

Wer sich fragt, wann die beste Zeit fürs erste Mähen, Vertikutieren und Düngen ist: Hier ist noch Geduld angebracht. Denn wer bei diesen Tätigkeiten zu früh aktiv wird, kann dem Rasen mehr schaden als nutzen. Für diese Arbeiten muss der Rasen erst mal richtig anfangen, zu wachsen – das ist ab einer Bodentemperatur von etwa 8 Grad der Fall. Auch für die Rasen-Nachsaat ist es im Februar noch zu früh.

Das erste Mal mähen, düngen, vertikutieren

Schnee, Nässe, Kälte, Frost, wenig Sonnenlicht – die Wintermonate haben dem Rasen zugesetzt und ihm einiges abverlangt. Ganz klar: Hier stehen in den nächsten Wochen einige Aufgaben an, um den Halmen die verdiente Frühlingskur zukommen zu lassen und sie in eine gesunde und dichte Grünfläche zu verwandeln.

Unser Überblick zeigt, wann für welche Tätigkeit der beste Zeitpunkt ist:

  • Mähen: Zu früh sollten Sie nicht mähen, sondern erst, wenn der Rasen wieder richtig wächst. Denn: Wird zu früh gemäht und wird es nochmals richtig kalt, können die zarten Halme Frostschäden davontragen. Auch hier heißt es: sich bis März gedulden. Mehr Infos zum Mähen im Frühling: Rasenpflege nach dem Winter.
    Tipp: Beim ersten Mal mähen im Frühjahr sollte der Rasenmäher nicht zu kurz eingestellt sein. Empfehlenswert sind ca. drei bis vier Zentimeter. 
  • Düngen: Wenn der Rasen wieder wächst, benötigt er Nährstoffe. Meist ist das im März der Fall. Hier gilt als Faustregel: Zeit fürs Düngen ist, wenn die Forsythien anfangen, zu blühen.
    Tipp: Nach dem Düngen sollten Sie den Rasen unbedingt kräftig wässern und erst einige Tage später wieder mähen. Mehr Infos: Rasen düngen.
  • Vertikutieren: Ein guter Zeitpunkt fürs Vertikutieren ist, wenn Sie den Rasen zum zweiten Mal gemäht haben. Und: Nicht jeder Rasen muss zwingend vertikutiert werden.
  • Nachsäen: Bei lichten Stellen im Rasen hilft eine Nachsaat – und zwar dann, wenn der Rasen auch wieder regelmäßig gemäht wird. Experten empfehlen den April für die Nachsaat. Dann sind auch die Nachttemperaturen wieder so hoch, dass die Samen gut keimen können.

Rasen im Februar: Aufgaben, die jetzt anstehen

#1: Rasen kalken 

Im Februar ist die ideale Zeit, den Rasen zu kalken. Bei saurem Boden wird durch Gartenkalk der pH-Wert des Bodens korrigiert. Das Ziel: Der Rasen soll Nährstoffe wieder effektiver aufnehmen können. Der hohe Magnesiumgehalt soll für gesunden und grünen Rasen sorgen.

Im ersten Schritt ist jedoch wichtig, zu klären, ob die Halme überhaupt Kalk benötigen. Ausschlaggebend ist hier der pH-Wert des Bodens. Bei Werten über 6,5 ist Kalken nicht nötig oder wäre sogar kontraproduktiv. Wird Kalk unnötigerweise ausgebracht, entsteht ein idealer Nährboden für Unkräuter. Test-Sets sind im Gartenfachhandel erhältlich. Moosbefall und hartnäckiges Unkraut können ein Hinweis auf sauren Boden sein.

Übrigens: Rasenkalk fällt bei der Enthärtung von Trinkwasser an und ist damit vollkommen natürlich und nachhaltig.

Rasen kalken – so geht's:

  1. Den pH-Wert des Bodens testen.
  2. Ist Kalken nötig, dann den Kalk gleichmäßig verteilen – entweder mit der Hand (Handschuhe tragen) oder dem Streuwagen.
  3. Der Boden sollte trocken sein. Optimal ist zudem ein bedeckter Himmel, keine volle Sonne.
  4. Die benötigte Kalkmenge ist abhängig von der Zusammensetzung des Kalks und dem pH-Wert des Bodens. Hinweise finden sich auf der Verpackung.
  5. Nach dem Kalken den Rasen wässern, damit das Kalziumkarbonat in den Boden gelangt. Danach benötigt der Rasen erst mal Zeit zum Erholen.

Tipp: Überprüfen Sie im Anschluss den pH-Wert des Bodens regelmäßig. Sollte der pH-Wert nach dem Kalken wieder abfallen, hat Ihr Rasen wahrscheinlich ein anderes Problem, das es zu beheben gilt.

Wichtig beim Rasenkalken:

  • Kalken ist maximal alle zwei bis drei Jahre notwendig.
  • Im Frühjahr ist der beste Zeitpunkt fürs Kalken.
  • Nicht unbedacht Kalk auf den Rasen streuen – und bitte nicht nach dem Motto "Viel hilft viel". Bei Werten zwischen 5,5 und 6,5 ist der Säuregehalt optimal, sodass kein Handlungsbedarf besteht.
  • Den Kalk nicht zusammen mit Dünger ausbringen. Zwischen Kalken und dem ersten Düngen sollten mindestens vier Wochen vergehen.
  • Verwenden Sie unbedingt kohlensauren Kalk (er wird unter dem Namen Gartenkalk verkauft) – und keinen Branntkalk oder Löschkalk: Letzterer ist stark ätzend und äußerst gefährlich für Mensch und Natur.

#2: Rasen frei halten

Wie den ganzen Winter über gilt es auch im Februar, dem Rasen möglichst viel Luft und Licht zum Atmen zu verschaffen: Altes Laub, heruntergefallene, kleine Äste und was sonst noch so auf dem Rasen liegt können Sie mit einem Rechen entfernen.

#3: Rasen schonen

Sollte es im Februar nochmals schneien, den schneebedeckten Rasen lieber nicht betreten.

#4: Andere Gartenaktivitäten

Wer jetzt schon Lust auf Garten-Aktivitäten hat, darf an anderer Stelle aktiv werden. Einige Vorschläge:

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